Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 IV 18
1647 IV 18
Donnerstag
Donnerstags, den 18. huius, a meridie seind beede
Schwedische plenipotentiarii zu Ihrer Excellentz, herrn obristhofmeistern,
kommen praesente me Volmaro. Proponirt Oxenstirn, sie hetten von unß,
Kayserlichen, diser tagen eine schrifft, so wir instrumentum pacis nenneten,
empfangen
, dieselbe summariter zwar durchgangen und aber in under-
schiedlichen puncten vermerkht, daß wir fast priora repetirten, in andern
aber gantz different von inen weren und fast widerumb zurukhgehen theten.
Derentwegen sie vor eine nothurfft erachtet, vordrist und ehe dann sie
darauff ihren gegenauffsatz einrichten theten, sich mit unß über ein und
anders conuersando zu ersprechen. Und giengen inen dabei sowol in forma-
libus als materialibus allerhandt bedenkhen zu gmüett. Als erstlich liessen sie
den eingang und die zween erste articul an sein ortt gestellt sein. Wir setzten
aber art. 19 diejenige stände und potentaten, so wir an seitten Kayser-
licher Maiestät in disem fridenschluss mit einbegriffen haben wolten; da
köndten sie unß nit verhalten, daß sie ihrestheils den ietzigen könig in Portu-
gal einzuschliessen bedacht weren, sich auch dessen mit dem Französischen
gsandten also verglichen hetten. Begehrten von unß zu vernemmen, ob wir
dessen zufriden. Respondit dominus comes praemissa gratiarum actione, er
wolte nit hoffen, daß unsers ortts in einigem puncto zurukhgangen werde.
So sich aber waß befinden solte, begehre man, bei demjenigen zu bleiben, waß
beraits zuvor eingewilligt worden, und nichts ze retractirn. Daß dann
der ietzige auffgeworffne könig in Portugal Schwedischentheils in friden-
schluss eingenommen werden solle, sei unß nit wenig bedenkhlich, dann Ihr
Kayserliche Maiestät ine darfür keinesweegs erkennen können noch werden.
So hetten auch sie, Schwedische plenipotentiarii, sich iederzeit erclärt, daß sie
Spania keinesweegs vor ihren feindt hielten. Wir wolten unß derentwegen
versehen, sie werden solche inclusion underlassen. Illi econtra, sie köndten
es nit außlassen, diser könig wer nun auch mit der cron Schweden confe-
derirt . Geschehe hierdurch Ihr Kayserlicher Maiestät kein praeiudicium,
solche inclusion geschehe mehr honoris caussa und importir kein reciprocam
manutentionem. Wann wir es nit in communi instrumento eingerukht
laiden wolten, so wurden zwei gesönderte instrumenta gemacht werden
müessen und sie also die freyheit behalten, ermeldten königs in dem ihrigen
zu gedenkhen. Nos, diß were ärger weder daß ander, dann daß Schwedische
instrumentum müeßte der Kayser zu sich nemmen und wurde also per ipsam
receptionem ein stillschweigende confession von sich geben, als wann er
disen könig pro legitimo hielte, darfür derselb doch weder vom Papst noch
von einigem fürsten und standt in Italia noch von Polen noch von Denne-
markh noch von Engellandt, ja auch von denn Hollendern nit gehalten
würde. Sueci, es müeßte einmal auff ein mittel gedacht werden, beede cronen
Frankreich und Schweden erkennten ine pro legitimo wie auch die Hollen-
der , der Papst inclinirte gleichergestalt darzu. Salvius meinte, wann in be-
rüertem articulo die wortt ’utriusque partis communi consensu et conuen-
tione ‘ außgelassen wurden, so wer der sachen genugsamb geholffen und Ihr
Kayserlicher Maiestät nichts praeiudicirt. Nos, hielten es zwar für guett, aber
nit für gnugsamb, sondern möchte post includendos a parte Caesaris noch
dise clausul hinzugesetzt werden: ’Et quamvis a parte reginae Sueciae in-
cludatur dux Bragantinus tanquam rex Lusitaniae, tamen ex parte Impera-
toris declaratur, quod per hoc nihil iuris ipsi tacito assensu attributum velit
nec pro rege legitimo habendum censeat‘. Sodann weren wir auch zufriden,
daß man gar keinen potentaten und standt in specie nennen, sondern allein
bei disen generalibus bleiben solt: ’Includantur huic paci omnes alii reges,
principes et res publicae christianae‘. Sueci nemmens zu bedenkhen, wollen
mit denn Franzosen darvon reden.
