Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 V 29
1646 V 29
Dienstag Dinstags, den 29. huius, haben die Churbayerischen
die condoglientz bei wolgedachtem herrn grafen me presente verrichtet
und dabei angezeigt, waßgestalt die Franzosen sich nochmaln gegen unß
einer immediathandlung erbietten theten und viler sachen, so von den herrn
mediatorn angebracht worden, nit gestendig sein wolten mit beschwerung,
daß selbige gar zu hart gegen inen verfahren weren.
Eodem circa undecimam haben wir alle drey die Französischen plenipoten-
tiarios revisitirt per complimenti della condoglienza. Und hatt dabei herr graf
von Trautmansdorff angezeigt, waßgestalt Ihr Kayserliche Maiestät ein
aignen currir cum literis nunciatoriis ad reginam et regem Galliae alher-
geschikht , ime auch bevohlen, selben weiter fort in Frankreich passirn ze
lassen, wann man versichert, daß darauff von der königin solle geanttworttet
werden. Wo aber solches unsicher, wolte er die brieff sambt dem currier
wider zurukhschikhen. Patte, die herren Französischen plenipotentiarii wol-
ten sich darüber erclären, wer erbiettig, inen copias literarum zuzestellen.
Sie haben darauff anfangen, circa titulum maiestatis difficulteten [zu] movirn,
und vermeinen, der Kayser solte solchen der cron Frankreich auch geben.
Dominus comes respondit, daß solches niemaln herkommen quoad stylum
Latinum, quo Caesar uteretur; in Franzosischer, Italienischer, Spanischer
sprach möchte wol dergleichen geschehen. Aber anderst wer es von keinem
vorgehenden Römischen Kayser gebraucht worden. Galli tamen videbantur
insistere huic postulationi.
Im heraußgehen sezten beede, conte d’Avaux et Servient, an mich, Volmarn,
ich solte helffen, daß es nit difficultirt wurde. Quibus respondi, sie müeßten
considerirn, daß der Kayser solches predicat auch dem konig in Spania
nit geb. Wie sie dann wolten haben, daß mans Frankreich geben solle?
Darauf wußten sie nichts ze replicirn.
Eodem post meridiem hora 4. haben wir beeden herrn mediatorn unsere
postremam declarationem satisfactionis Gallicae übergeben mit ersuechen,
den Französischen plenipotentiariis selbige ze communicirn und daran ze
sein, daß wir darauff ein categorische resolution ad singula gehaben möchten.
Die herrn mediatores habens in unserm beysein verlesen und wol verfaßt
befunden, sich auch erbotten, unserm begehren stattzethuen. Wie dann
baldt nach unserm abstandt die Franzosen zu inen kommen seind und sich
biß umb 8 uhr bei inen auffgehalten haben.
Declarationem apud acta vide [ 1234 ].
Dinstags, den 29., von Ihr Maiestät de dato Lintz, 17. Maii, ad relationem
de 4. eiusdem, daß mit außliferung der abbrevirten und depositierung der
lengern duplic recht beschehen [ 1235 ].
Eodem von Ihr Maiestät fernern bevelch, den hertzog von Lothringen vom
friden nit außschliessen ze lassen noch zu endtlichem schluss deßselben ze
schreitten, es sei dann derselb sambt deren hauß darinnen mit begriffen, de
8. Maii [ 1236 ].
Eodem von Kayserlichen Maiestät notification der Kayserin todt, de 15.
Maii [ 1237 ].
Eodem ad Caesarem, daß wir den mediatorn in puncto satisfactionis Gallicae
unsere declarationem postremam zustellen wolten, mit überschikhung einer
abschrifft [ 1238 ].
Eodem ad Caesarem wegen der catholischen pündtner
interesse circa manu-
tenendam religionem catholicam [ 1239 ].
Eodem an die Kayserlichen gsandten zu Oßnabrukh, worauff die tractaten
mit den Franzosen bestüenden [ 1240 ].
