Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 VI 19
1647 VI 19
Mittwoch Mittwochs, 19. huius, a meridie seind duca di Lon-
gavilla et conte d’Avaux bei Ihr Excellentz praesente comite Nassau et me
Volmaro erschienen, erstens allein complimenti gemacht und per generalia
angedeüttet, daß sie gern zu befürderung deß fridenschluss cooperirn wol-
ten . Nos erbietten unß zu gleicher willfehrigkheit, wartten nur, wann sie und
die Schweden der handlung widerumb einen anfang machen werden. Illi,
weren im werkh, sich mit denn Schweden deß instrumenti pacis zu verglei-
chen , und verhofften, in ein par tag darmit auffzekommen. Folgendts namen
sie anlaß, auch von denn Spanischen sachen ze reden, mit vermelden, die
Spanischen hetten erstens eingewilligt, daß der cron Frankreich die
assistentz gegen Portugall frei sein möcht, ietzt wolten sie ein solche deter-
mination haben, so der cron Frankreich disreputirlich und die sie nit ein-
gehen köndte. Man hab nit ze förchten, daß sie ihr königreich umb Portugall
willen an vermögen erschöpffen oder in unruhe und widersetzlicheit stürtzen,
also kein solche assistentz thuen werden, die der cron Spania solte formidabl
sein. Entlich wolten sich verobligirn, daß der dahien incaminirte Franzö-
sische secours kein hostilitet wider Spania zu verüeben macht haben wolt,
ehe dann derselb in deß königs zu Portugall landt ankommen. Fuit replica-
tum , daß sie sachen suechten, so conte Peneranda nit einwilligen köndt noch
wurde. Sie hetten mit ihren minutis die sachen verderbt und den Spaniern die
augen eröffnet, wohien man zihlen thet, namblich den krieg auß Niderlandt,
Italien und Teutschlandt mitten in Spania ze plantirn. Wann sie nit im sinn
hatten, dergleichen ze thuen, so werde auch nöthig sein, die assistentz also
ze moderirn, daß man kein anders zu beförchten.
Eodem 19. huius, uff den abendt hatt sich herr graf von Wittgenstain bei
herrn obristhofmeistern angemeldt mit anzeig, daß Oxenstirn gern die tracta-
ten mit unß fortsetzen wolt, auch ungehindert der Franzosen, wann er nur
wüßte, daß wir unß auch darzu bequemen möchten. Responsum, wir hetten
unß gleich anfangs und seither öffter gegen ime, Oxenstirn, und seinem
collega vernemmen lassen, daß wir begehrten, in vergleichung deren zu
Oßnabrukh hieher remittirter puncten fortzefahren, wann es nur inen auch
beliebte. Weiln sie sich aber iedesmahls auff die Franzosen bezogen, hetten
wirs auch dabei muessen bleiben lassen. Weren also nochmaln erbiettig,
gleich morndrigen tags ungehindert deß hohen fest zu inen, Schweden,
ze kommen und mit inen fortzefahren, allein solt er, graf von Wittgenstain,
vordrist erkundigen, ob sie dessen zefriden.
gavilla et conte d’Avaux bei Ihr Excellentz praesente comite Nassau et me
Volmaro erschienen, erstens allein complimenti gemacht und per generalia
angedeüttet, daß sie gern zu befürderung deß fridenschluss cooperirn wol-
ten . Nos erbietten unß zu gleicher willfehrigkheit, wartten nur, wann sie und
die Schweden der handlung widerumb einen anfang machen werden. Illi,
weren im werkh, sich mit denn Schweden deß instrumenti pacis zu verglei-
chen , und verhofften, in ein par tag darmit auffzekommen. Folgendts namen
sie anlaß, auch von denn Spanischen sachen ze reden, mit vermelden, die
Spanischen hetten erstens eingewilligt, daß der cron Frankreich die
assistentz gegen Portugall frei sein möcht, ietzt wolten sie ein solche deter-
mination haben, so der cron Frankreich disreputirlich und die sie nit ein-
gehen köndte. Man hab nit ze förchten, daß sie ihr königreich umb Portugall
willen an vermögen erschöpffen oder in unruhe und widersetzlicheit stürtzen,
also kein solche assistentz thuen werden, die der cron Spania solte formidabl
sein. Entlich wolten sich verobligirn, daß der dahien incaminirte Franzö-
sische secours kein hostilitet wider Spania zu verüeben macht haben wolt,
ehe dann derselb in deß königs zu Portugall landt ankommen. Fuit replica-
tum , daß sie sachen suechten, so conte Peneranda nit einwilligen köndt noch
wurde. Sie hetten mit ihren minutis die sachen verderbt und den Spaniern die
augen eröffnet, wohien man zihlen thet, namblich den krieg auß Niderlandt,
Italien und Teutschlandt mitten in Spania ze plantirn. Wann sie nit im sinn
hatten, dergleichen ze thuen, so werde auch nöthig sein, die assistentz also
ze moderirn, daß man kein anders zu beförchten.
Eodem 19. huius, uff den abendt hatt sich herr graf von Wittgenstain bei
herrn obristhofmeistern angemeldt mit anzeig, daß Oxenstirn gern die tracta-
ten mit unß fortsetzen wolt, auch ungehindert der Franzosen, wann er nur
wüßte, daß wir unß auch darzu bequemen möchten. Responsum, wir hetten
unß gleich anfangs und seither öffter gegen ime, Oxenstirn, und seinem
collega vernemmen lassen, daß wir begehrten, in vergleichung deren zu
Oßnabrukh hieher remittirter puncten fortzefahren, wann es nur inen auch
beliebte. Weiln sie sich aber iedesmahls auff die Franzosen bezogen, hetten
wirs auch dabei muessen bleiben lassen. Weren also nochmaln erbiettig,
gleich morndrigen tags ungehindert deß hohen fest zu inen, Schweden,
ze kommen und mit inen fortzefahren, allein solt er, graf von Wittgenstain,
vordrist erkundigen, ob sie dessen zefriden.