Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 V 26
1646 V 26
Samstag
Sambstag, 26. huius, re inter nos denuo diligenter
ponderata haben wir für ein unumbgengliche nothurfft befunden, dermaln
mit cession der vestung Preysach, doch nachfolgendergestalt heraußzu-
gehen : Erstlich cum reseruatione conditionum in prima nostra oblatione
positarum liessen Ihr Kayserliche Maiestät von dero hochloblichen haußes
wegen geschehen und bewilligten, daß die Franzosen die vestung Preysach
biß zu deß königs mundtbarkheit inn handen behalten möchten. Sobaldt der
könig aber maiorennis worden und sein regiment selbst angetretten, so solt
er schuldig sein, gleich im ersten jahr solche vestung widerumb abzetretten
und dem hauß Österreich einzeraumen, wölchenfahls ime hingegen die
beede stätt Reinfelden und Lauffenberg wie auch Bennfelden und Zabern
übergeben werden solten, laut vorigen vorschlags. Und damit über kurtz
oder lang der hohen landtsfürstlichen obrigkeit halber disseit Reins kein
difficultet entstehe, so soll der cron Frankreich iurisdictio territorialis sich
ausserhalb der statt Preysach disseit Reins weiter nit dann biß an den
canal, so auß dem Rein uff die Awmühl gefüret ist, erstrekhen. Sodann,
weil das hauß Österreich an die vestung Hohendwil auß alten und ne-
wen verträgen spruch und forderung hett, also und damit derentwegen
über kurzt
kurtz
oder lang kein streitt und unruhe im reich entstehe, so soll dise
vestung demolirt werden. Und damit gleichwol gegen hinderlassung der
hochschatzbaren vestung Preysach daß hauß Österreich in seinen Ober-
österreichischen landen sich auch gebüerender sicherheit zu versehen, so soll
Ihr Kayserlicher Maiestät und dero hauß solche gantze zeit hinumb biß zu
erfolgender restitution der bemeldten vestung die statt Lindaw, am Boden-
see gelegen, doch derselben sonst an ihren priuilegiis unschädlich, mit einer
besatzung innzubehalten bevorstehen. Hingegen sollen die obbenambste
waldtstätt dem hauß Osterreich, Bennfelden, Zabern und Philipsburg aber
ihren bischöffen abgetretten und restituirt werden.
Wann aber die Franzosen uber allen angewendten fleiß zu solcher uff ihres
königs minorennitet conditionirten überlassung der vestung Preysach ie nit
zu behandlen, so würdte alsdann uff Kayserlicher Maiestät und dero hauß
seitten bewilligt werden, daß Preysach in perpetuum bei deß königs handen
verbleiben soll mitsambt dem Sundtgaw, Obern und Undern Elsaß, doch das
gleichergestalt wie vor die vestung Hohentwiel demolirt, die statt Lindaw aber
in perpetuum hingegen dem hauß Österreich überlassen werden solle.
Mit diser gefaßten resolution haben wir unß alsbaldt zu denn mediatorn
verfüegt und inen selbige vorgehalten, mit ersuechen, sie wolten vor-
drist den ersten gradum den Franzosen vortragen und, wann der nit zu er-
halten , alsdann darauff tringen, daß sie sich vordrist ad singulas conditiones
erclärten, in casum, wann inen Preysach überlassen werden soll, wessen man
sich in eim und anderm zu inen zu versehen haben werde. Die mediatores
haben dise unsere erclärung wol eingenommen und alsbaldt denn Franzosen
intimirn lassen, daß sie zu inen kommen wolten.
Gleich nachdem wir von denn mediatorn zu hauß kommen, haben sich die
Churbayerischen bei unß presentirt und erzehlt, wölchergestalt sie auch
heüttigen vormittags bei denn Franzosen gewesen und Ihrer Excellentz,
herrn grafens von Trautmansdorff, requisition gemäß dennselben bei 12
unterschiedliche rationes vorgehalten, warumben sie Preysach quittirn und
anstatt die von unß offerirte plätz annemmen solten. Es wer aber alles ver-
gebens gewesen, zwar so vil angedeüttet worden, wann wir inen beede vor-
schläg alternative hetten anvertrawen wollen, daß sie solches nach Pariß
wolten referirt haben, köndten aber versichern, daß man von Preysach nit
wurde abweichen, also die zeit allein vergeblich zu verlieren gehen, inmittelst
wurden die feldtzug fortgesetzt und die sachen wie lenger ie schwerer ge-
macht werden. Demnach wolten sie, Churbayerische abgesandten, unß aber-
maln ersuecht haben, mit der sachen lenger nit innzehalten. Wir haben inen
darauff entdeckht, waß wir alberait denn mediatorn vor commission uff-
geben hetten, damit sie wol zefriden gewesen und solches Ihrer Churfürst-
lichen Durchlaucht ze referirn benommen.
