Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1645 X 24
1645 X 24
Dienstag Dinstags, 24., hatt er
unß die revisita erstattet, und
weil wir besorgt, er möchte sich mit seinen trabanten im obergwehr be-
glaitten lassen, hab ich zuvor deßwegen an conte d’Auaux geschikht und
solches zufürkommen begehrt, wie auch beschehen. Wir haben ine derent-
wegen widerumb an der gutschen empfangen, seind seine beede collegae mit
ime kommen. Er hatt sich der beschehenn visita mit einer zierlichen red
bedankht, seins königs und der regirenden königin bestendigen resolution
zum friden versichert, auch angezeigt, daß ime neben seinen collegis hierzu
alle müglicheit anzewenden bevohlen. Erfrewte sich, das er von unß gleich-
mässige erclärung im namen Kayserlicher Maiestät verstanden und mit unß
solche wichtige handlung zu volnfüeren haben wurde etc.
Herr graf von Nassau dankht ime erstens zugleich in unser beeder namen
Französisch, ich darauff Lateinisch. Sodann wurden allerhandt generaldis-
curs eingefüret. Dabei aber nichts sonders denkwürdig, als daß der duca
gesagt, Ihr Maiestät solte sehen, wie man sich mit denn protestirenden ver-
gleichen köndt, dann darinn bestüende die beruhigung deß reichs. Respon-
dimus , daß wir an unserm ortt es selbst gern sehen und Ihr Maiestät an
sich nichts erwenden lassen wolten, wie auß denn responsionibus ad propo-
sitionem zu vermerkhen, Daß vornembst stüende auff den gravaminibus, so
mehrerntheils in die essentiam religionis catholicae einlauffen und daß
gewissen berüeren wolten. Wir sehen kein ander mittl, als daß der terminus
im Prager friden noch uff ein anzahl jar prolongirt werden möchte. Hofften
nit, daß die cron Frankreich durch ihr assistentz der catholischen religion
einig praeiudicium zuziehen lassen werde. Wann sie in disem mit unß einig,
werde man desto besser durchkommen. Responderunt singuli, erstlich der
hertzog, hernach der conte d’Avaux als auch Servient: Sie hieltens auch vor
daß beste mittel und wolten sich zu einem andern nit treiben lassen, wir
soltens allein dahien richten. Endtlich beim abschied komen sie dahien, daß
sie sagten, wann man nur in puncto satisfactionis inen auch waß entgegen-
gehen wolt. Wir anttwortten, mann müeßte disen puncten nit wie kauff-
leut spannen, sondern gedenkhen, daß man zwischen christlichen, catholi-
schen und nachverwandten potentaten handlete, da man billich mehr auff die
iustitiam, coniunctionem armorum und reputationem als dergleichen parti-
cularinteressi zu sehen hette. Beschlossen also den discurs mit höflichen
wortten, weil auch der Franzosen intention nit wahr, darvon im ernst waß
anzebringen, sondern vermeldten, weil nunmehr die Kayserlichen respon-
siones den Schweden zu Oßnabrukh verwichnen sontags übergeben, so
erwartteten sie derselben ankunfft und wolten alsdann sich weiter vernemmen
lassen. Et sic discedentes deduximus ad rhedam.
Martis, 24., empfangen wir a Caesare zwei schreiben vom dato Lintz. Daß
eine 11. huius ist ein recepisse uff unser relation de actu propositionis ad
status factae mit vertröstung ehister resolution [ 864 ].
Das ander ist ein fernere commission an grafen von Oldenburg umb er-
strekhung seiner contribution auff à 15 000 reichsthaler [ 865 ].
Eodem referirn wir ad Caesarem, waß bei visitation deß duca di Longavilla
in puncto der Pfältzischen sach und in puncto satisfactionis vor discurs
vorgeloffen, mit vertröstung, durch die mediatores deßwegen weiter ze in-
sistirn [ 866 ].
Eodem berichten die von Oßnabrukh, daß die extraditio responsionum Cae-
saris an die Schwedischen per secretarium Lambergii comitis praecedenti
dominica geschehen. Clagen die absentiam deß Osterreichischen directorii
mit beyschluss eines Kayserlichen bevelchs, darauß Ihr Maiestät meinung in
puncto excludendorum, auch wieweit sine noua resolutione auff der ständt
guettachten gegangen werden möge, zu ersehen [ 867a ].