Ferner, die amnestiam betreffendt, setzten wir terminum a quo annum 1628,
sie aber vermeinten, es solte von anfang diser motuum verstanden werden,
wir hetten doch beraits in unserem vorigen proiect die wort ’ante desti-
tutionem ‘ gesetzt. Respondit dominus comes, die reichsstände hetten hierbei
kein interesse, seyend also zefriden, daß dise wortt bleiben und der terminus
specificatus außgestrichen werde. Waß aber Ihr Kayserlicher Maiestät und
deß hauses Österreich erbunderthanen anlangt, da köndte man von der ge-
setzten distinction nit abweichen, sondern es müeßte darbei sein verbleibens
haben. Sueci econtra wolten solche distinction außgemustert haben. Sed
nihil concessum. Beschweren sich weiter, daß wir die particularpretendenten
alle übergangen und nur ein generalregel gesetzt, warnach selbige beschai-
den werden sollen. Hingegen weren inen underschiedliche remonstrationes
beschehen, warumb dise pretendenten specifice cum clausula restitutionis in
die amnestiam einzeschliessen. Weren erbiettig, selbige ze communicirn. Wir
hetten den passum von decision der Gülchischen sach auch außgelassen.
Nos, dise sach gehördte nit hieher und wer unnöthig, derentwegen ein iudi-
cium ze constituirn. Dann die cognitio gehördte extra controuersiam vor den
Römischen Kayser. Ihr Maiestät werden auch die iustitiam zu ertheilen nit
ermanglen, wann nur die parteyen sich der gebür submittirn, doch weil die
Chursaxischen selbst drauff tringen, daß solcher außtrag auch bei dem instru-
mento pacis capitulirt werde, so seyen wir erbiettig, unß dessentwegen einer
gebürenden clausul zu vergleichen. Sueci, wir hetten zwar die iura statuum
und derselben confirmation zimblich versehen und eingebracht, dabei aber
vil unterschiedliche particulariteten ihres instruments übergangen, sonderlich
daß die quaestio an de rege Romano eligendo vordrist auff einem reichstag zu
erledigen, item, daß die Kayserliche wahlcapitulationze machen oder ze endern
oder zu vermehren nit allein bei dem churfürstlichen collegio stehen soll.
Nos, wir weren dißortts denen von beeden cronen auffgesetzten propositio-
nibus , darauff erfolgten responsionibus, replicis, duplicis etc. nachgangen,
und soll billich nichts weiters in instrumentum pacis gebracht werden, als
waß biß daher inter partes principales controvertirt worden. Unß were von
denen gesetzten particularien, so mehrern theil ihre erledigung ohnedaß in
denn reichsconstitutionibus, in deß reichs policeiordnung und sonderlich
auch, sovil die militarische grauamina anlangt, im letztern Regenspurgischen
reichsabschied hetten, nichts bewußt, sei also ein gantz vergeblich ding,
darvon an disem ortt wenig oder vil ze melden, und nur dahien angesehen, als
ob man den statum publicum eben wol reformirt hette, da es doch in effectu
der müeh nit werth. Die quaestiones de rege Romano eligendo et de capitu-
lationibus Caesareis gehören allein ad collegium electorale und weren in allen
dreyen reichsräthen per maiora dahien remittirt worden, unserstheils könde
man darwider nit thuen.
