Acta Pacis Westphalicae II A 8 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 8: Februar - Mai 1648 / Sebastian Schmitt
67. Volmar an Nassau Osnabrück 1648 April 6

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–/ 67 /–

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Volmar an Nassau


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Osnabrück 1648 April 6

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Eigh. Ausfertigung: KHA A 4 nr. 1628/24 unfol.

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Attestat für Herzog Franz von Lothringen-Chaligny wegen des Umfangs der Zession des
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Hochstifts Verdun an Frankreich. Vergleich der Satisfaktion Hessen-Kassels. Drängen reichs-
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ständischer Gesandter auf einen Friedensschluß; Verzögerung durch schwedische Bevoll-
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mächtigte .

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Dieweiln Euer Exzellenz nochmalen begehrn, daß ir fürstlicher durch-
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laucht , herrn herzogen von Lothringen, thumbdecan zu Cöln

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Hg. Franz von Lothringen-Chaligny (1599–1672); 1623 Fbf. von Verdun ( Gauchat , 370;
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Pange , 229; Poull , 486f; Gatz I, 194f).
, mit der
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angesuchten attestation

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Vgl. hierzu Hg. Franz von Lothringen-Chaligny an Volmar, Köln 1648 III 8. Ausf.:
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GehStReg Rep. N Ka. 6 Fasz. 4 pars 11 nr. 21; Memorial Gails für Nassau und Volmar,
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Osnabrück 1648 III 19. Ausf.: ebenda .
willfahrt werden solte, als haben sie hienebens
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selbige von mir underschriben zu empfangen sambt einem schreibn an ir
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fürstliche durchlaucht, so Euer Exzellenz underschreiben und besigeln
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lassen, auch bey heuttiger post nach Cöln verschikhen könden.

[p. 206] [scan. 294]


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Unsere fridenstractaten lassen sich zwar zum fortgang ansehen, maassen
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die Casselische satisfaction auch verglichen

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Vgl. hierzu [ Beilage A zu Nr. 65 ] , den Textvorschlag für das Vorabkommen über Amnestie,
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Territorial- und Armeesatisfaktion sowie Truppenabzug Hessen-Kassels von [1648 IV 5]
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( [ Beilage B zu Nr. 65 ] ; vgl. später Art. XV,1–11 IPO = §§ 48–56 IPM) und den Textvor-
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schlag für das Vorabkommen über die hessischen Kontributionspflichtigen und die Besat-
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zungsverpflegung von 1648 IV [5] (Beilage [C] zu Nr. 65; vgl. später Art. XV,12 IPO ≙
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§ 57 IPM).
. Aber ich sehe wol, wie fest
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die stände zum schluss eilen, also sehr gehen die Schweden mit heimb-
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lichen gedankhen umb, solchs zu verhindern. Und kan disen leutten
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nichts getrawet werden, biß daß gantze instrumentum stipulata manu
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bestetigt, besiglet und underschriben ist, warzu noch vil zeit gehören
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würdt.


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Beilagen [A] – [B] zu Nr. 67


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Beilage [A] zu Nr. 67

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Nassau und Volmar an den Fbf. von Verdun, Hg. Franz von Lothringen-Chaligny, Münster
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1648 IV 7. Kopie: KHA A 4 nr. 1628/24 unfol. = Druckvorlage – Konzept: GehStReg Rep.
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N Ka. 6 Fasz. 4 pars 11 nr. 21.

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Nachdem Euer Fürstliche Durchllaucht an unß gesinnen

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Wie Anm. 2.
, daß deroselben wir eine attesta-
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tion ertheilen wolten, in cession dero bistumbß Verdun unßer als Kayserliche plenipoten-
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tiarien meinung nit gewest sein, an die cron Franckreich ein mehrers alß die

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15 hohe] Aus dem Konzept ergänzt.
hohe Kayßer-
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liche königliche oberherrlicheit, so der Römischen Kayserlichen majestät und dem Heyligen
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Romischen Reich zugestanden, zu vergeben