Abendts nach 7 uhr kommen die herren mediatorn von denn Franzosen
zurukh. Zeigten an, daß sie unsern ersten vorschlag denselben eröffnet, aber
gantz kein zuverläßliche resolution empfangen. Darauff sie weiter in selbige
gesetzt und sie ermahnt, ob sie inen doch nit so vil im geheimb vertrawen
und eröffnen wolten, waß sie über die von unß proponirte conditiones ze
thuen gedächten, casu quo inen, mediatorn, ebenmässig von unß waß
weiters wegen Preysach were vertrawet worden.
Über diß zusprechen weren die Franzosen zusamengetretten und folgendts
in ihren discursibus per generalia sich vernemmen lassen; 1. Wegen der
Württembergischen herrschafften, weil sie den hertzogen zu Wurttenberg
vor ihren confederirten hielten, also wann dise herrschafften dem hauß
Österreich nit de iustitia gebüerten, wurden sie ine assistirn müessen. Solten
die aber de iustitia dem hauß Osterreich gehören, so hetts kein difficultet.
2. In caussa Palatiniana weren sie erbiettig, wie die conditiones cum electo-
ratu , superiore Palatinatu etc. gesetzt, doch wolten sie ad assistentiam realem
nit verbunden sein. Dabei hette herr nuncius der Churmaintzischen pfandt-
schafft gedacht und selbe außzenemmen begehrt. Sie hetten aber, sonderlich
Servient, darzu nit verstehen wöllen, sagent, es müeßte Pfaltz volkomlich
restituirt werden, alsdann möchte Maintz sein losung rechtlicherweise
suchen. 3. Wegen der amnestia hetten sie kein satte erclärung geben wollen,
sondern vilmehr und abermaln, sonderlich Servient, sich merkhen lassen,
daß sie bei anno 1618 bleiben wurden. 4. Wegen der gravaminum wolten sie
denn protestierenden sagen, daß sie wegen solcher gravaminum den krieg nit
gefüert noch ze füeren begehrten. 5. Wegen der Schwedischen satisfaction
haben sie sich auch nichts aigentlichs erclären wollen, allein daß sie wegen
der bisthumb Oßnabrukh und Minden schon daß ihrig gethan und nit ver-
meinten , die Schweden darauff verharren würden. 6. Wegen deß churfursten
von Brandenburg haben sie gleichergestalt tergiversirt und so vil zu verstehen
geben, daß Ihr Maiestät ime ein theil von Schlesien geben müeßt. 7. Der hilff
wider den Türkhen seyen sie erbiettig cum aliqua distinctione. 8. Der landt-
grafin zu Cassel satisfaction wider die stiffter weren sie zwar der meinung
nit, daß iren die angeforderte güetter eingeraumbt werden solten, es hette
auch die landtgräfin ihren deputatis ein verweiß geben, daß sie mit disen
petitis wegen Paderborn auffgezogen, die satisfaction müeßte aber in gelt ge-
schehen . Deßgleichen bliben sie steiff, daß die Marpurgisch sach retractirt
werden müeßt. 9. Die pacification mit dem hertzog von Lothringen wol-
ten sie nit admittirn, weil sie ime kein pass zu disem congress ertheilt und
absonderlich mit ime tractirn wolten. 10. Mit Spanien seyen sie zufriden,
wann sie sich nur mit inen zu vergleichen begehren, wolten sie aber hart
gnueg halten. 11. Wegen Benfeldt und Zabern wolten sie ein tractation nit
außschlagen, aber Philipsburg nit restituirn. Die tractation aber mit Zabern
stüende in dem, daß inen ein freyer pass daselbst versichert wurde, mit
Bennfelden in dessen demolition. 12. Wegen der satisfaction vor die Elsäs-
sische landt gegen denn ertzherzogen zu Ynsprukh haben sie sich nichts
heraußlassen wollen, vorwendend, es weren vil schulden uff denn landen,
daß sie kein einkommen darvon geniessen köndten, item der Kayser geb
nichts von denn seinigen. Als sie aber gefragt, waß sie dann von ime pre-
tendirten , haben sie auff die sovranitet der reichsstätten im Elsaß andeüttung
gethan, das inen selbige überlassen werden solte. Kein armistitium köndten
sie nit eingehen, dann die Schweden wollen nit.
