Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
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Donnerstag

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34 Jouis] am Rande: Churbayerische postulata wegen seiner satisfaction und daß ohne
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dieselben mit denn cronen der punctus satisfactionis nit geschlossen werden soll.
Jouis, 3. huius, hatt mir, Volmarn, Dr. Krebs, Chur-
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bayerischer adiunctus, angezeigt, daß von Ihr Churfürstlicher Durchlaucht
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bei gestriger ordinari widerumb schreiben einkommen, in allweeg dahien
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ze sehen, daß der punctus satisfactionis nit geschlossen werde, es seye dann
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die caussa Palatina sowol wegen der 13 million als uberlassung in perpetuum
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der gantzen Oberen Pfaltz sine detruncatione als auch der chur halber cum
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omnibus appendicibus deß vortritts, der regalien, vicariatus etc. zugleich et

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pari passu richtig gemacht. Weil sie, Churbayerische gsandten, dann auß
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unserer duplic vermerkht, daß wir in puncto satisfactionis allein per gene-
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ralia durchgehen und die conditiones nit in specie außfüeren theten, so
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hetten sie ein nothuerfft ze sein ermessen, unß zu ersuechen, daß wir wegen
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deß bedeütten Pfältzischen wesens deuttlich melden wolten, daß diß con-
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ditio sine qua non wer, also und dergestalt, daß primo Ihr Churfürstliche
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Durchlaucht in possessione der churwürdin sine omni difficultate bleiben,
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auch ihren rango mit allen anhangenden churfürstlichen regalien, ämptern,
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würdigkheiten und gerechtigkheiten, wie sie biß dato selbige ingehabt,
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behalten, also auch auff ihre posteros der gantzen Wilhelmischen lini trans-
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ferirn solten. 2. Daß Ihr Kayserliche Maiestät zwar der eviction uff das landt
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ob der Enß enthebt, hingegen aber Ihr Churfürstlicher Durchlaucht wegen
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der 13 million die gantze Oberpfaltz, allermaassen selbige ihnen von Kayser-
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licher Maiestät were eingeraumbt worden, und one einige reservation, min-
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derung oder schmählerung, in perpetuum verbleiben solte. 3. Daß der pre-
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tendirte Pfaltzische churerb zwar widerumb zur chur, aber ultimo loco
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admittirt und zugelassen, jedoch auch ime einige weitere ansprach an die
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von Churbayern innhabende regalien, würdigkheiten und gerechtigkheiten
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nit verstattet werde. 4. Daß der sich mit restitution der Untern Pfaltz con-
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tentirn lassen soll. Und 5., daß es dabei zu verbleiben, auch beede cronen
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Frankreich und Schweden, ungeacht die Pfaltzische erben und andere ihre
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anhengere darein nit willigen wolten, doch sich der sachen ihrentwegen
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weiters nit annemmen, sondern vilmehr disen vorschlag mantenirn helffen
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solten.

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Ich hab ime darauff geanttworttet, ich were zwar meinestheils Ihr Churfürst-
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licher Durchlaucht interesse bestermaassen in acht ze nemmen sowol er-
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biettig als auch crafft habender Kayserlicher instruction schuldig, allein
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weren dergleichen particularia in der Kayserlichen gsandten zu Oßnabrukh
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replic meins wissens nit einkommen, wie ichs ime auch alsogleich auß dem
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unß überschikhten exemplar vorgewisen, sondern es hetten Ihr Excellentz,
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herr graf von Trautmansdorff, solche sachen zu der particularsatisfactions-
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handlung mit denn Schweden gezogen, und eben darumb wer es auch in
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unserer duplic außgelassen und allein die wortt ’certis conditionibus‘ ein-
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gesetzt worden. Und dieweil wir heut abendts deß abbreviirten concepts
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duplicarum von Oßnabrukh widerumb gewärttig, auch noch morgen vor-
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mittag die extradition derselben vollendts richtig ze machen entschlossen,
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so werde es sich nit wol schikhen, etwas mehrers in solche schrifft einze-
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rukhen , als allberait mit unseren collegis verglichen und zumaln auch in
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ihrer duplic einkommen wer. Ich seye aber erbiettig, in ipso actu extra-
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ditionis bei dem puncto satisfactionis Gallicae alle andere in unserer oblation
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hievor representirte conditiones, und mithien auch dise wegen der Pfaltzi-
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schen sach, conceptis verbis mundtlich ze recapitulirn und selbige pro con-
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ditione sine qua non wie anvor, also auch nochmaln gegen denn herrn
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mediatorn zu bedingen und sie zu requirirn, daß sie solches denn Franzö-

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sischen plenipotentiariis neben einhändigung unserer duplic zugleich refe-
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rirn wolten.

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Bei disem erbietten hatt er es bewenden lassen,

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3 zugleich] am Rande: Churbayern schikt ein aignen currier ad Imperatorem, Preysach
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denn Franzosen in banden ze lassen.
zugleich angeregt, daß
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Ihr Churfürstliche Durchlaucht wegen Preysach ein aignen currier an Kay-
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serliche Maiestät ablauffen lassen, damit sie hierunder ihren consens auch
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ertheilen und den friden dessentwegen nit auffhalten lassen wolten. Re-
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spondi , es stüende zwar dahien, waß von Ihr Kayserlicher Maiestät vor
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anttwortt erfolgen würde, allein wolt ich gebetten haben, sie, Churbayerische,
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wolten dessentwegen sich nichts gegen denn Franzosen vernemmen lassen,
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dann wir hetten die nachricht, daß dieselbe, wann sie sehen solten, daß die
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cession nit zu erhalten, entlich der restitution sich nit verwaigern solten.
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Es sei gleichwol dem Römischen reich vil dran glegen, daß die cron Frank-
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reich dise vestung nit in eüwigen besitz behalte. Ille promittit, solches in
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acht ze nemmen, sovil er aber vom Venetianischen ambassador, auch denn
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Franzosen selbst vernommen, so werden sie disen platz in kein weeg quittirn.

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