Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
132. Trauttmansdorff an Kurz Münster 1646 November 23
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Münster 1646 November 23
Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50a Konv. B fol. 257–257’.
Hartnäckige Verweigerung von Zugeständnissen an die protestierenden Stände durch drei
katholische Gesandte. Wartenberg. Übertragung der Verhandlungsvollmacht auf die kaiserlichen
Gesandten.
Waß mein herr graf mir von dem dasigen zuestandt sowohl in politicis alß
militaribus so umbständtlich und vertrewlich nachricht geben wollen
thue ich mich zum höchsten bedanckhen, wiewohl man dasienige dahie
albereit in claris gehabt unnd ich mir bey sogestalter beschaffenheit nie kein
anderß eingebildet habe. Und wangleich |:wir einen effectum nie sehen
solten, so thuen doch unsere feindt solchen so klar herausstreichen, das er zu
menniglichs wissenschafft baldt gelangen thuet,:| und |:stehet dahin, ob wir
dahie mehr in politicis als sie in militaribus gesundiget.
Zu diesem kombt, das, was wir und alle catholische chur- und fürstliche,
Maynz, Trier, Collen, Bayren, Salzburg
Zu dieser Zeit wurde das Est. Salzburg durch die Ges. Zauchenberger, Reiter und Motzel auf
dem WFK vertreten ( Heinisch S. 151–152, 155). – Dr. Balthasar Zauchenberger (gest.
1666); Propst auf dem Virgilienberg in Friesach, vor 1647 Konsistorialrat, 1649 GR , später
Konsistorialdirektor; 1646 Februar – 1647 Frühsommer Prinzipalges. auf dem WFK,
1652–1654 Ges. auf dem Regensburger RT . – Dr. Kaspar Joachim Reiter (1618–1676); 1654
in den Reichsadel aufgenommen; 1642 Hofadvokat, 1645 Hofrat, nach 1648 Domkapitelsyn-
dikus, Rentmeister, Urbarrichter, Rat und Pfleger von Glanegg; 1646 Februar – 1649 Ges. auf
dem WFK, 1649–1650 auf dem Nürnberger Exekutionstag ( Ernstberger S. 265),
1652–1654 auf dem Regensburger RT . – Dr. Volbert Motzel (1605–1662); 1655 in den
erbländischen und in den Reichsadel aufgenommen ( Frank III S. 266); 1643 Hofrat und
Vizekanzler, 1649 Hofkanzler; 1646 Februar – 1647 Sommer Ges. auf dem WFK, auch für
das Hst. Freising, 1652–1654 Ges. auf dem Regensburger RT .
Lic. Cornelius Göbel (1611–1654); 1640 Herr von Weilersbach, 1641 großes Palatinat; 1638
in bf.lich-bambergischen Dienst, 1649 GR ; 1640 Ges. des Trierer Domkapitels auf dem
Nürnberger Kf.entag, 1640–1641 Ges. des Hst.s Bamberg auf dem Regensburger RT ,
1645–1649 auf dem WFK, auch für den fränkischen Reichskreis und die Abtei Fulda,
1649–1650 auf dem Nürnberger Exekutionstag, 1653–1654 auf dem Regensburger RT ( APW
III D 1 S. 357; Dietz, Bamberg S. 24–32).
Johann Philipp von Vorburg (1596–1660); 1623 Propst von Münster-Granfelden; 1628
bf.lich-würzburgischer Rat; 1640–1641 Ges. auf dem Regensburger RT , 1643–1645 auf dem
Frankfurter Deputationstag, 1645 November – 1648 auf dem WFK, auch für das Hst. Basel
und ab 1647 für das Kft. Mainz, 1649–1650 zeitweise auf dem Nürnberger Exekutionstag,
1653–1654 auf dem Regensburger RT ( Dietz, Vorburg).
Ges. des Hst.s Konstanz war Dr. Johann Georg Köberlin (Lebensdaten konnten nicht ermittelt
werden); vor 1640 Rat, vor 1645 Vizekanzler, vor 1654 Kanzler; 1640–1641 Ges. auf dem
Regensburger RT , 1643–1644 auf dem Frankfurter Deputationstag, 1645 März – 1647
November auf dem WFK, auch für die schwäbischen Reichsprälaten (bis 1646 Februar), die
Abtei Kempten (bis 1647 Februar), die Abtei Buchau und den schwäbischen Reichskreis,
1653–1654 auf dem Regensburger RT ( Sammlung III S. 568, 680; Repertorium S. 281;
APW III D 1 S. 357; Wolff S. 210, 211; Kietzell S. 104 Anm. 28; Philippe S. 143).
und |:andere standt:| zu vergleich und beylegung der gravaminum einzuge-
hen fur thuen- und rathlich erachten, solches |:der bischoff von Osnabrugg,
ein munch:| und |:der Leuxselring
nahender ahm bruch alß ahm vergleich |:mit den protestirenden:| stehet. Eß
hilfft auch nichts, waß man dem herr |:bischoven:| repraesentiert. Ob er
hierdurch ein martyrer oder cardinal zu werden verhoffen thuet, stehet zu
erwarthen. Daß aber die |:munchen:| so ungeduldig werden, wan man ihnen
die |:kloster:| vergibt, kan man ihnen so hoch nit fur ubel halten. Ich
vernimb aber aniezo, daß die catholischen das gantze werckh denen Kaiserli-
chen werden anheimb geben.