Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 XII 18
1648 XII 18
Freitag Freytags, 18. huius, ad Caesarem, das dero bevelch de
28. Novembris wegen von Churbayern begehrender specialguarantie über
die Oberpfaltz und chur zurecht einkommen, derentwegen aber von denn
Bayerischen ministris noch nichts an unß gelangt noch in consilio statuum
proponirt worden [ 2327 ].
Eodem ad Caesarem recepisse uff dero schreiben de 29. Novembris, die com-
munication intercipirten Schwedischen instruction betreffend [ 2328 ].
Eodem ad Caesarem recepisse wegen Churbayerischer beschwerung, das die
Oberpfaltz in die anlag der Untern Pfaltz gezogen werden wolle, das derent-
wegen an unß nichts kommen, auch in der repartition der anlag die Ober-
pfaltz gantz außgelassen sei [ 2329 ].
Eodem ad Caesarem ad literas de 2. huius, waß es mit der reichsanlag pro
milite Caesareano vor eine bewandtnus und warumb es in suspension gera-
then , iedoch weiter nachgesetzt werden solle [ 2330 ].
Eodem ad Caesarem, waß mit dem Salvio wegen annemmender bezahlung
der 200 000 thaler ex articulo secreto debitorum in Prag gehandlet worden
[ 2331 ].
Eodem ad Caesarem relation und bericht uff dero schreiben vom 2. diß
wegen abfüerung deß Schwedischen kriegsvolkhs auß Böheimb und waß
der Servient wegen der ständen nach Pariß verschikhter declaration wie auch
die Schweden anderwerts für difficulteten machen, in termino praefixo mit
außwexlung der ratificationum fürzegehen [ 2332 ].
Freytags, den 18. huius, seind vor unß, denn herrn grafen von Nassau, Lam-
berg , Crane und mir, Volmarn, in herrn grafen von Nassau quartier nach-
mittag um 4 uhr der ständen extraordinari deputati, wegen Churmaintz
herr Raigensperger, Churbayern Dr. Krebs, Chursaxen Dr. Leüber, Chur-
brandenburg herr Wesembekh, wegen Bamberg Cobelius, Bayern Dr. Ernst,
Saxen Aldenburg der von Thumbshirn, Braunschweig Lüneburg Langen-
beckh und Lampadius, statt Straßburg Dr. Ott erschienen, fürbringend:
Nachdem die stände sich erinnert, daß nunmehr uff morndrigen tag die im
instrumento pacis ad commutationem ratificationum bestimbte 8 wochen
außlauffen würden, als hetten sie nit umbgehen mögen, an unß zu gelangen,
ob wir unß wolten belieben lassen, unß derentwegen bei denn Französischen
und Schwedischen plenipotentiariis anzegeben und deß tags und modi zur
außwexlung mit inen zu vergleichen. Da wir auch derentwegen mit denn
ständen etwas ze conferirn nothwendig finden solten, so wolten sie sich auch
darzu erbotten haben und nichts underlassen, waß zu befürderung dises so
hochnöthigen werkhs dienstlich sein möchte, dann die stände insgmein
unter sich beschlossen, dise extraditionem ratificationum mit keinerlei pre-
text ins stekhen gerathen ze lassen. Respondimus, wir theten unß zum
fleissigsten bedankhen, daß die stände sich dises werkh so eifferig lassen
angelegen sein, wolten sie auch ermahnt haben, bei diser resolution besten-
dig zu verharren. Unserstheils hetten wir daß werkh kein stundt auffzehalten.
Inen allerseits were bewußt, daß wir von Ihr Kayserlichen Maiestät allberait
die diplomata ratificationum empfangen und in handen hetten, wölches wir
auch gleich nach der einliferung den Schweden und Franzosen notificirn
lassen. Ob nun wol nit ohne, das uff morndrigen tag die 8 wochen nach
strenger rechnung außlauffen theten, wann man iedoch in der sachen civiliter
verfahren wolte, so wurde man die gegenpart nit wol vorm 21. oder 24. diß
eines saumbsals beschuldigen könden, doch wolten wir nit underlassen, uff
morndrigen tag zu den Franzosen und Schweden ze schikhen, unß zu auß-
wexlung anerbiettig machen, auch die erfolgende antwortt denn deputatis
communicirn, damit sie alsdann bei dennselben weiter nachfolg thuen möch-
ten . Illi bedankhten sich diser guetten antwortt, wüßten wol, das Ihr Kay-
serliche Maiestät an sich nichts erwenden liessend, derentwegen deroselben
auch immerwerender dankh gebürte. Die stende würden sich das werkh
eifferig lassen angelegen sein und keinesweegs gestatten, daß die cronen
noch lenger verzögerung anmaassen solten. Protestantes erinnern, das Ihr
Kayserliche Maiestät noch zwei diplomata ratificationis wolten außferttigen
lassen, weil sich die Schweden auch dazu erbotten.