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Bezug auf § „Primo, quod“ des auf 1647 XI 11 datierten ksl.-frz. Vorabkommens über die
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frz. Territorialsatisfaktion (Text: Meiern V, 162 zweiter Abs.; vgl. später §§ 70 und 71
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IPM) betr. die Abtretung der Hst.e Metz, Toul und Verdun an Frk. sowie die Restitution
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des Hst.s Verdun an Hg. Franz von Lothringen-Chaligny. – Dort war die Abtretung der
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Oberherrschaft, der Landeshoheit und aller anderer Rechte in diesen Gebieten an den Kg.
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von Frk. festgelegt worden. Hg. Franz von Lothringen-Chaligny waren seine Rechte und
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Privilegien, sofern sie diesen Bestimmungen nicht zuwiderliefen, gegen Leistung des Treu-
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eids und Wahrung der Loyalität gegenüber Frk., bestätigt worden. In seiner Eingabe (vgl.
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Anm. 2) hatte sich Gail pauschal auf einen articulus proiecti pacis bezogen. Als Sekretär
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Lambergs mag er den Text des Vorabkommens gekannt und ihn Fbf. Franz mitgeteilt ha-
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ben . Durch Druckschriften waren jedenfalls KEIPM4 , 1647 VI 12 (Text: Meiern V, 130
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140, hier 133 letzter Abs. – 134 zweiter Abs.), und FEIPM1 , 1647 VII 20 (Text: Meiern V,
141–161 , hier 151 zweiter – dritter Abs.), bekannt geworden. Deren Zessionsbestimmungen
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für Verdun wichen zwar mehr oder weniger vom späteren Vorabkommen ab, in beiden
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waren jedoch die iura superioritatis schon genannt. Einen Vorbehalt für die Regalien des
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Fbf.s ( salvis regaliis ) enthielt keine der Vorakten.
, haben deroselben gnädiges begehren wir umb
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so viell

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Hier im Sinne von insoweit.
zu willfahren kein bedenckens getragen, weill die handtlung auch in der thatt und
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warheit sich anderst nit verhaltet.

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Wir uberschicken demnach Euer Fürstlicher Durchllaucht unßere attestation under unßer
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handt und siegell, pitten aber dabey, sie wollen selbige biß zu entlichem schluß und ratifi-

[p. 207] [scan. 295]


1
cation deß friedens in geheimb halten, damit nit etwan auff unzeitige

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1 eröffnung] Aus dem Konzept übernommen, in der Druckvorlage: waffung.
eröffnung mehrer un-
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gelegenheit verursacht werde.

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Beilage [B] zu Nr. 67

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Attestat Nassaus und Volmars für den Fbf. von Verdun, Hg. Franz von Lothringen-
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Chaligny, Münster 1648 IV 7. Kopie: KHA A 4 nr. 1628/24 unfol. – Konzept: GehStReg
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Rep. N Ka. 6 Fasz. 4 pars 11 nr. 21.

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Nos, sacrae Caesareae maiestatis infrascripti legati plenipotentiarii ad tractatum pacis Mo-
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nasteriensem , notum facimus omnibus, quorum interest aut interesse potest, ac virtute prae-
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sentium expresse declaramus nos facta nomine Caesareae maiestatis Sacrique Romani Impe-
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rii per praesentem pacificationem cessione et translatione episcpopatus Virdunensis in coro-
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nam Galliae nihil aliud intendisse nec potuisse transferre aut cedere quam supremum ius,
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quod Imperator et Imperium in praedictum episcopatum Virdunensem habuit, nec per
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omissionem verborum „salvis regaliis“ vel posita verba „iura superioritatis“

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Wie Anm 5.
reverendissimi
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et serenissimi principis domini Francisci Lotharingiae ducis episcopi Virdunensis istiusque
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episcopatus regaliis et iurisdictioni antiquae ullatenus derogare voluisse nec potuisse idque
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saepius in ipso tractatu adversum regis Christianissimi plenipotentiarios contestatos fuisse.

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In cuius fidem praesentem declarationem nostris manibus subscripsimus et sigillis nostris
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muniri fecimus.

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