Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 XII 22
1647 XII 22
Sonntag Sontags, den 22. huius, vormittag umb 10 uhr seind
die protestierenden per ausschutz vor unß erschienen. Denen haben wir der
catholischen ulteriores declarationes zugestellt, sie dabei erinnert, weil sie
gleichwol auß solchen nomine catholicorum inen zugestellten schrifften zu
ersehen, daß ihren herrn principaln alles daßjenige, waß zu ihrer religion in
deren landen und gebiett entlicher sicherheit immer nothwendig sein kön-
den , volkommlich nachgeben und bewilligt, auch der gaistlichen güetter
halber solche versicherung gethan, daß sie derentwegen über kurtz oder lang
einige gfahr nit mehr zu besorgen, sondern allerdings unangefochten bleiben
könden und mögen, mithien die hauptfundamenta, warauff der innerliche
friden ze bawen, gelegt seyen, also wolten wir sie auch ersuecht haben, an
ihrem ortt die sachen reifflich und wol zu erwegen, sich nit allein vor sich also
willfährig zu erclären, auff daß der friden möge geschlossen und die laidige
trennung der ständen dermalen reparirt werden, sondern auch gleichmassige
erinnerung bei denn Schweden, als wölche sonder zweifl hierunder mit
inen communicirn würden, einzewenden, guetter zuversicht, wa dieselbe
der standen meinung werden erlernt haben, sie sich auch im übrigen desto
mehrers zum schluss bequemen werden. Unsers ortts würden wir nit er-
manglen , nach innhalt habender Kayserlicher instruction und bevelchen
allen müglichsten fleiß anzewenden, auff daß man ohne langern verzug zu
einem gluklichen außschlag gelangen mög. Neben dem hetten zwar die
Schweden auch begehrt, daß wir ein entliche erclärung super satisfactione
militiae inserirn wolten, wir hetten inen aber beraits anzeigen lassen, daß dar-
über noch dato mit denn ständen nichts were deliberirt worden, weil selbe
sambtlich der meinung weren, daß vordrist der frid müeßte beschlossen sein,
ehe man zu disem puncto, als wölcher ad executionem pacis gehördte, für-
schreitten köndte, seitemaln so vil schwere umbstände darbei fürfielen, wolche
wol einer wichtigen und reiffen consultation vonnöthen hetten. Illi bedankhen
sich der beschehenen communication, erbietten sich aller schleünigkheit zu
befürderung deß fridens, innmaassen sie allerseits von ihren principaln
darzu bevelcht, wolten es mit ihren mitständen communicirn und daran sein,
daß unß fürderlich ein erclärung zugestellt werde. Ita dimissi.
Hierauff haben wir alsbaldt dem Oxenstirn per secretarium Gail auch ein
exemplar überbringen und zugleich umb resolution wegen deß pass vor ein
Lothringischen gesandten anmahnen lassen. Ille, woll die zugestellte schrifft
mit seinem collega conferirn und sehen, daß wir mit nechstem darüber
beanttworttet werden mögen. Wegen deß pass köndten sie nit wol ohne
communication mit denn Franzosen etwas einwilligen, petten, wir wolten
unß noch ein tag 3 oder 4 gedulden.
die protestierenden per ausschutz vor unß erschienen. Denen haben wir der
catholischen ulteriores declarationes zugestellt, sie dabei erinnert, weil sie
gleichwol auß solchen nomine catholicorum inen zugestellten schrifften zu
ersehen, daß ihren herrn principaln alles daßjenige, waß zu ihrer religion in
deren landen und gebiett entlicher sicherheit immer nothwendig sein kön-
den , volkommlich nachgeben und bewilligt, auch der gaistlichen güetter
halber solche versicherung gethan, daß sie derentwegen über kurtz oder lang
einige gfahr nit mehr zu besorgen, sondern allerdings unangefochten bleiben
könden und mögen, mithien die hauptfundamenta, warauff der innerliche
friden ze bawen, gelegt seyen, also wolten wir sie auch ersuecht haben, an
ihrem ortt die sachen reifflich und wol zu erwegen, sich nit allein vor sich also
willfährig zu erclären, auff daß der friden möge geschlossen und die laidige
trennung der ständen dermalen reparirt werden, sondern auch gleichmassige
erinnerung bei denn Schweden, als wölche sonder zweifl hierunder mit
inen communicirn würden, einzewenden, guetter zuversicht, wa dieselbe
der standen meinung werden erlernt haben, sie sich auch im übrigen desto
mehrers zum schluss bequemen werden. Unsers ortts würden wir nit er-
manglen , nach innhalt habender Kayserlicher instruction und bevelchen
allen müglichsten fleiß anzewenden, auff daß man ohne langern verzug zu
einem gluklichen außschlag gelangen mög. Neben dem hetten zwar die
Schweden auch begehrt, daß wir ein entliche erclärung super satisfactione
militiae inserirn wolten, wir hetten inen aber beraits anzeigen lassen, daß dar-
über noch dato mit denn ständen nichts were deliberirt worden, weil selbe
sambtlich der meinung weren, daß vordrist der frid müeßte beschlossen sein,
ehe man zu disem puncto, als wölcher ad executionem pacis gehördte, für-
schreitten köndte, seitemaln so vil schwere umbstände darbei fürfielen, wolche
wol einer wichtigen und reiffen consultation vonnöthen hetten. Illi bedankhen
sich der beschehenen communication, erbietten sich aller schleünigkheit zu
befürderung deß fridens, innmaassen sie allerseits von ihren principaln
darzu bevelcht, wolten es mit ihren mitständen communicirn und daran sein,
daß unß fürderlich ein erclärung zugestellt werde. Ita dimissi.
Hierauff haben wir alsbaldt dem Oxenstirn per secretarium Gail auch ein
exemplar überbringen und zugleich umb resolution wegen deß pass vor ein
Lothringischen gesandten anmahnen lassen. Ille, woll die zugestellte schrifft
mit seinem collega conferirn und sehen, daß wir mit nechstem darüber
beanttworttet werden mögen. Wegen deß pass köndten sie nit wol ohne
communication mit denn Franzosen etwas einwilligen, petten, wir wolten
unß noch ein tag 3 oder 4 gedulden.