Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 IV 14

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1646 IV 14
Samstag Sabbato, 14. huius, ist herr graf von Trautmansdorff
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wider nach Oßnabrukh verraißt.

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16 Eodem] am Rande: Oblation deß Elsaß pro Gallis.
Eodem nachmittag umb 2 uhr seynd herr graf von Nassau und ich, Volmar,
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vor denn mediatorn erschienen und haben inen angezeigt, das die Chur-
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bayerischen gsandten unß eröffnet, waßgestalt sie von denn Französischen
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plenipotentiariis vernommen und dessen auch vertröstet worden, wann wir
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inen die zurukhlassung deß Obern und Untern Elsaß sambt dem Suntgaw
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per mediatores formblich wurden antragen lassen, daß sie alsdann ein armi-
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stitium uff 4 wochen lang bewilligen, auch die Schweden ebenmässig darzu
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behandlen wolten. Dieweil wir nun dessen von Ihr Kayserlicher Maiestät
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bevelcht, zwar aber wegen Preysach derselben meinung wer, daß dise
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vestung von diser cession neben den 4 waldtstätten und dem gantzen
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Preißgaw außgenommen werden solte, wir also in disem puncto fernern
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beschaidts erwartten müeßten, also hetten wir inen, mediatorn, solches
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hiemit eröffnen und zumahln in schrifften memorialsweise für augen stellen
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wollen, mit waß beding wir solche cession ze thuen bevelcht weren, mit
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angehenkhtem ersuechen, sie wolten solches also den Franzosen vortragen
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und vordrist dran sein, daß die suspensio armorum alsbaldt möchte effectuirt
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werden. Hierauff zeigten sie, mediatores, an, daß gestrigen tags die Fran-
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zosen bei inen gewesen und vermeldet, es weren zwar dise Österliche
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feyrtag über underschidliche visite zwischen inen, den Kayserlichen und
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den Churbayerischen vorgangen, auch dabei so vil vermerkht worden, daß
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man inen zwar das Ober- und Unterelsaß sambt dem Suntgaw überlassen,
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aber die vestung Preysach vorbehalten wolte, wölches aber zu keinem friden
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dienen köndte, dann sie einmal solchen platz nit restituirn wolten. Und als
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der Venetianische pottschaffter gegen dem d’Avaux replicirt, gesetzt den
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fahl, daß man Preisach auch zurukhlasse, ob dan der friden mit Frankreich

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versichert sein würde, hette der geanttworttet, nein, er köndte es nit ver-
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sichern , dann sie hetten einmahl keinen andern bevelch, als uff innhaltung der
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völligen Vorderosterreichischen landen beederseiten Reins zu beharren, und
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weren darauff weiter fürgebrochen, sagend, sie köndten nit für thuenlich
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finden, daß hauß Österreich diser enden zum nachbarn ze haben, sondern
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es müeßte drauff gedacht werden, wie etwan ein außtauschung gegen der
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Obern Pfaltz geschehen köndt. Daß aber eines armistitii halber mit denn
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Churbayerischen waß veranlaaßt worden sein solle, darvon hetten sie mit
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keinem wortt anregung gethan. Herr nuncius hette zwar allberait solchen
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bericht von denn Churbayerischen selbst gehabt, weiln aber die Franzosen
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dessen nit gedacht, so hab er auch vor sich selbst nichts movirn wollen.
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Und stüenden sie daher sehr im zweifl, ob sie, Franzosen, noch deß sinns
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und ob wir für thuenlich halten werden, das bei solcher beschaffenheit unser
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vorschlag und anerbietten zu eröffnen sei.

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Wir haben geanttworttet, die Churbayerischen hetten unß einmaln die ob-
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vermeldte anzeig gethan, und köndten wir gantz nit zwaifflen, daß es darmit
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also hergangen. Wir wolten wenigst an unserm ortt nichts ermanglen lassen.
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Wann hernach die Franzosen ihrem erbietten nit stattthuen solten, so wur-
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den hernach die Churbayerische sich dessen gegen inen mit desto besserem
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fueg beschweren könden.

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Hierauff haben die mediatores daß zugestellt memorial [ 1145 ] verlesen und
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sich ferner erclärt, sie wolten noch den abendt zu denn Franzosen gehen
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und inen sagen, daß wir berichtet, waßmaassen sie sich gegen denn Chur-
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bayerischen vernemmen lassen, wann inen in unserm namen durch die
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mediatores zu überlassung deß Elsaß etc. formblich angetragen wurde, daß
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sie alsdann ein suspensionem armorum auff 4 wochen bewilligen wolten
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etc. Nun weren wir bei inen, mediatorn, geweßt und hetten solche aner-
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bietten in schrifften eröffnet, wir begehrten aber vordrist zu wissen, ob es
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aldann mit dem anstandt sein richtigkheit haben werde. Caetera videantur
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in relatione ad dominum comitem Trautmansdorfium [ 1146a ].

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