Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
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Sonntag

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18 Sontags] am Rande: Oxenstirn will sich super exhibito instrumento pacis nichts her-
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außlassen , biß die conuentio de satisfactione militiae richtig.
Sontags, den 17. huius, ist herr Oxenstirn bei unß
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gewesen ante meridiem hora decima, bringt vor, nachdem herr graf von
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Lamberg gestrigen tags ine umb ein erclärung über unser außgehendigt
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instrumentum pacis anfragen lassen, hette er sich derentwegen mit seinem
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collega unterredt, auch gewünscht, daß derselb sich zugleich einstellen kön-
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den . Weil der aber noch unpäßlich, wer vor guett befunden, daß er allein
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sich zu unß verfüegen möchte. Und zwar sovil bedeüttes instrumentum an-
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langte , hetten sie selbiges in etwas durchgangen und befunden, daß darinn vil
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verenderungen einkommen, derentwegen sie nothwendig mit unß wurden
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reden müessen, so sie iedoch noch derzeit eingestellt verbleiben liessend.
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Nachdem wir aber nochmaln bei unserm vorigen auffsatz deß § ’Tandem
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omnes‘ verharreten und unlangst die stände selbst sich in unsern fauor er-
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clärt , benebens zugleich den punctum satisfactionis militiae zu tractiren vor
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handts genommen, auch beraits so weit kommen, daß sie morndrigen tags
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an unß beederseits einige erclärung anbringen möchten, so köndten sie sich
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super instrumento hauptsachlich nichts erclären, biß auch dise materia ver-
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glichen sei. Dieweil es dann solchem nach widerumb zu einigen conferent-
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zen würde gelangen müessen, so begehrte er von unß zu vernemmen, ob es
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dann widerumb in praesentia der ständen zu geschehen oder ob man daß in-
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strumentum widerumb von puncten zu puncten durchzelauffen etc. Respon-
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dimus , wir hetten zwar wol vernommen, daß die stände in deliberatione deß
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puncti satisfactione satisfactionis militiae begriffen, wir vermerkhten aber, daß dabei nit
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geringe difficulteten fürlauffen theten, wölche vermuettlich noch ein ge-
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raume zeit erfordern wurden; und wan schon uff den morndrigen tag einige

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correlation vorgehen solt, so trüegen wir doch die fürsorg, daß es darumb nit
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alsogleich sein richtigkheit erlangen wurde. Daher wir ine ersuecht haben
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wolten, inmittelst unß über daß gantze instrumentum eine durchscheiden-
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liche erclärung in schrifften vordrist zukommen ze lassen, damit wir unß da-
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rinnen ersehen und bedenkhen köndten, waß darüber ferners ze thuen, dann
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Ihr Kayserliche Maiestät hetten unß also bevohlen, auff eine solche durchge-
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hende erclärung zu tringen, weil sie verlangten, derenmal einist zum ende ze
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kommen. Und würde hierauß erscheinen, daß einweder keine fernern confe-
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rentz vonnöthen oder doch die sach alsdann gar kurz werde abgebrochen
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werden könden. Sed ille perstitit in sententia, daß sie vor richtigmachung
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ihres kriegsvolks bezahlung sich nit erclären köndten, seyen iedoch erbiet-
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tig , solche erclärungen alsdann in schrifften et super omnibus ze thuen.
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Und als wir angedeüttet, daß in puncto amnestiae bei außferttigung deß
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instrumenti etwas irrthumb vorgangen, indem der versiculus ’Baro Paulus
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Kheuenhiller‘ außgelassen worden, wölchen Ihr Kayserliche Maiestät
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gleichwol approbirt hetten – der fehler wer aber daher erfolgt, daß diser ver-
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siculus in denn von denn ständen unterschribnen amnestipuncten mit der
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intention außgelassen worden, das der hernach bei dem § ’Tandem omnes‘
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eingerukht werden solte, wir seyen iedoch erbiettig, disen versicul suo loco
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einkommen ze lassen, wa der hievor gestanden – antworttet er, daß er es
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gern vernemme, es hab auch mit mehr andern puncten noch einige diffi-
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culteten , als wir hetten den art. 1. de constitutione pacis anderst als ver-
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glichen eingerichtet, die Baßlisch exemptionsach außgelassen und daß
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Brandenburgische aequivalent anderst, als abgeredt, gesetzt. Deßgleichen
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wüßte er nit, warzu die distributio militiae post conclusam pacem nöthig,
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vermein, es soll alles gleich exequirt, die militia bezahlt und abgedankht
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werden, daß es keiner fernern distribution bedörffte. Respondimus, wann sie
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ihr vollige erclärung heraußgeben, so wurde sich schon finden, waß uff ein und
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anders ferners ze thuen nothwendig wer. Sonsten aber hetten wir dise diffi-
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culteten allberait an Ihr Kayserliche Maiestät gelangen lassen. Ille, vermein,
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waß abgehandlet, soll verbindtlich sein und nit durch contraria mandata
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retractirt werden. Nos, Ihr Maiestät hetten wegen Basel unß nichts ver-
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botten , es wer diser pass allein im überschikhten proiect außgelassen bliben.
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Derentwegen wir nöthig erachtet, Ihr Maiestät vordrist, waß derentwegen
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hievor fürgangen, gehorsambst zu berichten, verhoffen, sie würden es placi-
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tirn . Mit Brandenburg sei der fehler bei dennselben gsandten selbst. Unß
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wer zwar anfangs etwas andeüttung beschehen, waß sie für correcturas
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begehrten, weil es aber sachen, so mehrerntheil die Schweden betroffen, so
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hetten wir sie dahien gewisen; und als letstlich in deren mit inen, den Schwe-
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den , vorgangner conferentz ein mundirt concept dises under inen abgered-
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ten verglichs unß vorgelegt worden, so wüßte er, herr Oxenstirn, daß ers,
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ehe wir solches auffgethan, wider zu handen genommen mit vermelden, sie
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müeßten sich vordrist besser darinn ersehen. Nach disem wer es unß nit
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mehr zu sehen kommen, sondern nobis absentibus unter denn ständen unter-

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schriben worden. Also hetten wir solchen newen verglich nit ohne mittel
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dem ietzigen instrumento einverleiben könden, sondern nothwendig vor-
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drist Ihr Maiestät überschikhen müessen. Wir sehen wol, daß denn Branden-
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burgischen am mehisten umb das ius praesidii zu Minden ze thuen, da sie sich
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uff sein, Oxenstirns, parola referirten. Unserstheils hetten wirs in ipso tractatu
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selbst widerfochten, weil aber die Schweden damals so starkh drauff bestan-
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den , daß es der statt accordirt werden müeßte, so hett mans disseits auch
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geschehen lassen. Stehe nun an deme, waß Ihr Kayserliche Maiestät sich
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darauff entschliessen werden. Weil gleichwol diser punct allberait von denn
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ständen underschriben worden, obzwar ein clausul darinn, so dem vorigen
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verglich e diametro zuwider, als daß die compositio grauaminum die dem herrn
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churfürsten überlassende stiffter weiters nit afficirn solle, als sofern es dem §
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8 eiusdem compositionis nit entgegen, wardurch dann der gantze status
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solcher stiffter neben der eingefüertten erbsuccession immutirt werde, wöl-
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ches iedoch die intention niemaln gewesen. Weiter ist dißortts nichts in con-
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versation kommen.

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