Sie, mediatores, hetten uff so beschaffne erclärung nit rathsamb funden, wegen
Preisach weiter heraußzegehen, iedoch im allherfahren unter sich erwogen,
waß in der sachen ze thun, weil inen diß allein al petto suo vertrawt worden,
daß wir unß darauff als ein formalanzeig nit fundirn köndten; derentwegen vor
rathsamb gehalten, daß wir nochmaln unsern endtlichen vorschlag praemissis
omnibus conditionibus zu papyr bringen und den Franzosen durch sie zu-
stellen lassen, auch ihr erclärung darüber formaliter erfordern solten. Sed
respondimus, eben diß wurde auch nichts fruchten, sondern sie noch con-
tumaciores machen. Wir müeßtens also beruhen lassen. Nunmehr seye clar
am tag, daß sie kein friden, sondern nur continuation deß kriegs suechen.
Sonderlich sei solches auß deß Servients actionibus et gestibus, so er bei
diser conferentz, ut referebant mediatores, erzeigt, zu verspüeren, als wölcher
deß Mazzarini willen, quod pacem nolit, wüßte und den andern nichts nach-
fragt , sondern alles contradicirte. Wann die Franzosen Philipsburg nit resti-
tuirn wolten, so werden Ihr Maiestät auch Ehrenbreitstein keinswegs resti-
tuirn . Wir müeßten Ihr Maiestät dessen berichten, damit sie ja clarlich sehen,
daß alles hinweggeben vergebens sei und nichts als krieg von disen leütten
zu gewartten.
Domini mediatores putabant, sonderlich herr Venetus, es were noch nit
alles auffzestossen, sondern wir möchten unß darüber ferner bedenkhen,
ob nit ihrem vorschlag, wie obvermeldt, nachzegehen sein werde.
ponderata haben wir für ein unumbgengliche nothurfft befunden, dermaln
mit cession der vestung Preysach, doch nachfolgendergestalt heraußzu-
gehen : Erstlich cum reseruatione conditionum in prima nostra oblatione
positarum liessen Ihr Kayserliche Maiestät von dero hochloblichen haußes
wegen geschehen und bewilligten, daß die Franzosen die vestung Preysach
biß zu deß königs mundtbarkheit inn handen behalten möchten. Sobaldt der
könig aber maiorennis worden und sein regiment selbst angetretten, so solt
er schuldig sein, gleich im ersten jahr solche vestung widerumb abzetretten
und dem hauß Österreich einzeraumen, wölchenfahls ime hingegen die
beede stätt Reinfelden und Lauffenberg wie auch Bennfelden und Zabern
übergeben werden solten, laut vorigen vorschlags. Und damit über kurtz
oder lang der hohen landtsfürstlichen obrigkeit halber disseit Reins kein
difficultet entstehe, so soll der cron Frankreich iurisdictio territorialis sich
ausserhalb der statt Preysach disseit Reins weiter nit dann biß an den
canal, so auß dem Rein uff die Awmühl gefüret ist, erstrekhen. Sodann,
weil das hauß Österreich an die vestung Hohendwil auß alten und ne-
wen verträgen spruch und forderung hett, also und damit derentwegen
über
vestung demolirt werden. Und damit gleichwol gegen hinderlassung der
hochschatzbaren vestung Preysach daß hauß Österreich in seinen Ober-
österreichischen landen sich auch gebüerender sicherheit zu versehen, so soll
Ihr Kayserlicher Maiestät und dero hauß solche gantze zeit hinumb biß zu
erfolgender restitution der bemeldten vestung die statt Lindaw, am Boden-
see gelegen, doch derselben sonst an ihren priuilegiis unschädlich, mit einer
besatzung innzubehalten bevorstehen. Hingegen sollen die obbenambste
waldtstätt dem hauß Osterreich, Bennfelden, Zabern und Philipsburg aber
ihren bischöffen abgetretten und restituirt werden.