Eodem, 24. huius, communicirn wir die relation ad Caesarem herrn grafen
von Trautmansdorff mit anzeig, waß herr nuncius sich wegen deß entgegen-
schikhens vernemmen lassen [ 867b ].
weil wir besorgt, er möchte sich mit seinen trabanten im obergwehr be-
glaitten lassen, hab ich zuvor deßwegen an conte d’Auaux geschikht und
solches zufürkommen begehrt, wie auch beschehen. Wir haben ine derent-
wegen widerumb an der gutschen empfangen, seind seine beede collegae mit
ime kommen. Er hatt sich der beschehenn visita mit einer zierlichen red
bedankht, seins königs und der regirenden königin bestendigen resolution
zum friden versichert, auch angezeigt, daß ime neben seinen collegis hierzu
alle müglicheit anzewenden bevohlen. Erfrewte sich, das er von unß gleich-
mässige erclärung im namen Kayserlicher Maiestät verstanden und mit unß
solche wichtige handlung zu volnfüeren haben wurde etc.
Herr graf von Nassau dankht ime erstens zugleich in unser beeder namen
Französisch, ich darauff Lateinisch. Sodann wurden allerhandt generaldis-
curs eingefüret. Dabei aber nichts sonders denkwürdig, als daß der duca
gesagt, Ihr Maiestät solte sehen, wie man sich mit denn protestirenden ver-
gleichen köndt, dann darinn bestüende die beruhigung deß reichs. Respon-
dimus , daß wir an unserm ortt es selbst gern sehen und Ihr Maiestät an
sich nichts erwenden lassen wolten, wie auß denn responsionibus ad propo-
sitionem zu vermerkhen, Daß vornembst stüende auff den gravaminibus, so
mehrerntheils in die essentiam religionis catholicae einlauffen und daß
gewissen berüeren wolten. Wir sehen kein ander mittl, als daß der terminus
im Prager friden noch uff ein anzahl jar prolongirt werden möchte. Hofften
nit, daß die cron Frankreich durch ihr assistentz der catholischen religion
einig praeiudicium zuziehen lassen werde. Wann sie in disem mit unß einig,
werde man desto besser durchkommen. Responderunt singuli, erstlich der
hertzog, hernach der conte d’Avaux als auch Servient: Sie hieltens auch vor
daß beste mittel und wolten sich zu einem andern nit treiben lassen, wir
soltens allein dahien richten. Endtlich beim abschied komen sie dahien, daß
sie sagten, wann man nur in puncto satisfactionis inen auch waß entgegen-
gehen wolt. Wir anttwortten, mann müeßte disen puncten nit wie kauff-
leut spannen, sondern gedenkhen, daß man zwischen christlichen, catholi-
schen und nachverwandten potentaten handlete, da man billich mehr auff die
iustitiam, coniunctionem armorum und reputationem als dergleichen parti-
cularinteressi zu sehen hette. Beschlossen also den discurs mit höflichen
wortten, weil auch der Franzosen intention nit wahr, darvon im ernst waß
anzebringen, sondern vermeldten, weil nunmehr die Kayserlichen respon-
siones den Schweden zu Oßnabrukh verwichnen sontags übergeben, so
erwartteten sie derselben ankunfft und wolten alsdann sich weiter vernemmen
lassen. Et sic discedentes deduximus ad rhedam.
Martis, 24., empfangen wir a Caesare zwei schreiben vom dato Lintz. Daß
eine 11. huius ist ein recepisse uff unser relation de actu propositionis ad
status factae mit vertröstung ehister resolution [ 864 ].
Das ander ist ein fernere commission an grafen von Oldenburg umb er-
strekhung seiner contribution auff à 15 000 reichsthaler [ 865 ].
Eodem referirn wir ad Caesarem, waß bei visitation deß duca di Longavilla
in puncto der Pfältzischen sach und in puncto satisfactionis vor discurs
vorgeloffen, mit vertröstung, durch die mediatores deßwegen weiter ze in-
sistirn [ 866 ].
Eodem berichten die von Oßnabrukh, daß die extraditio responsionum Cae-
saris an die Schwedischen per secretarium Lambergii comitis praecedenti
dominica geschehen. Clagen die absentiam deß Osterreichischen directorii
mit beyschluss eines Kayserlichen bevelchs, darauß Ihr Maiestät meinung in
puncto excludendorum, auch wieweit sine noua resolutione auff der ständt
guettachten gegangen werden möge, zu ersehen [ 867a ].
Eodem, 24. huius, communicirn wir die relation ad Caesarem herrn grafen
von Trautmansdorff mit anzeig, waß herr nuncius sich wegen deß entgegen-
schikhens vernemmen lassen [ 867b ].