Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
145. Lamberg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1646 Dezember 3

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Lamberg und Krane an Ferdinand III.


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Osnabrück 1646 Dezember 3

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 51a fol. 3–5, praes. 1646 Dezember 14 = Druckvorlage – Kopie:
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Giessen 208 nr. 32 p. 135–139.

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Übergabe der neuen kaiserlichen Erklärung betreffend die Gravamina an die protestierenden
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Stände in Osnabrück. Oxenstierna: Für Schweden unverzichtbare Anwartschaft auf Hinterpom-
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mern ; Übergriffe der französischen Armee in Bayern. De la Courts angeblicher Vermittlungsver-
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such bei Oxenstierna.

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Auf nr. 115. Und weiln beyde puncta, sowol der satisfaction für Schweeden
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alß der reichsgravaminum, itzo in einem andern standt gediegen und etliche
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wochen hero fürnhemblich zu Münster geführt worden, alß werden Ewer
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Mayestätt von dero aldha anweesenden Kaißerlichen gesandten darab umb-
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stendtliche relation entfangen. Die haben auch unß von allem, wie weith es in
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ein und andern kommen, außführlich informirt und, in waß für terminis wir
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unß darbey alhie im negotiiren halten söllen, gnugsamb instruirt, deme wir
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also gebührlich wöllen nachkommen, gestalt wir dan noch heüd denen alhie

[p. 269] [scan. 345]


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verpliebenen protestirenden stendten, und benendtlich denn fürstlich Pom-
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merischen

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Wahrscheinlich Wesenbeck ( Wolff S. 213).
, fürstlich Wirtenbergischen

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Gesandte des Hgt.s Württemberg auf dem WFK waren ( APW III D 1 S. 351–352; Wolff S.
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213; Philippe S. 18, 56): Dr. Andreas Burkard (1594–1651); 1638/1639 Vizekanzler,
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1647/1648 Kanzler; 1645 März – 1647 Juli Ges. des Hgt.s Württemberg und des schwäbi-
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schen Reichskreises auf dem WFK. – Dr. Johann Konrad Varnbüler (1595–1657), 1652
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Erneuerung des alten Ritteradels und comes Palatinus; 1638 Regierungsrat, 1640 GR , 1652
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Obervogt zu Leonberg; 1633–1634 Sekretär des consilium formatum, 1643–1645 Ges. des
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Hgt.s Württemberg auf dem Frankfurter Deputationstag, 1645 März – 1649 auf dem WFK,
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zugleich auch für die Gft. Pfalz-Veldenz, 1649–1650 auf dem Nürnberger Exekutionstag,
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1652 auf dem Regensburger RT ( ADB XXXIX S. 496–498 ).
und grafflich Wetterawischen (weiln
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von andern vorsitzenden fürstlichen noch auch von den stättischen kheine
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zur stelle), die zu Münster in puncto gravaminum denen protestirenden
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außgeantwortete vergleichungsschrifft, maßen es die aldha anweesende pro-
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testirende verlangt gehabt, zugestelt, darbey unsere vortrag inhalts beylag
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(wie wir von wolgedachten dero Münsterischen gesandten darauf instruirt
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gewest) mündtlich abgelegt, dieselbe auch den stendten in abschrifft mitge-
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theilt , die sich der communication halben gebührlich bedanckt, die sach, umb
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mit iren nebenständten daraus zu communicirn, in bedacht genhommen, mit
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erpiethen, daß ihnen des wercks beforderung trewlich wölten laßen angele-
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gen sein.

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Nachdeme dan auch der Schweedischer gesandter Salvius wieder alhie
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anglangt, wöllen wir Ewer Majestätt allergnedigsten befehl zu schüldigster
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folge instendich auf eine endtliche und schließliche erclehrung tringen und
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etwoh deswegen eine visita auf morgen bey denen Schweedischen für-
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nhemmen , zumahl der Oxenstern abermals diese wochen mich, den graven
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von Lamberg, me Crane praesente, heimbgesucht, zwar nichts von negotien
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tractirt, sondern gleich anfangs praeoccupando bedingt, daß er nit kommen,
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umb waß zu tractirn, weiln er zuvorderist des Salvii zurückkombst erwarten
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müeße, sondern nur auf ein discurs, umb die zeit zu vertreiben, weiln ime die
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weyle lang würde. Hat iedoch dieses erinnert, daß es die notturfft erfordere,
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die handlung alhie zu continuirn. Zu Münster wölte sich ein ieder dhabey
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interessirt machen, alß die Frantzosen, der Venedisch gesandter und Hollen-
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der

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Die Ges. Gent, Knuyt und Mathenesse kehrten Anfang Dezember aus den Ndl. nach Münster
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zurück. Danach waren wieder alle acht Ges. der Ndl. vollzählig beisammen ( Poelhekke
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S. 356; zur Anwesenheit in der zweiten Hälfte von 1646 allgemein vgl. ebenda S. 321
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Anm. 2).
, welches confusiones verursache und inen, Schweedischen, nit gelegen
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seie. Wölten mit unß allein tractirn und, sopaldt der Salvius zurückkomme,
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ire endtliche erclehrung in puncto satisfactionis thuen. Dha würde aber under
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andern die anwartschafft auf Hinderpommern per modum conditionis sine
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qua non gesetzt und solche condition nit nachgegeben werden, da hetten wir
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auf zuzulegen. Wie wir dhagegen eins und anders erinnern wöllen, hat er mit
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deme abgebrochen, daß ers außgenhommen, bey selbiger visita keine negotia

[p. 270] [scan. 346]


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zu tractirn. Fragte darauf, waß wir von der Kayserlichen armada hetten. Er
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höre, daß die Frantzosen

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2 in Bayern] Eigh. Zusatz Kranes.
in Bayern sehr ubl haußeten und sönderlich sehr
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brenneten und viel dorffschafften in die aschen legten. Sie, Schweedische,
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hetten keinen gefallen daran, er seie es versichert, daß es ire völcker nit
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thaten. Sönsten ist bey der gantzen visita nichts fürgelauffen, so einiger
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relation würdig.

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Die Churmentzische haben unß berichtet, von dem Frantzosischen residen-
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ten de la Court zu haben, daß derselb commission gehabt, dem Oxenstern
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zuzusprechen, dhamit sich wieder auf weenig tage nacher Münster erheben
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und den punctum satisfactionis aldha völlig abhandlen helffen wölte, hette
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aber beym Oxenstern nichts erhalten können.

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Denen fürstlich Heßen Darmbstättischen wöllen wir von Ewer Mayestätt
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allergnädigsten erclehrung des armistitii halben gebührlich anzeigen.


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Beilage


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[1] Vortrag der kaiserlichen Gesandten vor den protestierenden Ständen, [Osnabrück 1646
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Dezember 3/] Münster 1646 Dezember 1. Kopie: RK FrA Fasz. 51a fol. 6–7 – Druck:
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Meiern , APW III S. 434–435; APW III C 2 S. 750 Z. 14 – 751 Z. 22.

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