Wann aber die Franzosen uber allen angewendten fleiß zu solcher uff ihres
königs minorennitet conditionirten überlassung der vestung Preysach ie nit
zu behandlen, so würdte alsdann uff Kayserlicher Maiestät und dero hauß
seitten bewilligt werden, daß Preysach in perpetuum bei deß königs handen
verbleiben soll mitsambt dem Sundtgaw, Obern und Undern Elsaß, doch das
gleichergestalt wie vor die vestung Hohentwiel demolirt, die statt Lindaw aber
in perpetuum hingegen dem hauß Österreich überlassen werden solle.
Mit diser gefaßten resolution haben wir unß alsbaldt zu denn mediatorn
verfüegt und inen selbige vorgehalten, mit ersuechen, sie wolten vor-
drist den ersten gradum den Franzosen vortragen und, wann der nit zu er-
halten , alsdann darauff tringen, daß sie sich vordrist ad singulas conditiones
erclärten, in casum, wann inen Preysach überlassen werden soll, wessen man
sich in eim und anderm zu inen zu versehen haben werde. Die mediatores
haben dise unsere erclärung wol eingenommen und alsbaldt denn Franzosen
intimirn lassen, daß sie zu inen kommen wolten.
Gleich nachdem wir von denn mediatorn zu hauß kommen, haben sich die
Churbayerischen bei unß presentirt und erzehlt, wölchergestalt sie auch
heüttigen vormittags bei denn Franzosen gewesen und Ihrer Excellentz,
herrn grafens von Trautmansdorff, requisition gemäß dennselben bei 12
unterschiedliche rationes vorgehalten, warumben sie Preysach quittirn und
anstatt die von unß offerirte plätz annemmen solten. Es wer aber alles ver-
gebens gewesen, zwar so vil angedeüttet worden, wann wir inen beede vor-
schläg alternative hetten anvertrawen wollen, daß sie solches nach Pariß
wolten referirt haben, köndten aber versichern, daß man von Preysach nit
wurde abweichen, also die zeit allein vergeblich zu verlieren gehen, inmittelst
wurden die feldtzug fortgesetzt und die sachen wie lenger ie schwerer ge-
macht werden. Demnach wolten sie, Churbayerische abgesandten, unß aber-
maln ersuecht haben, mit der sachen lenger nit innzehalten. Wir haben inen
darauff entdeckht, waß wir alberait denn mediatorn vor commission uff-
geben hetten, damit sie wol zefriden gewesen und solches Ihrer Churfürst-
lichen Durchlaucht ze referirn benommen.
Abendts nach 7 uhr kommen die herren mediatorn von denn Franzosen
zurukh. Zeigten an, daß sie unsern ersten vorschlag denselben eröffnet, aber
gantz kein zuverläßliche resolution empfangen. Darauff sie weiter in selbige
gesetzt und sie ermahnt, ob sie inen doch nit so vil im geheimb vertrawen
und eröffnen wolten, waß sie über die von unß proponirte conditiones ze
thuen gedächten, casu quo inen, mediatorn, ebenmässig von unß waß
weiters wegen Preysach were vertrawet worden.
Über diß zusprechen weren die Franzosen zusamengetretten und folgendts
in ihren discursibus per generalia sich vernemmen lassen; 1. Wegen der
Württembergischen herrschafften, weil sie den hertzogen zu Wurttenberg
vor ihren confederirten hielten, also wann dise herrschafften dem hauß
Österreich nit de iustitia gebüerten, wurden sie ine assistirn müessen. Solten
die aber de iustitia dem hauß Osterreich gehören, so hetts kein difficultet.
