Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
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Montag Montags, 13. huius, seind die protestierenden durch einen
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ausschuss nachmittag bei unß erschienen und haben angezeigt, nachdem wir
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inen nechstvorgehenden freytags eröffnet, waß vor ein zwispalt sich zwi-

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schen unß und den Schweden erhalten thet, sie auch dabei erinnert, dennsel-
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ben zuzesprechen, so weren sie heüt vormittags bei inen gewesen. Die hetten
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sich aber entschuldigt, daß ihre gedankhen niemaln gewesen, die handlung
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auffzestossen, sondern hetten vilmehr begehrt, auch zu denn ubrigen punc-
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ten deß instrumenti fürzeschreitten, wie sie dann zu solchem ende auch die
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aequipollentzsachen vorgenommen. Es wer aber der mangel an unß erschie-
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nen , daß wir der sachen nit weiter nachsetzen wollen, sondern anstatt daß sie
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von unß einige temperamenta zu vernemmen verhofft, weren wir in puncto
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amnestiae et grauaminum praecise uff demjenigen verbliben, waß wir im
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namen der catholischen außgehendigt. Sodann hetten wir auch in puncto
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satisfactionis solche newerungen vorgebracht, daß sie daher wol ursach ge-
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habt , auch ihres ortts dargegen einige declarationes zu suechen. Begehrten
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sonst von deme, waß verglichen, nit abzeweichen, und stüende nun die ord-
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nung an unß; so wir zu inen kömen, wolten sie schon sehen, wie der sachen
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möge abgeholffen werden. Demnach wolten sie, protestierende, darfürhal-
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ten , daß es nur an einem geringen missverstandt hafften thet, ersuechten unß
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dabei, wir wolten unverlengt die conferentz reassumirn etc.

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Respondimus, unß köme zum theil der Schweden entschuldigung etwas
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frembd vor, dann waß sie von denn aequipollentzpuncten meldeten, daß
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were am nechstverwichnen dinstag geschehen, darauff hetten wir folgenden
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mitwochs mit denn Churbrandenburgischen und furstlich Braunschweigi-
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schen selbst gehandlet. Am donnerstag weren die Schweden zu unß kom-
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men , und hetten wir zwar vermeint, sie solten die noch restierende puncten
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vor handts nemmen, sie hetten aber darzu nit verstehen, sondern vordrist
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von unß wissen wollen, ob wir ihren praetensionibus stattzegeben ge-
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dächten . Weil wir aber inen remonstrirt, daß es in unserer macht nit stüende,
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seyend darauff in drey stundt mit red und widerred vergeblich verzehrt
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worden und sie entlich unverrichter dingen von unß abgeschieden. Wir ver-
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nemmen gleichwohl anietzt gern, daß sie sich anderst ze bequemen erbiettig
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machten, und wurden nit ermanglen, alsobaldt zu inen ze schikhen und unß
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uff morndrigen tag zur conferentz anzegeben. Daß sie unß aber beschuldig-
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ten , wir hetten unß in punctis amnestiae et grauaminum einiger tempera-
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menten nit vernemmen lassen, sondern allein der catholischen meinung
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mantenirn wollen, da beschehe unß umb so vil unrecht, dann wir verhofften
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billich ze sein, nachdem ex parte catholicorum angezeigt worden, waß sie für
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temperamenta vorgeschlagen, daß anietzt auch die Schweden und protestie-
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renden sich erclären solten, waß und wie weit sie nachgeben wolten. Und so
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diß beschehen wer, wurden wir unß uff ein und anders baldt zu erclären
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gewüßt haben. Aber die deputirte haben hierauff replicirt, man köndte sich
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ihres ortts so weit nit einlassen noch auß der possess deßjenigen, so ver-
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glichen , setzen lassen. Man müeßte sich vordrist catholischentheils anderst
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erclären oder von unß einige temperamenta vorgeschlagen werden. Nos, wir
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könden unß einmal an den berüembten verglich nit binden lassen, dann es
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wer nichts gegeneinander formblich acceptirt, vil weniger von denn pro-

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testierenden iemaln declarirt worden, daß sie dabei verbleiben wolten. So
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hetten die Schweden auch daßjenig, waß die protestierenden inen zu Mün-
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ster ex communi consilio eingerathen, nit genembhalten noch darauff mit unß
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schliessen wollen, sondern Oxenstirn deme entgegen sich gegen unß rund
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verlautten lassen, daß die cron ehe 24 jahr den krieg continuirn ehe dann sie
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es bei denen vom herrn grafen von Trautmansdorff hinderlassnen conditio-
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nibus verbleiben lassen würde; mit waß billicheit man dann unß dißortts eini-
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ge vergleichung fürrukhen könde? Sed illi manent in sententia et sic dimissi.
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Eodem 13. huius ad Caesarem relatio rerum praecedentium [ 1927 ].

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