Illi lassen zwar die quaestion de rege Romano eligendo an sein ortt gestellt
sein, vermeinen aber, waß die capitulationes anlangte, solt den churfürsten
wol ein knopff gemacht werden, damit sie ihren aignen potestatem nit stetigs
in praeiudicium reliquorum statuum et ipsiusmet Imperatoris also amplificirn
köndten. Sei allen ständen dran gelegen. Sodann hetten wir außgelassen, daß
dise pacificatio pro sanctione pragmatica ze halten. Item, sie vermeinten, es
solten ihre articuli de executione, assecuratione, exercitus dimissione behalten
und die versprechnus sub obligatione bonorum außgelassen, sonder allein
auff Kayserlich und königlich wortt gegründet werden, dann bei der cron
Schweden wer es anderst nit breüchlich. Nos, waß zu admittirn, werde un-
serseits nit außgeschlagen werden. Illi, es solte auch don Odoardo di Bragan-
za inter captiuos redimendos begriffen werden. Nos, diß gehöre einmal nit
hieher und stehe ins Kaysers macht nit, weil die Spanier ine vor dem friden
mit Frankreich nit ledig geben werden.
Nach diesem allem seind die Schweden uff den hauptpuncten, warumb sie
dise conferentz gesucht, kommen und angefangen zu discurriren, sie hetten
in unserm proiect bei dem articulo satisfactionis vermerkht, daß wir der
meinung weren, sie solten sich deß capituls zu Hamburg begeben, so inen nit
entgegen, aber sie wollen dargegen die stifft Minden behalten. Und als wir
inen replicirt, sie hetten denn Churbrandenburgischen darauff ihr parola
geben, wolten sie dessen nit gestendig sein. Replicatum diß wer ein sach, so
nit würde geschehen könden, wir begehrten unserstheils daßjenig, so hievor
in puncto satisfactionis abgehandlet, nit ze retractirn, inen wer mit dem capi-
tul zu Hamburg kein weiter ius übergeben worden, als waß die vorige
innhaber deß ertzstiffts Bremen drauff gehabt. Es müeßts dabei bleiben. Illi, sie
müeßten aber deßwegen mit andern in controuersia stehen. Brandenburg
bekomme gar zu grosse satisfaction, wann er Minden haben woll, soll er
inen dargegen daß bisthumb Camin lassen. Nos, wanns Brandenburg ultro
thuen wolt, könden wir es geschehen lassen, dem herrn churfürsten aber
wolten wir es nit zumuetten. Hiemit namen sie ihren abschied.
Schwedische plenipotentiarii zu Ihrer Excellentz, herrn obristhofmeistern,
kommen praesente me Volmaro. Proponirt Oxenstirn, sie hetten von unß,
Kayserlichen, diser tagen eine schrifft, so wir instrumentum pacis nenneten,
empfangen
schiedlichen puncten vermerkht, daß wir fast priora repetirten, in andern
aber gantz different von inen weren und fast widerumb zurukhgehen theten.
Derentwegen sie vor eine nothurfft erachtet, vordrist und ehe dann sie
darauff ihren gegenauffsatz einrichten theten, sich mit unß über ein und
anders conuersando zu ersprechen. Und giengen inen dabei sowol in forma-
libus als materialibus allerhandt bedenkhen zu gmüett. Als erstlich liessen sie
den eingang und die zween erste articul an sein ortt gestellt sein. Wir setzten
aber art. 19 diejenige stände und potentaten, so wir an seitten Kayser-
licher Maiestät in disem fridenschluss mit einbegriffen haben wolten; da
köndten sie unß nit verhalten, daß sie ihrestheils den ietzigen könig in Portu-
gal einzuschliessen bedacht weren, sich auch dessen mit dem Französischen
gsandten also verglichen hetten. Begehrten von unß zu vernemmen, ob wir
dessen zufriden. Respondit dominus comes praemissa gratiarum actione, er
wolte nit hoffen, daß unsers ortts in einigem puncto zurukhgangen werde.
So sich aber waß befinden solte, begehre man, bei demjenigen zu bleiben, waß
beraits zuvor eingewilligt worden, und nichts ze retractirn. Daß dann
der ietzige auffgeworffne könig in Portugal Schwedischentheils in friden-
schluss eingenommen werden solle, sei unß nit wenig bedenkhlich, dann Ihr
Kayserliche Maiestät ine darfür keinesweegs erkennen können noch werden.
