Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 VII 25

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1648 VII 25
Samstag

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33 Sambstags] am Rande: Articuli executionis et assecurationis von denn ständen ange-
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bracht .
Sambstags, 25. huius, a meridie haben die ausschutz
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der ständen unß ihre verfaßte articulos executionis et assecurationis [ 2134.
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2135 ] eingebracht, dabei angezeigt, daß sie vordrist dessen mit einhelligem
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schluss verglichen, daß, waß biß daher in puncto amnestiae, compositionis
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grauaminum, iurium statuum, commerciorum, satisfactionis, aequivalentia-
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rum unterschriben oder sonst abgeredt und mit denn Schweden biß daher
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collationando in praesentia statuum agiustirt worden, also ohne einige wei-
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tere enderung verbleiben solte.

[p. 1118] [scan. 346]


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1 Waß] am Rande: Cum annexis ad reliqua.
Waß aber die noch unrichtige puncten anlangte, darüber hetten sie fol-
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gende erinnerung ze thuen: Et 1. wegen der Schweitzer exemption blei-
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ben die stände noch der meinung, daß die statt Basel denen parteyen, so
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erlangt urtel und recht hetten, ein billichen abtrag thuen, dem Kayserlichen
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cammergericht vor die versessene unterhaltsanlag semel pro semper ein
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ergiebigs abstatten, sodann zu begebenden fahlen allen ständen und under-
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thanen deß reichs fürderliche und gleiche iustitiam widerfahren lassen wol-
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ten , daß sie alsdann mit übrigen Schweitzerischen ortten per omnia vom
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reich exempt und befreyet sein und bleiben solten. 2. Wegen Mecklenburgi-
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schen aequivalents vermeinten die stände, daß dem hertzogen mit den
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zweyen canonicaten zu Straßburg auß demjenigen, waß den protestierenden
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ohnedaß iuxta terminum anno 1624 wider zufallen thet, ohne nachtl der
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catholischen zu willfahren. Sovil aber die 2 commenthureyen wie auch die
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expectantz auff das fürstenthumb Lawenburg anlangte, wolten die stände
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derentwegen an Ihr Kayserliche Maiestät und den herrn churfürsten zu
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Brandenburg intercessionales ergehen lassen. 3. Wegen herrn marggrafen
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Christian Wilhelms deputat hetten sich die Chursaxischen und Saxen Alden-
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burgischen deputati eines auffsatz verglichen, den wir, Kayserliche, also
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approbirn und dem instrumento einverleiben wolten. 4. Waß wegen einer
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declaration ad § 8 de grauaminibus von denn protestierenden ratione dioe-
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cesis vorgebracht, daß köndte admittirt werden.

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21 5.] am Rande: Ruckfal deren in vim aequivalentiarum vergebner stiffter.
5. Waß aber Braunschweig
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wegen deren per aequivalentias vergebner stiffter und derselben künfftigen
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rukfalls angemeldt, darüber hetten die catholischen weiters ze deliberirn vor-
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behalten . 6. Daß postwesen betreffend bei dem art. de immunitatibus statu-
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um , möchte gantz außgelassen werden. Patten hierauff, mit den Schweden
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die conferentias unverlengt wider vorzenemmen und die sachen zum schluss
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zu befürdern.