Nach disem hatt Raigensperg im namen Churmaintz vorgebracht, man hette
sich zu erinnern, waßgestalt Seiner Churfürstlichen Gnaden im instrumento
pacis die widerlosung der Bergstraß vorbehalten wer, da Seine Churfürst-
liche Gnaden sich beraits zu erlegung deß losungschillings publice aner-
botten und hiemit vor unß nochmaln anerbietten und anzeigen theten, daß
sie allberait solchen pfandtschilling, in 100 000 gulden belauffend, zu Frank-
fort wirklich hinderlegt hetten. Wann auch iemand vorhanden, so von dem
herrn pfaltzgrafen gwalt und bevelch hette, dise gelter zu erheben, so solte
demselben alsbaldt gegen laistung der gebür selbige außgezahlt werden, mit
pitt, wir wolten dise anzeig und erbietten ad notam et protocollum nemmen,
auch dessen hiernechst ime schein und urkundt ertheilen, wie er dann auch
disen seinen mundtlichen vortrag unß in schrifften zustellen und ein ab-
schrifft der quittung umb die hinderlegte 100 000 gulden vom depositario
ertheilen wolte. Gleiches begehren hatt er auch an die umbstehende deputa-
tos gethan. Nos erbietten unß der annotation ad protocollum und zugleich
der gebettnen urkundt. Und seyen die abschrifften deß vortrags und der
quittung apud acta ze
35 finden] am Rande: Nota: Es hatt hernach herr Raigensperg disen vortrag und quittung
wider hinaußgefordert, mit vorgeben, daß etwas darinn verendert werden müeßt,
seind aber nit mehr ad acta gelifert, interim ime gleichwol dises anbringens halb ein
attestatum hinaußgeben worden innhalt concepts [ 2333 ].
finden.
28. Novembris wegen von Churbayern begehrender specialguarantie über
die Oberpfaltz und chur zurecht einkommen, derentwegen aber von denn
Bayerischen ministris noch nichts an unß gelangt noch in consilio statuum
proponirt worden [ 2327 ].
Eodem ad Caesarem recepisse uff dero schreiben de 29. Novembris, die com-
munication intercipirten Schwedischen instruction betreffend [ 2328 ].
Eodem ad Caesarem recepisse wegen Churbayerischer beschwerung, das die
Oberpfaltz in die anlag der Untern Pfaltz gezogen werden wolle, das derent-
wegen an unß nichts kommen, auch in der repartition der anlag die Ober-
pfaltz gantz außgelassen sei [ 2329 ].
Eodem ad Caesarem ad literas de 2. huius, waß es mit der reichsanlag pro
milite Caesareano vor eine bewandtnus und warumb es in suspension gera-
then , iedoch weiter nachgesetzt werden solle [ 2330 ].
Eodem ad Caesarem, waß mit dem Salvio wegen annemmender bezahlung
der 200 000 thaler ex articulo secreto debitorum in Prag gehandlet worden
[ 2331 ].
Eodem ad Caesarem relation und bericht uff dero schreiben vom 2. diß
wegen abfüerung deß Schwedischen kriegsvolkhs auß Böheimb und waß
der Servient wegen der ständen nach Pariß verschikhter declaration wie auch
die Schweden anderwerts für difficulteten machen, in termino praefixo mit
außwexlung der ratificationum fürzegehen [ 2332 ].