So hetten auch sie, Schwedische plenipotentiarii, sich iederzeit erclärt, daß sie
Spania keinesweegs vor ihren feindt hielten. Wir wolten unß derentwegen
versehen, sie werden solche inclusion underlassen. Illi econtra, sie köndten
es nit außlassen, diser könig wer nun auch mit der cron Schweden confe-
derirt . Geschehe hierdurch Ihr Kayserlicher Maiestät kein praeiudicium,
solche inclusion geschehe mehr honoris caussa und importir kein reciprocam
manutentionem. Wann wir es nit in communi instrumento eingerukht
laiden wolten, so wurden zwei gesönderte instrumenta gemacht werden
müessen und sie also die freyheit behalten, ermeldten königs in dem ihrigen
zu gedenkhen. Nos, diß were ärger weder daß ander, dann daß Schwedische
instrumentum müeßte der Kayser zu sich nemmen und wurde also per ipsam
receptionem ein stillschweigende confession von sich geben, als wann er
disen könig pro legitimo hielte, darfür derselb doch weder vom Papst noch
von einigem fürsten und standt in Italia noch von Polen noch von Denne-
markh noch von Engellandt, ja auch von denn Hollendern nit gehalten
würde. Sueci, es müeßte einmal auff ein mittel gedacht werden, beede cronen
Frankreich und Schweden erkennten ine pro legitimo wie auch die Hollen-
der , der Papst inclinirte gleichergestalt darzu. Salvius meinte, wann in be-
rüertem articulo die wortt ’utriusque partis communi consensu et conuen-
tione ‘ außgelassen wurden, so wer der sachen genugsamb geholffen und Ihr
Kayserlicher Maiestät nichts praeiudicirt. Nos, hielten es zwar für guett, aber
nit für gnugsamb, sondern möchte post includendos a parte Caesaris noch
dise clausul hinzugesetzt werden: ’Et quamvis a parte reginae Sueciae in-
cludatur dux Bragantinus tanquam rex Lusitaniae, tamen ex parte Impera-
toris declaratur, quod per hoc nihil iuris ipsi tacito assensu attributum velit
nec pro rege legitimo habendum censeat‘. Sodann weren wir auch zufriden,
daß man gar keinen potentaten und standt in specie nennen, sondern allein
bei disen generalibus bleiben solt: ’Includantur huic paci omnes alii reges,
principes et res publicae christianae‘. Sueci nemmens zu bedenkhen, wollen
mit denn Franzosen darvon reden.
Ferner, die amnestiam betreffendt, setzten wir terminum a quo annum 1628,
sie aber vermeinten, es solte von anfang diser motuum verstanden werden,
wir hetten doch beraits in unserem vorigen proiect die wort ’ante desti-
tutionem ‘ gesetzt. Respondit dominus comes, die reichsstände hetten hierbei
kein interesse, seyend also zefriden, daß dise wortt bleiben und der terminus
specificatus außgestrichen werde. Waß aber Ihr Kayserlicher Maiestät und
deß hauses Österreich erbunderthanen anlangt, da köndte man von der ge-
setzten distinction nit abweichen, sondern es müeßte darbei sein verbleibens
haben. Sueci econtra wolten solche distinction außgemustert haben. Sed
nihil concessum. Beschweren sich weiter, daß wir die particularpretendenten
alle übergangen und nur ein generalregel gesetzt, warnach selbige beschai-
den werden sollen. Hingegen weren inen underschiedliche remonstrationes
beschehen, warumb dise pretendenten specifice cum clausula restitutionis in
die amnestiam einzeschliessen. Weren erbiettig, selbige ze communicirn. Wir
hetten den passum von decision der Gülchischen sach auch außgelassen.
