Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
75. Ferdinand III. an Trauttmansdorff, Nassau und Volmar Preßburg 1646 Oktober 18
Preßburg 1646 Oktober 18
Ausfertigung: RK FrA Fasz. 92 XI nr. 1507 fol. 30–31, praes. 1646 November 6 = Druckvor-
lage – Kopie: KHA A 4 nr. 1628/41 unfol. – Konzept: RK FrA Fasz. 52b fol. 78–78’.
Festhalten an den kaiserlich-französischen Absprachen wegen der Württemberger Pfand- und
Lehenschaften, der Festung Hohentwiel und Lindau. Bedenken gegen einen Waffenstillstand.
Auf die Relationen vom 25. und 28.
nun deß weitern erfolgs, wessen die Schwedische auf ewern letzsten
vorschlag sich erkleren werden, zue erwartten haben werden, also und waß
die Wirttembergische pfandt- und lehenschafften
Achalm, Hohenstaufen und Blaubeuren (vgl. [ nr. 8 Anm. 1 ] ).
der vestung Hochentwiel
Die Festung Hohentwiel; württembergische Exklave in Vorderösterreich ( HHStD VI S.
294–296); von ehemals württembergischen Truppen unter dem Kommandanten Obrist
Konrad Wiederhold (geb. 1598), der in enger Verbindung mit Hg. Bernhard von Sachsen-
Weimar (1604–1639) und danach mit Frankreich stand, besetzt. Zu der ksl. Forderung in der
Erklärung betr. die frz. Satisfaktion vom [31. August 1646] ( ultima generalis declaratio;
Druck: Meiern , APW III S. 712–718 ), die Festung zu zerstören, hatten die frz. Ges. keine
Stellung genommen ( Heydendorff II S. 107–108; Philippe S. 80).
Die ev. Reichsstadt Lindau (Bodensee); 1626–1649 von ksl. Truppen besetzt, vom 8. Januar
bis 6. März 1647 von der schwed. Armee unter Wrangel (1613–1676) erfolglos belagert
( Buchstab S. 201; Broucek S. 13–14). In ihrer Erklärung betr. die frz. Satisfaktion vom
[31. August 1646] hatten die ksl. Ges. ein ständiges ksl. Garnisonsrecht in Lindau gefordert.
ihr möglichstes fleißes darahn zue sein wissen, damit es bey deme verpleibe,
wessen sich die Franzößische gesanten dißorts gegen denen ihnen bescheh-
nen so ansehenlichen bewilligungen zue mehrmahlen erkleret und verobli-
giert gemacht, zuemahlen all solche bewilligung anderst nicht als auff die
hingegen versprochne conditiones geschehen, wir auch davon zue weichen
nit gedencken, gestalt ihr hierauff zue beharren und es denen Französischen
clar anzuedeütten haben werdet.
Im ubrigen daß vorgeschlagne armistitium belangent finden wir die von euch
dabey erwehnte bedencken wohl fundiert. Wissen auch in dasselbe anderst
nicht alß mit denen von euch erinnerten conditionen zue willigen.