Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
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Dienstag

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3 Dinstags] am Rande: Kayserliche begehren darüber mit denn Schweden zu conferirn,
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würdt aber nichts verricht.
Dinstags, den 4. diß, vormittag besuechen wir die
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Schweden in grafen Oxenstierns quartier mit disem anreden: Nachdem die
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catholischen gestrigen abendts unß und dann auch denn protestierenden ihre
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gegenerclärung eingehendigt, wir auch nit zweiffleten, selbige würden inen,
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Schwedischen, darvon beraits communication gethan haben, also hetten wir
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nit wöllen underlassen, unß bei inen einzestellen und zu vernemmen, ob sie
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sich darüber mit unß in einige conversation wolten einlassen. Köndten zwar
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wol erachten, daß die protestierenden noch vordrist einige consultation hier-
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under vornemmen würden, nichtsdestweniger aber so weren wir erbiettig,
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wan es inen, Schwedischen, beliebte, von disen materiis ze handlen. Re-
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spondebat herr Oxenstirn, sie wolten unß gleich nit lang auffhalten, be-
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dankhten sich der visita und wer inen selbst lieb, wann die sachen also be-
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schaffen , daß sie allsobaldt der handlung stattthuen köndten. Inen wer aber
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der catholischen schrifft gleich kurtz vor unserer ankunfft behandigt worden,
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also daß sie nit allein mit denn protestierenden darvon noch nichts conferirn,
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sondern sogar die schrifft vor sich selbst nit hetten lesen könden. Hielten
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ihrestheils wol darfür, daß die protestierenden darüber vordrist zusamen-
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tretten und die sachen under sich examinirn wurden. Also, wie gern sie,
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Schweden, wolten, vor dißmal mit unß nichts sattes abgehandlet werden
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köndte, hetten unß vor sich gern verschonen wollen, das wir dise müehwal-
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tung noch möchten eingestellt sein lassen, allein weil wir unß nichtsdest-
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weniger zur visita anerbotten, hetten sie sich deren auch bequemen wollen.
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Sonst wer er, Oxenstirn, heütt mittags nach Münster zu verraisen und dem
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duca di Longavilla die revisita zu erstatten vorhabens, wolte sich gantz nichts
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auffhalten lassen, sondern alsbaldt ubermorgendts wider hieher verfüegen.
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Verhoffte nit, daß wir es ungleich auffnemen, für ein auffzug oder bruch auß-
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deütten noch sonst inen derentwegen waß ungleichs zulegen würden. Wann
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auch entzwischen etwas fruchtbarlichs zu verhandlen vorfüele, so wurde sein
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collega sich deme iederzeit bequemen und nichts versaumen. Respondimus,
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wir köndten selbst wol erachten, daß die protestierenden noch vordrist
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ein consulta uber der catholischen gegenerclärung wurden halten wollen
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und ehedann nichts schließlichs gehandlet werden könden. Also würden wir
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deme gern zuwartten, köndten ime, Oxenstirn, gar nit übel außdeutten, daß
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er dem herrn duca di Longavilla die gegenhöflicheit erstatten thet, noch vil
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weniger ob so kurtzer zeit ungleiche gedankhen ze fassen. Stüende also dise
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raiß zu seinem belieben. Solten hiezwischen die protestierenden sich zur
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handlung neben herrn Salvio erclären, so würden wir unß solches gar nit
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lassen entgegen sein. Salvius meldet hiebei, die stände fangen an, so miss-
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trawig werden, und wolten fast die geringste alternation dahien außdeütten,

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als begehrte man nur den friden zu verzögern oder denn catholischen, als
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wölche ohnedaß kein lust zu schliessen hetten, ursach ze geben darvonze-
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ziehen . Cui responsum, die catholische werden an ihrem ortt gar nit manc-
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quirn , viel weniger ursach zum bruch geben und, wann man sich nur sonst
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accommodirn thue, so kleinen verzug nit ungleich auffnemmen. Ita paulisper
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collocuti discessimus.

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