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Respondimus, wir wolten unß in denn übergebnen schrifften ersehen, sel-
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bige mit unsern instructionibus conferirn, auch heut oder morgen inen
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unsere meinung eröffnen, auff daß hernach mit desto wenigerm disputat die
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conferentz cum Suecis volnfüret werden möge. Wir müeßten aber zugleich
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über nachfolgende drei fragen einige satsame erleütterung haben: 1. Ob dise
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materia, daran nunmehr daß gantze fridenswerkh hafften thue, auch mit denen
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zu Münster versambleten ständen communicirt und ihre vota drüber ver-
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nommen worden, dann sie köndten dißortts mit keinem fueg preterirt
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werden, allermaassen Ihr Kayserliche Maiestät derentwegen selbst Ihrer
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Churfürstlichen Gnaden zu Maintz zugeschriben und sie ratione directorii
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dessen erinnert. 2. Nachdem Ihr Churfürstliche Durchlaucht zu Cöln biß
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dato unsers wissens iederzeit disen satisfactions- und executionssachen wider-
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sprochen , ob man deroselben wegen ihrer stiffter und anderer zur Hessen
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Casselischen satisfaction gezogner contribuenten einige satisfaction gethan
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oder deren einwilligung versichert oder waß es sonst vor eine bewandtnus dar-

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mit hette. Dann wir betten noch derzeit kein bevelch, Ihr Kayserliche Maie-
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stät zu einiger guarantie gegen und wider dieselben zu verbinden, vil weniger
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würden Ihr Kayserliche Maiestät gestatten könden, daß die Schweden oder
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iemandts ander dergleichen execution wider selbige vornemmen theten. 3.
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Waß uff die für Ihr Kayserliche Maiestät immediat und mediat kriegsvolker
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uff 100 römermonat bestimbter bezahlung halber die ständt ze thuen ge-
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meint . Waß die Schweitzerische sach anlangte, da köndten wir in die ange-
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henkhte conditiones nit willigen, dan diß wer eben der status controuersiae,
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müeßtens dahiengestellt sein lassen, wann die Schweden und Franzosen ihr
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den Schweitzern gegebne parola nit halten wolten, wir wurdens den
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Schweitzern notificirn müessen. Wegen Mechelburg mit den 2 Straßburgi-
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schen canonicaten, wann die interessirte drein willigten, köndten wirs wol
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geschehen lassen. Deßgleichen stehe es bei denn ständen, waß sie wegen der
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expectantz uff das furstenthumb Saxen Lawenburg und beede commenthu-
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reyen intercedendo an Kayserliche Maiestät und Churbrandenburg wolten
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gelangen lassen. Unsers ortts aber köndten wir nichts einwilligen. Herrn
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marggraf Christian Wilhelms deputat betreffend, könden wir zwar wol ge-
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schehen lassen, daß sich beeder parteyen deputati eines andern mit einan-
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der vergleichen, weil aber Saxen Aldenburg deßwegen alle verantwort-
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tung auff unß legen wolle und kein absolutum mandatum vorzeweisen, so
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köndte unß mit fueg nit zugemuettet werden, ein anders, als in unserm
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proiect vergriffen, einzegehen. Wegen einiger declarationen ratione dioecesis
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ad § 8 compositionis grauaminum hetten wir wider der ständen meinung
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nit vil ze sagen, allein daß es interpretatio prorsus superflua sei und wol zu
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besorgen, die Schweden daher ad ulteriora anlaaß nemmen werden. Denn
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catholischen liessen wir anheimbd gestellt sein, waß sie wegen der zurukh-
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fallender aequivalentzstiffter weiters bedenkhen wolten. Der streit mit dem
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postwesen bleib außgestellt, als wir offt darauff getrungen.

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Deputati replicant, wolten nit verhoffen, daß wir die entliche abhandlung
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deß instrumenti mit einmischung obbestimpter dreyen fragen stekhen
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würden. Die stande pitten, wir solten im hauptwerkh fortfahren, seyen dar-
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bei erbiettig, under werenden conferentzen über die von unß proponirte
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fragen sich auch zu resolvirn. Wir haben unß zwar darzu erbotten, allein
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wurden wir zu endtlichem schluss und underschreibung nit kommen, wir
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hetten dann vordrist uff dieselben ein gnugsame erleütterung oder ander-
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werttigen Kayserlichen bevelch.

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NB. Eodem 25. huius hab ich herrn Raigensperg ein abschrifft der Kayserli-
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chen confirmation uber die Hollendische neutralitet zugestellt.

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