Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 V 9
1648 V 9
Samstag Sabatto, 9. huius, haben wir vormittags umb 7 uhr die
Churmaintzischen und Bayerischen auß dem churfürstenrath vor unß erfor-
dert und inen ein extract auß der Kayserlichen instruction de 6. Decembris
1647, den punctum solutionis militiae betreffend, zugestellt, intentione et
modo, wie in relatione ad Caesarem außgefüert.
Eodem a meridie seind die ordinari deputati auß allen dreyen reichscollegiis
erschienen und haben vorgebracht: Nachdem die stände wargenommen, was-
gestalt sich die tractatus zwischen unß und denn Schweden wegen des §
’Tandem omnes‘ nun in 14 tag lang gestekht, hetten sie in crafft von ihren
herrn principaln habender bevelchen nit unterlassen, denn sachen nach-
zedenkhen , wie solche hindernus auß dem weeg geraumbt werden möchte,
sich auch eines gwissen conclusi verglichen, darvon wir allberait nachricht
empfangen haben würden, dabei gleichwol ihr intention und meinung nit
gewesen, daßjenige, waß von ihrer Kayserlichen Maiestät in ihren erbkönig-
reich und landen statuirt und geordnet worden, in disputat zu ziehen oder
deroselben einig zihl und maaß vorzuschreiben, sondern allein zu verhelffen,
daß daß hochnöthige fridenswerkh umb dergleichen einwendungen willen
nit ins stekhen gerathen thete, gestalten sie auch vorhabens weren, derent-
wegen denn Schweden insgesambt beweglich zuzesprechen. Dieweil sie aber
aucn besorgten, die wurden nochmaln uff einige temperamenta zihlen,
also
wolten sie unß ersuecht und gebetten haben, wir wolten unß nit lassen ent-
gegen sein, wann dergleichen an unß gebracht, wir solten unß deren nit gentz-
lich verwaigern, sondern sovil muglich bequemen. Dardurch wurden sich
ihre gnedigste und gnedige herrn principales gegen Ihr Kayserliche Maiestät
hoch obligirt befinden. Respondimus, es were unß vorgestern von denen
gefaßten conclusis etwas nachricht zukommen, darauß wir gleichwol in
summa gern vernommen, daß von denn ständen insgmein die unbillicheit
dises zumuettens erkant worden. Wir nemmen auch für bekant an, daß
in ietzt beschehenem vortrag ebenmässig widerholt werde, daß die stände
nit gemeint, Ihr Maiestät hierunder einig zihl oder maaß zu geben. Nach-
dem wir unß aber erinnern, daß wir in dise consultation nit allein eini-
gen consens niemaln geben, sondern zu verschiednen mahlen beeder reli-
gion anverwandter ständen abgesandten umbständtlich zu erkennen ge-
ben , daß in unserer macht nit gestellt sei, unß dißortts in einige tempera-
menta einzelassen, sondern praecise bei demjenigen auffsatz, den wir hievor
mit denen in puncto grauaminum verfaßten temperamentis den Schwedi-
schen plenipotentiariis wie auch den protestierenden selbst hinaußgeben,
zu verbleiben, als köndten wir unß nochmaln keines andern erclären, sonder-
lich weil wir entzwischen von Ihr Kayserlicher Maiestät noch weitern ernst-
lichen bevelch dessentwegen empfangen, als wölche ihre miltigkheit hierun-
der schon zu genüegen erzeigt hetten und nit sehen köndten, warumb von
derselben durch jemanden ein mehrers gesuecht werden solte, dann ja alle
diejenige, umb derentwillen solches ansuechen beschehe, der consideration nit
seyen, daß man ihretwegen daß reich einige stundt in disen laidigen kriegs-
flammen lenger solte stehen lassen, sonderlich in ansehung, solche guetten-
theils von dennselben verursacht worden. Hierauff wolten wir sie, herrn
abgesandte, vilmehr ersuecht haben, sie wolten denn Schweden beweglich
zusprechen, daß die sich dermaln bequemen thüend, weil wir ja in ein meh-
rers unß nit einlassen köndten. Sonsten seyend wir ohnedaß im werkh, unß
hiernechst bei dennselben anzegeben und die sachen dermaassen ze incami-
nirn , daß, wa inen nur zum friden ernst, man ohne lengern verzug auß dem
handel werde kommen könden. Illi patten, man wolt ihre werbungen nit
anderst als wol auffnemmen, begehren dißortts nichts wider Ihr Maiestät
willen ze thuen. Seyend erbiettig, morndrigen tags ihre commission auch bei
denn Schweden abzelegen, hörten sonst gern, daß wir auch mit dennselben
unsere conferentz ze reassumirn und, wie sie verstehen, daß instrumentum
volkommen ze extradirn vorhabens, verhofften, es werde bei dem so vergli-
chen sein verbleibens haben, quod assertum. Et ita dimissi.
Eodem ist der Generalstaden plenipotentiarius bei unß per modum reuisi-
tationis erschienen, recommendirt den Oldenburgischen zollstrait pro Bre-
mensibus , item daß Frankental der Pfaltzischen wittib
eingeraumbt und in
neutralstandt gesetzt werden möchte.
