Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 XI 20
1647 XI 20
Mittwoch
Folgenden mittwochs, 20. huius, nachmittag seind
sie widerumb vor unß erschienen und haben ihre erclärung dahien gestellt:
Erstlich recapitulirten sie den summarischen innhalt unsers vortrags, be-
dankhten sich darauff Ihr Kayserlicher Maiestät allergnedigsten sorgfalt und
beharrlichen eifers zu widerbringung eines friedlichen ruestandts, wolten nit
darfürhalten, daß inen wegen so langer verzögerung diser tractaten einige
schuldt beygemessen werden köndte. Hingegen aber were bekandt, daß sich
ettlich friedhässige catholische befunden, wölche daßjenig, so abgehandlet,
erst newer dingen ze disputirn unterstanden, ein weitläuffig bedenkhen dar-
wider zu papyr bringen und nach verfliessung ettlich monaten unß einhen-
digen lassen und der meinung seyen, daß wir noch vordrist deren darüber
ergehender Kayserlicher resolution erwartten sollten. Den modum reassump-
tionis betreffendt, da hetten sie für guett befunden, daß wir unß wolten
belieben lassen, widerumb, wie anvor geschehen, die handlungen mit denn
Schwedischen vor handts ze nemmen, die sich dann darzu gantz willfährig
erbietten theten. Circa res tractandas, da wolten sie verhoffen, es werde bei
demjenigen, waß allberait abgehandlet und verglichen, sein verbleibens
haben, über diejenige puncten aber, so bißher noch bestritten worden, wür-
den sich auch solche temperamenta finden, daß man derentwegen wol für-
einander wurde kommen mögen. Solten wir aber deßwegen anstehen und
solche differentzen inen zu vernemmen geben werden, so weren sie erbiettig,
hierunder auch ihre fridferttige meinungen dermaassen zu eröffnen und mit
denn catholischen zu vergleichen, daß es derentwegen kein weiter verzöge-
rung geben solt. Pitten allein, wir wolten ohne lengern anstandt zur hand-
lung schreitten und die catholischen dahien vermögen, daß sie sich einstellen
und lenger nit saumen wolten.
Responsum, wir erinnerten unß unsers gestrigen vortrags, und hette vordrist
dabei sein bewendens, daß Ihr Kayserliche Maiestät nochmaln alle eüsseriste
müglicheit zu ehister erhebung deß fridens anzewenden bestendig inclinirt
verbleiben, wir hetten auch denn protestierenden keine sonderbare moram
zugemessen. Daß aber die catholischen etwas lengers auffgehalten, sei zwar nit
ohne, iedoch inen auch nit zu verargen, dann der mehrer theil rerum tractan-
darum betreffe derselben interesse, also müess man sie auch ihr nothurfft
darüber bedenkhen lassen. Sonsten hetten wir in unserer proposition erwöh-
nung gethan, waßmaassen von ettlichen protestierenden ein vorschlag zu
einiger conferentz zwischen beeder religion ständen angesehen sein möchte,
da wir dann darfürhalten, es werde auch noch den verstandt haben, wa in
reassumptione tractatuum mit denn Schweden in puncto grauaminum son-
derlich nit zurechtzekommen, daß alsdann bedeütte conferentz zu ergreiffen
nit unräthlich sein werde; im übrigen liessen wir unß gar nit zuwider sein,
mit ermeldten Schwedischen plenipotentiariis unverzoglich einen anfang
ze machen. Wir setzten auch ausser zweifel, die catholischen wurden sich
gleichergestalt unverlengt allhier einstellen, gestalten wir mit der heüttigen
post vernommen, daß theils derselben noch heüt zu Münster auffbrechen
würden. Diser unser ertheilten antwortt seind sie wol zefriden gewesen.
Am vorgehenden mitwoch, 20. huius, seind von Kayserlicher Maiestät zwei
schreiben einkommen, beede an herrn grafen von Nassau und mich: 1. Da-
tirt Prag, 30. Octobris 1647, ist ein antwortt uff unsere relationes de 15. et 18.
eiusdem, inhalt: 1. daß die Schweden und protestierenden Ihr Kayserlicher
Maiestät wegen der erblandt weiter nit zusetzen wolten, ze acceptirn, aber
daß reseruatum intercessionis nit zu willigen propter consequentias; 2. sich
nit außzelassen, daß man allein etlich wenig catholische ad consensum be-
handlen , übrige aber im krieg stekhen lassen wolle, sondern das die hand-
lung also ze temperirn, damit ein gmeiner consensus erfolge; 3. wie Spania
mit Frankreich ohne das reich, also solle diß ohne Spania nit frid machen
oder den friden vor beschlossen halten; 4. guettachten über der catholischen
bedenkhen super instrumento pacis zu ertheilen [ 1879 ]. 2. Ist nur ein rece-
pisse de 4. Nouembris über unser relation de 25. Octobris 1647 [ 1880 ].