Nos, dise sach gehördte nit hieher und wer unnöthig, derentwegen ein iudi-
cium ze constituirn. Dann die cognitio gehördte extra controuersiam vor den
Römischen Kayser. Ihr Maiestät werden auch die iustitiam zu ertheilen nit
ermanglen, wann nur die parteyen sich der gebür submittirn, doch weil die
Chursaxischen selbst drauff tringen, daß solcher außtrag auch bei dem instru-
mento pacis capitulirt werde, so seyen wir erbiettig, unß dessentwegen einer
gebürenden clausul zu vergleichen. Sueci, wir hetten zwar die iura statuum
und derselben confirmation zimblich versehen und eingebracht, dabei aber
vil unterschiedliche particulariteten ihres instruments übergangen, sonderlich
daß die quaestio an de rege Romano eligendo vordrist auff einem reichstag zu
erledigen, item, daß die Kayserliche wahlcapitulationze machen oder ze endern
oder zu vermehren nit allein bei dem churfürstlichen collegio stehen soll.
Nos, wir weren dißortts denen von beeden cronen auffgesetzten propositio-
nibus , darauff erfolgten responsionibus, replicis, duplicis etc. nachgangen,
und soll billich nichts weiters in instrumentum pacis gebracht werden, als
waß biß daher inter partes principales controvertirt worden. Unß were von
denen gesetzten particularien, so mehrern theil ihre erledigung ohnedaß in
denn reichsconstitutionibus, in deß reichs policeiordnung und sonderlich
auch, sovil die militarische grauamina anlangt, im letztern Regenspurgischen
reichsabschied hetten, nichts bewußt, sei also ein gantz vergeblich ding,
darvon an disem ortt wenig oder vil ze melden, und nur dahien angesehen, als
ob man den statum publicum eben wol reformirt hette, da es doch in effectu
der müeh nit werth. Die quaestiones de rege Romano eligendo et de capitu-
lationibus Caesareis gehören allein ad collegium electorale und weren in allen
dreyen reichsräthen per maiora dahien remittirt worden, unserstheils könde
man darwider nit thuen.
Illi lassen zwar die quaestion de rege Romano eligendo an sein ortt gestellt
sein, vermeinen aber, waß die capitulationes anlangte, solt den churfürsten
wol ein knopff gemacht werden, damit sie ihren aignen potestatem nit stetigs
in praeiudicium reliquorum statuum et ipsiusmet Imperatoris also amplificirn
köndten. Sei allen ständen dran gelegen. Sodann hetten wir außgelassen, daß
dise pacificatio pro sanctione pragmatica ze halten. Item, sie vermeinten, es
solten ihre articuli de executione, assecuratione, exercitus dimissione behalten
und die versprechnus sub obligatione bonorum außgelassen, sonder allein
auff Kayserlich und königlich wortt gegründet werden, dann bei der cron
Schweden wer es anderst nit breüchlich. Nos, waß zu admittirn, werde un-
serseits nit außgeschlagen werden. Illi, es solte auch don Odoardo di Bragan-
za inter captiuos redimendos begriffen werden. Nos, diß gehöre einmal nit
hieher und stehe ins Kaysers macht nit, weil die Spanier ine vor dem friden
mit Frankreich nit ledig geben werden.
Nach diesem allem seind die Schweden uff den hauptpuncten, warumb sie
dise conferentz gesucht, kommen und angefangen zu discurriren, sie hetten
in unserm proiect bei dem articulo satisfactionis vermerkht, daß wir der
meinung weren, sie solten sich deß capituls zu Hamburg begeben, so inen nit
entgegen, aber sie wollen dargegen die stifft Minden behalten. Und als wir
inen replicirt, sie hetten denn Churbrandenburgischen darauff ihr parola
geben, wolten sie dessen nit gestendig sein. Replicatum diß wer ein sach, so
nit würde geschehen könden, wir begehrten unserstheils daßjenig, so hievor
in puncto satisfactionis abgehandlet, nit ze retractirn, inen wer mit dem capi-
tul zu Hamburg kein weiter ius übergeben worden, als waß die vorige
innhaber deß ertzstiffts Bremen drauff gehabt. Es müeßts dabei bleiben. Illi, sie
müeßten aber deßwegen mit andern in controuersia stehen. Brandenburg
bekomme gar zu grosse satisfaction, wann er Minden haben woll, soll er
inen dargegen daß bisthumb Camin lassen. Nos, wanns Brandenburg ultro
thuen wolt, könden wir es geschehen lassen, dem herrn churfürsten aber
wolten wir es nit zumuetten. Hiemit namen sie ihren abschied.