Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 III 26

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1646 III 26
Montag

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3 Lunae] am Rande: Consultatio inter Caesareanos, ob mit tractation deß puncti
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satisfactionis furzegehen.
Lunae, den 26. huius, haben Ihr Excellentz mit herrn
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grafen von Nassau und mir rath gehalten, nachdem Ihr Kayserliche Maiestät
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newer dingen in materia satisfactionis fortzefahren gnedigst bevohlen, waß
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darauff ze thuen, sonderlich ob wegen anderwertts einkommner nachricht
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noch etwas innzehalten oder ob und wie mit diser handlung fortzefahren
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und worauff die entlich ze stellen. Conclusum, obzwar dabei allerhandt con-
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siderationes vorgefallen – als 1. daß man von guetten und sichren ortten avi-
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sirt worden, daß einmahl Frankreich disen erwarttenden sommer einige for-
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mirte armada nit über Rein setzen könde noch werde; 2. daß ebenmässig die
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Hollender oder Generalstaaden gantz nit gewillt seyen, einen feldtzug contra
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Spanien vorzenemmen; 3. und obwol der printz von Orange mit heimbli-
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chem zuthuen ettlich weniger seiner favoriti ein ordonnantz an denn Staadi-
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schen pottschaffter nach Pariß

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Willem van Liere.
abgehen lassen, daß er die hinterblibne
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ordinari geltsubsidia sollicitirn, auch newen vorschuss außwürkhen solte,
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damit die newe werbungen vorgenommen werden köndten, so weren
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iedoch die Generalstaaden, als sie dessen in erfahrung kommen, sehr übel dar-
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mit zefriden geweßt und hetten den greffier

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Cornelius Musch (1592–1650), beer van Waalsdorp, Carmisse und Nieuwveen, Greffier der
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Generalstaaten seit 1628.
gezwungen, im rathsprotocoll
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einzeschreiben, daß dise ordonnantz sub- et obrepticia und von keinen wür-
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den wer, solchem nach dem bemeldten ambassador andern bevelch zukom-
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men lassen, nit allein bei dem Französischen hof solche geltfürlagen nit
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ze sollicitirn, sondern auch, wan die ultro anerbotten würden, nit anzenem-
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men ; 4. daß der monsieur Avantcour, Französischer resident bei der Schwe-
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dischen armada, one einige willfährige resolution von Pariß wider zurukh-
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kommen und weder alte noch newe geltprovision, vil weniger einige sicher-
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heit mitgebracht, daß die Franzosen ihrem hievor beschehen erbietten gmäß
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dißen künfftigen sommer mit einem gnugsamen kriegshär über Rein setzen
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werden, daher ein grosser unwill zwischen Frankreich und Schweden sich
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eraignen thue; 5. were der Französische resident Romain zu Stokholm gar
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nit wol empfangen noch auch ime von der königin audientz erstattet, son-
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dern , als ine der reichscantzler Oxenstiern angehördt, ime allerhandt verweiß
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vorgerukht worden, also daß der unwillen wie lenger ie mehr zwischen
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disen beeden cronen wachßen thue – so werde iedoch dessen alles unge-
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achtet Ihrer Maiestät gnedigstem widerholtem bevelch nachzegehen und,
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sobaldt von den herrn mediatorn relation einlange, wessen sich die Franzo-
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sen über die angefüegte duplicam erclärt, weiters fürzeschreitten sein. Noch
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derzeit aber solle man allein von überlassung eines nambhafften stukhs deß

[p. 576] [scan. 624]


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Untern Elsaß, als vil namblich dem hochlöblichen hauß Österreich darinnen
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quocunque titulo zustendig sein mag, handlen und den mediatorn an handt
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geben, daß sie dergleichen media vor sich selbst und unvermeldet, daß sie
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deßwegen von unß bevelcht weren, bei denn Frantzosen per modum discur-
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sus auff die baan bringen solten, damit wir alsdann nach erscheinender apertur
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dem werkh weiter nachzesetzen wüssen möchten.

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6–8 Zu – 1114 ] zunächst gestrichen und dann mit dem Zusatz versehen: Bleibt, wie ge-
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setzt , und ist Ihr Maiestät per postscriptum eingeschlossen worden in nachfolgender
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relation.
Zu wölchem ende ein
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sonderbar memorial, sich desto besser darnach ze richten haben, verfaßt
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worden, apud acta [ 1114 ].

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