Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1645 VI 30

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1645 VI 30
Freitag Freytags, den 30. huius, referirn wir ad Caesarem in
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anttwortt deß schreibens de 14. huius die zwischen dem Venetianischen
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ambassador und denn churfürstlichen deputatis weiter entstandene compe-
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tentzen uber deß duca de Longavilla einzug und waßgestalten die ad interim
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suspendirt worden, sodann die conferentz zwischen denen zu Oßnabrukh
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und Münster noch nit hette effectuirt werden mögen, den 29. huius [ 714 ].
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Eodem lassen wir ad Caesarem ein recipisse wegen deß conte Peneranda mit
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erbietten, gegen ime unß allen guetten vernemmens zu befleissen, ablauffen
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[ 715 ].

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Eodem an duca Savelli [ 716 ].

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Eodem an die zu Oßnabrukh cum communicatione relationis ad Caesarem
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[ 717 ].

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24 Eodem] am Rande: Von Oßnabrukh.
Eodem freytags von Oßnabrukh in relatione ad Caesarem, waßgestalt die
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reichständt daselbst in puncto consultationis sich noch nit vergleichen kön-
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den , auch Hessen Cassel und Baden Durlach sich in die communes delibera-
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tiones einzetringen unterstehen, sambt Kayserlichem bevelch, daß die me-
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diatverglaittung über Stralsundt weiter nit ze extendiren. Wa es bevohlen,
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der chur-, fürsten und stendt guettachten einzelangen, sich mit vorschlagen-
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den temperamentis nit ze übereylen, keinen ze tringen, das er sein erclärung
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schrifftlich übergeben solt, de 29. Junii [ 718 ].

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32 Freytags] am Rande: Ankunfft des duca de Longauilla.
Freytags, ultimo Junii, ist der hertzog von Longavilla in Münster einkom-
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men in beglaittung deß d’Avaux und Servients, so ime in aigner person ent-
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gegengezogen , mit seinem aignen und der andern beeden hofstaat. Sonsten
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aber ist ime von andern gesandten der abred gemäß niemandt entgegen-
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geschikht worden. Der herr graf von Nassau hatte dem einzug (wolcher
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dann prachtig genug gewesen) in der fraw Sounßin

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Das Haus der Frau Soons befand sich ufr Rodenborg, vgl. APW [ III D 1 S. 37. ]
behaussung zugesehen,

[p. 386] [scan. 434]


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deme auch dise Französischen gesandten auß der gutschen, als sie seiner am
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fenster gewar worden, ehrentbiettung erwiesen. Nach dem einzug haben der
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nuncius und orator Venetus ihre gentilhoumini in einer dem nuncio zuge-
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hörigen carozza beisamen zu dem hertzogen geschikht und ime seiner an-
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kunfft gratulirn, sich auch der visita erbietten lassen. Weil sie ime aber allein
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den titul ’monsignore duca‘ et ’lei‘ in tertia persona ze geben beuelcht, er
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auch dessen per conte d’Auaux auisirt war, hatt er sie nit selbst vorgelassen,
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sondern durch andere angehört und geanttworttet, er wolte dises zusprechen
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also auffnemmen, als wann sie ine selbst besuecht hetten.

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