Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 IX 10

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1647 IX 10
Dienstag Dinstags, den 10 huius, a Caesare recepisse de Pilsen,
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30. Augusti, uff die relationes vom 15. und 19. eiusdem [ 1805 ].

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Eodem ad Caesarem recepisse und daß noch alles in suspenso bleib [ 1806 ].

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Eodem von Oßnabrukh, waß deß Servients negociatum zu denn Schweden
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geweßt sein solle, namblich weitere confirmation der pündtnus und delibera-
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tion von mehrern pretensionibus satisfactionis, auch continuation der sub-
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sidigelter [ 1807 ].

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Eodem nach Oßnabrukh recepisse [ 1808 ].

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1 Eodem] am Rande: Quittungen nach hof uff die Oldenburgische contribution.
Eodem per me an die Kayserliche hofkammer, werden der Kayserlichen
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gsandtschafften quittungen über die Oldenburgische contribution über-
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schikht [ 1809 ].

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4 Dinstags] am Rande: Catholici ad nos wegen der Schwedischen kriegsvolks bezahlung.
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Passport deß Kayserlichen camergerichts.
Dinstags, 10. huius, a meridie seind der catholischen ordinari deputati bei
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unß erschienen apud dominum comitem de Nassaw proponentes: Nachdem
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denn catholischen ständen hievor per nos daß Schwedische postulatum de
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satisfactione militiae communicirt worden, hetten sie biß daher mit consul-
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tation darüber inngehalten und sich nit wol weder in quaestione an noch in
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quaestione quid et quantum einlassen könden, ungeacht die protestierenden
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starkh darauff tringen theten, daß man wenigst sich in quaestione an erclären
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wolt, allermaassen die Schweden darfürhielten, das es ohnedaß darmit seine
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richtigkheit hette. Demnach wer für guett angesehen worden, bei unß zu er-
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kundigen , wie weit es darmit in tractatu cum Suecis kommen und waß unser
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meinung wer, daß hierauff ze thuen. Am andern wolten die Französischen
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officier dem cammergericht zu Speyr seine passport nit mehr gelten lassen.
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Wir wolten derentwegen bei denn mediatorn erinnerung thuen, daß die
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Französischen plenipotentiarii solchen eintrag abschaffen thüend. Ad pri-
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mum respondimus, es wer nit ohne, daß in der Schwedischen proposition
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auch ein punct eingebracht, daß deroselben militiae ein satisfaction ge-
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schehen solt, worauff in der Kayserlichen responsion angezeigt, daß ein iede
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kriegende partei sein kriegsvolkh selbst bezahlen soll. Es were aber in denn
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hernach erfolgten tractaten so weit kommen, daß die Schweden in ansehung
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deß glüklichen lauffs ihrer waaffen dem instrumento pacis ein generalclausul
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beygerukht, daß Ihr Kayserliche Maiestät solcher ihrer soldatesca de con-
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sensu ordinum imperii ein gebüerende bezahlung verschaffen solte, so guett
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man sich deren wurde vergleichen könden. Von wölchem begehren sie sich
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auch nit haben abweisen lassen wollen. Nun hetten die Kayserlichen sich wol
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erinnert, waßmaassen in allen vorgeweßten handlungen mit Schweden all-
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zeit an seitten der catholischen bedingt worden, daß sie sich diser bezahlung
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nichts theilhafft machen wolten, gestalten solches auch im Prager friden also
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geschlossen worden. Weiln aber der ietzige status im reich und da man
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ieweils in hoffnung gestanden, es werden die protestierenden mit denn ca-
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tholischen sich vereinbaren, nit zugeben wollen, vil absätz hierunder ze
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machen, so hette man es entlich bei angedeütter, von denn Schweden einge-
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brachter clausul verbleiben lassen, zwar aber in terminis generalibus und ohne
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determination, ob dise bezahlung beeder religion ständen oder allein denn
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Lutherischen auffzetrechen. Und wer dißortts seither ein mehrers nit mit
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inen gehandelt worden, ausserhalb daß sich etwan discurrendo herr graf von
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Trautmandorff vernemmen lassen, daß man ein außtheilung auff die craiß
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machen, den Obern und Nidersaxischen der Schweden, die andere craiß aber

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der Kayserlichen und catholischen soldatesca anweisen solt. Diß wer aber
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nie in einig formblich concept kommen, vil weniger von denn Schweden
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acceptirt worden. Sonsten köndten wir gar nit vor rathsamb halten, daß man
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noch derzeit solche materi in consultation bringen soll, dann diß wer ulti-
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mum in constitutione pacis, und müeßten nothwendig alle andere puncten,
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worauff der frid bestehen thet, vordrist verglichen sein. Man sei aber ohne
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dessen, so noch von denn herrn catholischen ständen über das instru-
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mentum pacis eingebracht werden möcht, fast in keinem puncten mit denn
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Schweden eines entlichen verglichen. Beim puncto amnestiae sei noch die Ba-
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den Durlachisch sach, item die restitutio exulum in denn Kayserlichen erb-
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landen in disputat. Beim articulo de grauaminibus seyen noch under-
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schiedliche puncten, so die Schweden eingewilligt haben, die Kayserlichen
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aber biß dato nit nachgeben wollen. Beim articulo satisfactionis Sueciae
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werden auch newe postulata gesuecht, in gleichem seyen in puncto aequiva-
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lentiarum noch allerhandt disputata obhanden. Die satisfactio Cassellana
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bleib in puris contradictoriis. Beim articulo de iuribus statuum stekhen eben-
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mässig nit geringe puncten noch in disputat, als die Kayserliche walcapitu-
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lation , proscriptio, exemptio iudiciorum, innouatio etc. Die executio pacis
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werde von denn Schweden dermaassen gefarlich gesetzt, daß damit alle
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harmonia imperii über hauffen geworffen und alle chur-, fürsten und stände
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in immerwerende dienstbarkheit gestürtzt werden. Zum andern stüende zu
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besorgen, wann man von der Schwedischen satisfaction allein soll reden, daß
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dardurch die Kayserliche und catholische soldatesca höchlich beunlustiget,
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ja wol gar zum auffstandt veranlaaßt werden möcht. Soll man dann auch zu-
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mal von derselben satisfaction handlen, so würde man sich in einen unerträg-
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lichen last stekhen. Drittens wer unß wol bewußt, das der Schweden inten-
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tion dahien gieng, dise bezahlung per indirectum nur auff die catholischen ze
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trechen und, weil die gelter zu erstatten unmüglich, dargegen ihre donationes
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in handen zu behalten. Wir vermeinten also, besser zu sein, dise consultation
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eingestellt ze lassen, biß man mit andern, den friden hauptsächlich betref-
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fenden puncten richtig sein werde. Im andern petito haben wir unß ge-
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höriger ortten erinnerung ze thuen anerbotten.

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