berg , Crane und mir, Volmarn, in herrn grafen von Nassau quartier nach-
mittag um 4 uhr der ständen extraordinari deputati, wegen Churmaintz
herr Raigensperger, Churbayern Dr. Krebs, Chursaxen Dr. Leüber, Chur-
brandenburg herr Wesembekh, wegen Bamberg Cobelius, Bayern Dr. Ernst,
Saxen Aldenburg der von Thumbshirn, Braunschweig Lüneburg Langen-
beckh und Lampadius, statt Straßburg Dr. Ott erschienen, fürbringend:
Nachdem die stände sich erinnert, daß nunmehr uff morndrigen tag die im
instrumento pacis ad commutationem ratificationum bestimbte 8 wochen
außlauffen würden, als hetten sie nit umbgehen mögen, an unß zu gelangen,
ob wir unß wolten belieben lassen, unß derentwegen bei denn Französischen
und Schwedischen plenipotentiariis anzegeben und deß tags und modi zur
außwexlung mit inen zu vergleichen. Da wir auch derentwegen mit denn
ständen etwas ze conferirn nothwendig finden solten, so wolten sie sich auch
darzu erbotten haben und nichts underlassen, waß zu befürderung dises so
hochnöthigen werkhs dienstlich sein möchte, dann die stände insgmein
unter sich beschlossen, dise extraditionem ratificationum mit keinerlei pre-
text ins stekhen gerathen ze lassen. Respondimus, wir theten unß zum
fleissigsten bedankhen, daß die stände sich dises werkh so eifferig lassen
angelegen sein, wolten sie auch ermahnt haben, bei diser resolution besten-
dig zu verharren. Unserstheils hetten wir daß werkh kein stundt auffzehalten.
Inen allerseits were bewußt, daß wir von Ihr Kayserlichen Maiestät allberait
die diplomata ratificationum empfangen und in handen hetten, wölches wir
auch gleich nach der einliferung den Schweden und Franzosen notificirn
lassen. Ob nun wol nit ohne, das uff morndrigen tag die 8 wochen nach
strenger rechnung außlauffen theten, wann man iedoch in der sachen civiliter
verfahren wolte, so wurde man die gegenpart nit wol vorm 21. oder 24. diß
eines saumbsals beschuldigen könden, doch wolten wir nit underlassen, uff
morndrigen tag zu den Franzosen und Schweden ze schikhen, unß zu auß-
wexlung anerbiettig machen, auch die erfolgende antwortt denn deputatis
communicirn, damit sie alsdann bei dennselben weiter nachfolg thuen möch-
ten . Illi bedankhten sich diser guetten antwortt, wüßten wol, das Ihr Kay-
serliche Maiestät an sich nichts erwenden liessend, derentwegen deroselben
auch immerwerender dankh gebürte. Die stende würden sich das werkh
eifferig lassen angelegen sein und keinesweegs gestatten, daß die cronen
noch lenger verzögerung anmaassen solten. Protestantes erinnern, das Ihr
Kayserliche Maiestät noch zwei diplomata ratificationis wolten außferttigen
lassen, weil sich die Schweden auch dazu erbotten.
Nach disem hatt Raigensperg im namen Churmaintz vorgebracht, man hette
sich zu erinnern, waßgestalt Seiner Churfürstlichen Gnaden im instrumento
pacis die widerlosung der Bergstraß vorbehalten wer, da Seine Churfürst-
liche Gnaden sich beraits zu erlegung deß losungschillings publice aner-
botten und hiemit vor unß nochmaln anerbietten und anzeigen theten, daß
sie allberait solchen pfandtschilling, in 100 000 gulden belauffend, zu Frank-
fort wirklich hinderlegt hetten. Wann auch iemand vorhanden, so von dem
herrn pfaltzgrafen gwalt und bevelch hette, dise gelter zu erheben, so solte
demselben alsbaldt gegen laistung der gebür selbige außgezahlt werden, mit
pitt, wir wolten dise anzeig und erbietten ad notam et protocollum nemmen,
auch dessen hiernechst ime schein und urkundt ertheilen, wie er dann auch
disen seinen mundtlichen vortrag unß in schrifften zustellen und ein ab-
schrifft der quittung umb die hinderlegte 100 000 gulden vom depositario
ertheilen wolte. Gleiches begehren hatt er auch an die umbstehende deputa-
tos gethan. Nos erbietten unß der annotation ad protocollum und zugleich
der gebettnen urkundt. Und seyen die abschrifften deß vortrags und der
quittung apud acta ze
35 finden] am Rande: Nota: Es hatt hernach herr Raigensperg disen vortrag und quittung
wider hinaußgefordert, mit vorgeben, daß etwas darinn verendert werden müeßt,
seind aber nit mehr ad acta gelifert, interim ime gleichwol dises anbringens halb ein
attestatum hinaußgeben worden innhalt concepts [ 2333 ].