Churmaintzischen und Bayerischen auß dem churfürstenrath vor unß erfor-
dert und inen ein extract auß der Kayserlichen instruction de 6. Decembris
1647, den punctum solutionis militiae betreffend, zugestellt, intentione et
modo, wie in relatione ad Caesarem außgefüert.
Eodem a meridie seind die ordinari deputati auß allen dreyen reichscollegiis
erschienen und haben vorgebracht: Nachdem die stände wargenommen, was-
gestalt sich die tractatus zwischen unß und denn Schweden wegen des §
’Tandem omnes‘ nun in 14 tag lang gestekht, hetten sie in crafft von ihren
herrn principaln habender bevelchen nit unterlassen, denn sachen nach-
zedenkhen , wie solche hindernus auß dem weeg geraumbt werden möchte,
sich auch eines gwissen conclusi verglichen, darvon wir allberait nachricht
empfangen haben würden, dabei gleichwol ihr intention und meinung nit
gewesen, daßjenige, waß von ihrer Kayserlichen Maiestät in ihren erbkönig-
reich und landen statuirt und geordnet worden, in disputat zu ziehen oder
deroselben einig zihl und maaß vorzuschreiben, sondern allein zu verhelffen,
daß daß hochnöthige fridenswerkh umb dergleichen einwendungen willen
nit ins stekhen gerathen thete, gestalten sie auch vorhabens weren, derent-
wegen denn Schweden insgesambt beweglich zuzesprechen. Dieweil sie aber
aucn besorgten, die wurden nochmaln uff einige temperamenta zihlen,
wolten sie unß ersuecht und gebetten haben, wir wolten unß nit lassen ent-
gegen sein, wann dergleichen an unß gebracht, wir solten unß deren nit gentz-
lich verwaigern, sondern sovil muglich bequemen. Dardurch wurden sich
ihre gnedigste und gnedige herrn principales gegen Ihr Kayserliche Maiestät
hoch obligirt befinden. Respondimus, es were unß vorgestern von denen
gefaßten conclusis etwas nachricht zukommen, darauß wir gleichwol in
summa gern vernommen, daß von denn ständen insgmein die unbillicheit
dises zumuettens erkant worden. Wir nemmen auch für bekant an, daß
in ietzt beschehenem vortrag ebenmässig widerholt werde, daß die stände
nit gemeint, Ihr Maiestät hierunder einig zihl oder maaß zu geben. Nach-
dem wir unß aber erinnern, daß wir in dise consultation nit allein eini-
gen consens niemaln geben, sondern zu verschiednen mahlen beeder reli-
gion anverwandter ständen abgesandten umbständtlich zu erkennen ge-
ben , daß in unserer macht nit gestellt sei, unß dißortts in einige tempera-
menta einzelassen, sondern praecise bei demjenigen auffsatz, den wir hievor
mit denen in puncto grauaminum verfaßten temperamentis den Schwedi-
schen plenipotentiariis wie auch den protestierenden selbst hinaußgeben,
zu verbleiben, als köndten wir unß nochmaln keines andern erclären, sonder-
lich weil wir entzwischen von Ihr Kayserlicher Maiestät noch weitern ernst-
lichen bevelch dessentwegen empfangen, als wölche ihre miltigkheit hierun-
der schon zu genüegen erzeigt hetten und nit sehen köndten, warumb von
derselben durch jemanden ein mehrers gesuecht werden solte, dann ja alle
diejenige, umb derentwillen solches ansuechen beschehe, der consideration nit
seyen, daß man ihretwegen daß reich einige stundt in disen laidigen kriegs-
flammen lenger solte stehen lassen, sonderlich in ansehung, solche guetten-
theils von dennselben verursacht worden. Hierauff wolten wir sie, herrn
abgesandte, vilmehr ersuecht haben, sie wolten denn Schweden beweglich
zusprechen, daß die sich dermaln bequemen thüend, weil wir ja in ein meh-
rers unß nit einlassen köndten. Sonsten seyend wir ohnedaß im werkh, unß
hiernechst bei dennselben anzegeben und die sachen dermaassen ze incami-
nirn , daß, wa inen nur zum friden ernst, man ohne lengern verzug auß dem
handel werde kommen könden. Illi patten, man wolt ihre werbungen nit
anderst als wol auffnemmen, begehren dißortts nichts wider Ihr Maiestät
willen ze thuen. Seyend erbiettig, morndrigen tags ihre commission auch bei
denn Schweden abzelegen, hörten sonst gern, daß wir auch mit dennselben
unsere conferentz ze reassumirn und, wie sie verstehen, daß instrumentum
volkommen ze extradirn vorhabens, verhofften, es werde bei dem so vergli-
chen sein verbleibens haben, quod assertum. Et ita dimissi.
Eodem ist der Generalstaden plenipotentiarius bei unß per modum reuisi-
tationis erschienen, recommendirt den Oldenburgischen zollstrait pro Bre-
mensibus , item daß Frankental der Pfaltzischen wittib
neutralstandt gesetzt werden möchte.