sie widerumb vor unß erschienen und haben ihre erclärung dahien gestellt:
Erstlich recapitulirten sie den summarischen innhalt unsers vortrags, be-
dankhten sich darauff Ihr Kayserlicher Maiestät allergnedigsten sorgfalt und
beharrlichen eifers zu widerbringung eines friedlichen ruestandts, wolten nit
darfürhalten, daß inen wegen so langer verzögerung diser tractaten einige
schuldt beygemessen werden köndte. Hingegen aber were bekandt, daß sich
ettlich friedhässige catholische befunden, wölche daßjenig, so abgehandlet,
erst newer dingen ze disputirn unterstanden, ein weitläuffig bedenkhen dar-
wider zu papyr bringen und nach verfliessung ettlich monaten unß einhen-
digen lassen und der meinung seyen, daß wir noch vordrist deren darüber
ergehender Kayserlicher resolution erwartten sollten. Den modum reassump-
tionis betreffendt, da hetten sie für guett befunden, daß wir unß wolten
belieben lassen, widerumb, wie anvor geschehen, die handlungen mit denn
Schwedischen vor handts ze nemmen, die sich dann darzu gantz willfährig
erbietten theten. Circa res tractandas, da wolten sie verhoffen, es werde bei
demjenigen, waß allberait abgehandlet und verglichen, sein verbleibens
haben, über diejenige puncten aber, so bißher noch bestritten worden, wür-
den sich auch solche temperamenta finden, daß man derentwegen wol für-
einander wurde kommen mögen. Solten wir aber deßwegen anstehen und
solche differentzen inen zu vernemmen geben werden, so weren sie erbiettig,
hierunder auch ihre fridferttige meinungen dermaassen zu eröffnen und mit
denn catholischen zu vergleichen, daß es derentwegen kein weiter verzöge-
rung geben solt. Pitten allein, wir wolten ohne lengern anstandt zur hand-
lung schreitten und die catholischen dahien vermögen, daß sie sich einstellen
und lenger nit saumen wolten.
Responsum, wir erinnerten unß unsers gestrigen vortrags, und hette vordrist
dabei sein bewendens, daß Ihr Kayserliche Maiestät nochmaln alle eüsseriste
müglicheit zu ehister erhebung deß fridens anzewenden bestendig inclinirt
verbleiben, wir hetten auch denn protestierenden keine sonderbare moram
zugemessen. Daß aber die catholischen etwas lengers auffgehalten, sei zwar nit
ohne, iedoch inen auch nit zu verargen, dann der mehrer theil rerum tractan-
darum betreffe derselben interesse, also müess man sie auch ihr nothurfft
darüber bedenkhen lassen. Sonsten hetten wir in unserer proposition erwöh-
nung gethan, waßmaassen von ettlichen protestierenden ein vorschlag zu
einiger conferentz zwischen beeder religion ständen angesehen sein möchte,
da wir dann darfürhalten, es werde auch noch den verstandt haben, wa in
reassumptione tractatuum mit denn Schweden in puncto grauaminum son-
derlich nit zurechtzekommen, daß alsdann bedeütte conferentz zu ergreiffen
nit unräthlich sein werde; im übrigen liessen wir unß gar nit zuwider sein,
mit ermeldten Schwedischen plenipotentiariis unverzoglich einen anfang
ze machen. Wir setzten auch ausser zweifel, die catholischen wurden sich
gleichergestalt unverlengt allhier einstellen, gestalten wir mit der heüttigen
post vernommen, daß theils derselben noch heüt zu Münster auffbrechen
würden. Diser unser ertheilten antwortt seind sie wol zefriden gewesen.
Am vorgehenden mitwoch, 20. huius, seind von Kayserlicher Maiestät zwei
schreiben einkommen, beede an herrn grafen von Nassau und mich: 1. Da-
tirt Prag, 30. Octobris 1647, ist ein antwortt uff unsere relationes de 15. et 18.
eiusdem, inhalt: 1. daß die Schweden und protestierenden Ihr Kayserlicher
Maiestät wegen der erblandt weiter nit zusetzen wolten, ze acceptirn, aber
daß reseruatum intercessionis nit zu willigen propter consequentias; 2. sich
nit außzelassen, daß man allein etlich wenig catholische ad consensum be-
handlen , übrige aber im krieg stekhen lassen wolle, sondern das die hand-
lung also ze temperirn, damit ein gmeiner consensus erfolge; 3. wie Spania
mit Frankreich ohne das reich, also solle diß ohne Spania nit frid machen
oder den friden vor beschlossen halten; 4. guettachten über der catholischen
bedenkhen super instrumento pacis zu ertheilen [ 1879 ]. 2. Ist nur ein rece-
pisse de 4. Nouembris über unser relation de 25. Octobris 1647 [ 1880 ].