Acta Pacis Westphalicae : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 7: 1647 - 1648 / Andreas Hausmann
8. Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1647 November 22

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263/ 8 /–

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Nassau und Volmar an Ferdinand III.


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Münster

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Die Relationen im Namen Nassaus und Volmars wurden in der Kanzlei Volmars in Osna-
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brück ausgefertigt, von Volmar unterschrieben und von dort aus nach Münster gesandt,
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wo Nassau sie nur noch unterzeichnete und nach Prag weitersandte. Volmar hielt sich also
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nicht in Münster auf (vgl. exemplarisch [ Nr. 35 bei Anm. 1 ] ; s. auch Einleitung, [ LIV–LV ] ).
1647 November 22

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 54afol. 163–164 (1647 X–XII), praes. 1647 Dezember 1 =
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Druckvorlage – Kopie: KHA A 4 nr. 1628/44 unfol. – Konzept: RK FrA Fasz. 92 XIII nr.
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1881fol. 50–51.

[p. 22] [scan. 116]


1
Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Verzichts der Schweden und Protestanten auf weiterge-
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hende Forderungen betreffend die Amnestie und Autonomie in den kaiserlichen Erblanden,
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Vermeidung eines Vorbehalts späterer Interzession; Zustimmung aller Reichsstände zum
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Friedensschluß angestrebt; Beeinträchtigung der eigenen Verhandlungsposition durch Kennt-
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nis der Protestanten von kurbayerischer Haltung. Kein Friedensschluß ohne Einbeziehung
6
Spaniens, Problematik der kurbayerischen Haltung in dieser Frage. Verweis auf die Notanda
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Volmars zum ersten katholischen Gutachten.

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Auf die Weisung vom 30. Oktober 1647 ( APW II A 6 Nr. 263). Sovil
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erstens die angezeigte veranlaasßung der Schweden und protestierenden,
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Eur Kayserlicher Mayestät mit der autonomia und amnistia in deren erb-
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königreich und landen weiter nit zuzesezen, betreffend, würdet die nun-
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mehr zue Oßnabrugg bevorstehende reassumption selbiger tractaten mit
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negstem zu erkennen geben, wie es damit gemeint, auch Eur Mayestät
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abgesandten aldort sich angelegen sein lassen, uf das dabey einiger für-
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grifflicher vorbehalt nit zueglassen, sondern umbgangen werde

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Gemeint ist der von den prot. Rst. geforderte Vorbehalt der Möglichkeit einer späteren
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Interzession für ihre Konfessionsverwandten in den ksl. Erblanden (vgl. hierzu die Rela-
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tion vom 18. Oktober 1647; Text: APW II A 6 Nr. 255).
.

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Ebenmäsßigergestalt würdt dahin gezihlet, das die gegentheil sich der bil-
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licheit also bequemmen, damit durchgehend ein einhelliger schlusß ge-
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troffen werden könde und unserseits von dergleichen particulareinwil-
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ligung etlicher catholischen mit ausschliesßung der übrigen kein anlaaß
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gegeben. Wir besorgen aber, das die gegentheil aus erhaltner communi-
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cation der churfürstlichen durchlaucht in Bayrn an Euer Kayserliche
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Mayestät vom 22. Octobris abgangnen schreibens

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Text: APW II A 6 Nr. 260 Beilage B.
nit wenig in irer an-
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derwerttigen mainung gestärckht worden seyen.

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Wegen der Spanischen fridenshandlung haben wir bißher an stetigem re-
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monstrieren , das der Teütsche friden, ohne das auch zwischen Spania und
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Franckreich geschlossen werde, nit bestehen köndte, nichts underlassen.
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Wir befinden auch, dz es die Franzosen und Schweden selbst erkennen
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und bekennen, allein ist beschwerlich, das hochgedachte ire churfürstliche
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durchlaucht in Bayrn fast in allen iren schreiben ein andere mainung
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füehren

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Vgl. exemplarisch das Schreiben Kf. Maximilians an den Ks. vom 1. November 1647 (Text:
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APW II A 6 Nr. 271 Beilage A). Darin hatte der Kf. zum wiederholten Male dazu aufge-
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fordert , sich nicht von wenigen kath. Rst. und den friedensunwilligen Spaniern aufhalten
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zu lassen, sondern den Frieden durch ksl. Vorgriff herzustellen.
. Derentwegen wir auch etwas behuetsamer in diser materi ver-
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fahren müessen. Es bleibt iedoch noch ieweils bei deren vom 13. Septem-
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bris negstvorgehenden jars gesezter condition, dz die mit Franckreich ab-
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geredte handlung anderst iren effect nit erreichen mög, es sey dann der
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frid zugleich mit Spania geschlossen

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Gemeint ist der entsprechende ksl. Vorbehalt in den Schlußbestimmungen der ksl.-frz.
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Satisfaktionsartikel vom 13. September 1646 (Text: Repgen , Satisfaktionsartikel, 212).
.

[p. 23] [scan. 117]


1
Betreffend entlich unser gehorsamist guetachten über der catholischen
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ständen bedenckhen super instrumento pacis etc.

23
Gemeint ist das erste kath. Ga. vom 7. Oktober 1647.
, da wollen wir verhof-
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fen , Eur Kayserliche Mayestät werden unsere gehorsamiste relation vom
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8. diß

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Text: APW II A 6 Nr. 272.
sambt unseren beygelegten annotationibus allergnädigst empfan-
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gen haben, in welchem wir nun umbständtlich angezeigt, waß derentwe-
6
gen mit denn catholischen vorgangen, auch wie weit in eim und anderm
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mit dem gegentheil noch einige enderung zu tractieren sein möchte, und
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wissen unsers ortts ein mehrers, sonderlich in erwegung der beschwer-
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lichen ausfüehrungen, so in denn Churbayrischen schreiben begriffen
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seint, nit einzurathen. Wir habens auch unseren collegis zu Oßnabrugg
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umbstendtlich communiciert und stehet dahin, ob sie ein mehrers an
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handt zu geben nöttig finden werden

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Vgl. die Annotationes und Erinnerungen Lambergs und Kranes zum ersten kath. Ga. vom
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7. Oktober 1647 (Beilage [1] zu Nr. 17). Lamberg und Krane hatten im Oktober 1647
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bereits ein Ga. über die in den Gravaminaverhandlungen mit Schweden ausgestellten Dif-
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ferenzpunkte erstellt (vgl. ebenda Anm. 64).
.

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