Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1649 I 27
1649 I 27
Mittwoch
Mittwochs, den 27. huius, haben die stände mir, Vol-
marn , deß Servients erclärung über die auffgesetzte minutam zugestellt,
wölche dann unsern erinnerungen per omnia gmäß, ausserhalb daß er
Waldtshuett nit wollen außziehen lassen, mit vorwandt, wan der post vor-
gebnermaassen unhaltsamb, so werde man den auch nit besetzen, und bleib
im übrigen das dominium utile ohnedas Ihr Fürstlicher Durchlaucht. So-
dann hatt er ad casum mortis Hispaniarum regis dise clausulam beygesetzt:
’vel si forte Hispaniarum rex absque successione mascula e vita decedat, cum
secundum leges et consuetudines imperii dictae ditiones et iura ad faeminas
nunquam deuolui possint‘. Wiewol nun die stände vermeint, wir solten dar-
über kein difficultet machen, sonderlich die Bayerischen, so haben wir doch
solches keinesweegs verantworttlich befunden, weil nit allein quoad alle-
gatam uniuersalem Germaniae consuetudinem nit wahr, sondern es auch
wider deß haußes Österreich priuilegia wer, zumaln ein newe offension
gegen Spania verursachte. Hingegen allegirten die stände, wan Servient
diser unserer considerationum berichtet, so wurde er anlaß [nehmen], newe
praetensiones ratione successionis faeminarum ze suechen, daß namblich von
dennselben allen renunciationes einzebringen seyen, als von der infanta in
Hispanien
, der ertzhertzogin Isabella zu Ynsprukh
, dem könig in Polen
etc. Habita igitur inter nos deliberatione conclusum, daß man disen casum
mortis regiae gantz umbgehen und außlassen, sonder nude in terminis cessio-
nis Hispanicae quandocunque datae bleiben solte. Doch haben wir die stände
dabei erinnert, wann uff den fahl, interea der könig todts verfahen, die Fran-
zosen nit restituirn und bezahlen wolten, alsdann chur-, fürsten und stände
das hauß Österreich assistirn und deme zu der restitution und bezahlung
dessen, so verglichen, verholffen sein, unß auch dessen ex protocollo ein
attestation ertheilt werden solte. Die stände seind mit diser unserer erclärung
wol zefriden gewesen.
marn , deß Servients erclärung über die auffgesetzte minutam zugestellt,
wölche dann unsern erinnerungen per omnia gmäß, ausserhalb daß er
Waldtshuett nit wollen außziehen lassen, mit vorwandt, wan der post vor-
gebnermaassen unhaltsamb, so werde man den auch nit besetzen, und bleib
im übrigen das dominium utile ohnedas Ihr Fürstlicher Durchlaucht. So-
dann hatt er ad casum mortis Hispaniarum regis dise clausulam beygesetzt:
’vel si forte Hispaniarum rex absque successione mascula e vita decedat, cum
secundum leges et consuetudines imperii dictae ditiones et iura ad faeminas
nunquam deuolui possint‘. Wiewol nun die stände vermeint, wir solten dar-
über kein difficultet machen, sonderlich die Bayerischen, so haben wir doch
solches keinesweegs verantworttlich befunden, weil nit allein quoad alle-
gatam uniuersalem Germaniae consuetudinem nit wahr, sondern es auch
wider deß haußes Österreich priuilegia wer, zumaln ein newe offension
gegen Spania verursachte. Hingegen allegirten die stände, wan Servient
diser unserer considerationum berichtet, so wurde er anlaß [nehmen], newe
praetensiones ratione successionis faeminarum ze suechen, daß namblich von
dennselben allen renunciationes einzebringen seyen, als von der infanta in
Hispanien
etc. Habita igitur inter nos deliberatione conclusum, daß man disen casum
mortis regiae gantz umbgehen und außlassen, sonder nude in terminis cessio-
nis Hispanicae quandocunque datae bleiben solte. Doch haben wir die stände
dabei erinnert, wann uff den fahl, interea der könig todts verfahen, die Fran-
zosen nit restituirn und bezahlen wolten, alsdann chur-, fürsten und stände
das hauß Österreich assistirn und deme zu der restitution und bezahlung
dessen, so verglichen, verholffen sein, unß auch dessen ex protocollo ein
attestation ertheilt werden solte. Die stände seind mit diser unserer erclärung
wol zefriden gewesen.