Eodem ad eosdem, mit denn protestierenden zu reden, worauff der catho-
lischen endtliche erclärung beruhen thet und ob die protestantes darmit
content, alsdann herr graf von Trautmansdorff hinüberkommen wolt, wo
nit, wüßte er nit, waß er drüben mehr ze thuen [ 1241 ].
die condoglientz bei wolgedachtem herrn grafen me presente verrichtet
und dabei angezeigt, waßgestalt die Franzosen sich nochmaln gegen unß
einer immediathandlung erbietten theten und viler sachen, so von den herrn
mediatorn angebracht worden, nit gestendig sein wolten mit beschwerung,
daß selbige gar zu hart gegen inen verfahren weren.
Eodem circa undecimam haben wir alle drey die Französischen plenipoten-
tiarios revisitirt per complimenti della condoglienza. Und hatt dabei herr graf
von Trautmansdorff angezeigt, waßgestalt Ihr Kayserliche Maiestät ein
aignen currir cum literis nunciatoriis ad reginam et regem Galliae alher-
geschikht , ime auch bevohlen, selben weiter fort in Frankreich passirn ze
lassen, wann man versichert, daß darauff von der königin solle geanttworttet
werden. Wo aber solches unsicher, wolte er die brieff sambt dem currier
wider zurukhschikhen. Patte, die herren Französischen plenipotentiarii wol-
ten sich darüber erclären, wer erbiettig, inen copias literarum zuzestellen.
Sie haben darauff anfangen, circa titulum maiestatis difficulteten [zu] movirn,
und vermeinen, der Kayser solte solchen der cron Frankreich auch geben.
Dominus comes respondit, daß solches niemaln herkommen quoad stylum
Latinum, quo Caesar uteretur; in Franzosischer, Italienischer, Spanischer
sprach möchte wol dergleichen geschehen. Aber anderst wer es von keinem
vorgehenden Römischen Kayser gebraucht worden. Galli tamen videbantur
insistere huic postulationi.
Im heraußgehen sezten beede, conte d’Avaux et Servient, an mich, Volmarn,
ich solte helffen, daß es nit difficultirt wurde. Quibus respondi, sie müeßten
considerirn, daß der Kayser solches predicat auch dem konig in Spania
nit geb. Wie sie dann wolten haben, daß mans Frankreich geben solle?
Darauf wußten sie nichts ze replicirn.
Eodem post meridiem hora 4. haben wir beeden herrn mediatorn unsere
postremam declarationem satisfactionis Gallicae übergeben mit ersuechen,
den Französischen plenipotentiariis selbige ze communicirn und daran ze
sein, daß wir darauff ein categorische resolution ad singula gehaben möchten.
Die herrn mediatores habens in unserm beysein verlesen und wol verfaßt
befunden, sich auch erbotten, unserm begehren stattzethuen. Wie dann
baldt nach unserm abstandt die Franzosen zu inen kommen seind und sich
biß umb 8 uhr bei inen auffgehalten haben.
Declarationem apud acta vide [ 1234 ].
de 4. eiusdem, daß mit außliferung der abbrevirten und depositierung der
lengern duplic recht beschehen [ 1235 ].
Eodem von Ihr Maiestät fernern bevelch, den hertzog von Lothringen vom
friden nit außschliessen ze lassen noch zu endtlichem schluss deßselben ze
schreitten, es sei dann derselb sambt deren hauß darinnen mit begriffen, de
8. Maii [ 1236 ].
Eodem von Kayserlichen Maiestät notification der Kayserin todt, de 15.
Maii [ 1237 ].
Eodem ad Caesarem, daß wir den mediatorn in puncto satisfactionis Gallicae
unsere declarationem postremam zustellen wolten, mit überschikhung einer
abschrifft [ 1238 ].
Eodem ad Caesarem wegen der catholischen pündtner
tenendam religionem catholicam [ 1239 ].
Eodem an die Kayserlichen gsandten zu Oßnabrukh, worauff die tractaten
mit den Franzosen bestüenden [ 1240 ].
Eodem ad eosdem, mit denn protestierenden zu reden, worauff der catho-
lischen endtliche erclärung beruhen thet und ob die protestantes darmit
content, alsdann herr graf von Trautmansdorff hinüberkommen wolt, wo
nit, wüßte er nit, waß er drüben mehr ze thuen [ 1241 ].