2. In caussa Palatiniana weren sie erbiettig, wie die conditiones cum electo-
ratu , superiore Palatinatu etc. gesetzt, doch wolten sie ad assistentiam realem
nit verbunden sein. Dabei hette herr nuncius der Churmaintzischen pfandt-
schafft gedacht und selbe außzenemmen begehrt. Sie hetten aber, sonderlich
Servient, darzu nit verstehen wöllen, sagent, es müeßte Pfaltz volkomlich
restituirt werden, alsdann möchte Maintz sein losung rechtlicherweise
suchen. 3. Wegen der amnestia hetten sie kein satte erclärung geben wollen,
sondern vilmehr und abermaln, sonderlich Servient, sich merkhen lassen,
daß sie bei anno 1618 bleiben wurden. 4. Wegen der gravaminum wolten sie
denn protestierenden sagen, daß sie wegen solcher gravaminum den krieg nit
gefüert noch ze füeren begehrten. 5. Wegen der Schwedischen satisfaction
haben sie sich auch nichts aigentlichs erclären wollen, allein daß sie wegen
der bisthumb Oßnabrukh und Minden schon daß ihrig gethan und nit ver-
meinten , die Schweden darauff verharren würden. 6. Wegen deß churfursten
von Brandenburg haben sie gleichergestalt tergiversirt und so vil zu verstehen
geben, daß Ihr Maiestät ime ein theil von Schlesien geben müeßt. 7. Der hilff
wider den Türkhen seyen sie erbiettig cum aliqua distinctione. 8. Der landt-
grafin zu Cassel satisfaction wider die stiffter weren sie zwar der meinung
nit, daß iren die angeforderte güetter eingeraumbt werden solten, es hette
auch die landtgräfin ihren deputatis ein verweiß geben, daß sie mit disen
petitis wegen Paderborn auffgezogen, die satisfaction müeßte aber in gelt ge-
schehen . Deßgleichen bliben sie steiff, daß die Marpurgisch sach retractirt
werden müeßt. 9. Die pacification mit dem hertzog von Lothringen wol-
ten sie nit admittirn, weil sie ime kein pass zu disem congress ertheilt und
absonderlich mit ime tractirn wolten. 10. Mit Spanien seyen sie zufriden,
wann sie sich nur mit inen zu vergleichen begehren, wolten sie aber hart
gnueg halten. 11. Wegen Benfeldt und Zabern wolten sie ein tractation nit
außschlagen, aber Philipsburg nit restituirn. Die tractation aber mit Zabern
stüende in dem, daß inen ein freyer pass daselbst versichert wurde, mit
Bennfelden in dessen demolition. 12. Wegen der satisfaction vor die Elsäs-
sische landt gegen denn ertzherzogen zu Ynsprukh haben sie sich nichts
heraußlassen wollen, vorwendend, es weren vil schulden uff denn landen,
daß sie kein einkommen darvon geniessen köndten, item der Kayser geb
nichts von denn seinigen. Als sie aber gefragt, waß sie dann von ime pre-
tendirten , haben sie auff die sovranitet der reichsstätten im Elsaß andeüttung
gethan, das inen selbige überlassen werden solte. Kein armistitium köndten
sie nit eingehen, dann die Schweden wollen nit.
Sie, mediatores, hetten uff so beschaffne erclärung nit rathsamb funden, wegen
Preisach weiter heraußzegehen, iedoch im allherfahren unter sich erwogen,
waß in der sachen ze thun, weil inen diß allein al petto suo vertrawt worden,
daß wir unß darauff als ein formalanzeig nit fundirn köndten; derentwegen vor
rathsamb gehalten, daß wir nochmaln unsern endtlichen vorschlag praemissis
omnibus conditionibus zu papyr bringen und den Franzosen durch sie zu-
stellen lassen, auch ihr erclärung darüber formaliter erfordern solten. Sed
respondimus, eben diß wurde auch nichts fruchten, sondern sie noch con-
tumaciores machen. Wir müeßtens also beruhen lassen. Nunmehr seye clar
am tag, daß sie kein friden, sondern nur continuation deß kriegs suechen.
Sonderlich sei solches auß deß Servients actionibus et gestibus, so er bei
diser conferentz, ut referebant mediatores, erzeigt, zu verspüeren, als wölcher
deß Mazzarini willen, quod pacem nolit, wüßte und den andern nichts nach-
fragt , sondern alles contradicirte. Wann die Franzosen Philipsburg nit resti-
tuirn wolten, so werden Ihr Maiestät auch Ehrenbreitstein keinswegs resti-
tuirn . Wir müeßten Ihr Maiestät dessen berichten, damit sie ja clarlich sehen,
daß alles hinweggeben vergebens sei und nichts als krieg von disen leütten
zu gewartten.
Domini mediatores putabant, sonderlich herr Venetus, es were noch nit
alles auffzestossen, sondern wir möchten unß darüber ferner bedenkhen,
ob nit ihrem vorschlag, wie obvermeldt, nachzegehen sein werde.