Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 II 17

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Sonntag Sontags, den 17. huius, nachmittag haben Ihr Excel-
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lentz für guett befunden, herrn grafen von Lamberg und herrn Crane zum
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conte d’Avaux, mich, Volmarn, aber zu den Schweden ze schikhen, umb
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diser clausul halber mit eim und anderm theil ze handlen, entzwischen auch
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den Cölnischen und die Churbayerischen adiunctos, namblich Dr. Busch-

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mann , Dr. Krebs und Dr. Ernst, zu sich ze fordern , denen dann me Vol-
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maro praesente vorgehalten worden, worauff es mit disen differentzen be-
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ruhen thet, sonderlich aber, als Dr. Krebs kurtz zuvor mir per schedulam
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angedeüttet, weil in tractatu satisfactionis die Pfaltzische clausul außgelassen,
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daß doch wenigst dieselbe bei der composition grauaminum als ein conditio
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sine qua non annectirt werden möcht, ime zugesagt worden, daß solches also
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beschehen solt. Man begehrte aber auch zu wissen, wann die Schweden und
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protestierenden sich darauff einer abschlägigen resolution erclären und
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lieber darüber rumpirn wolten, ob alsdann Ihr Churfürstliche Durchlaucht
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bei Kaiserlicher Maiestät unaußgesetzt halten und sich aller anderwerttigen
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particularanhenkhungen begeben würden. Dann da diß Ihr Maiestät nit ver-
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sichert sein solten, so würde es ein vergeblich ding sein, vil deßwegen mit
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denn Schweden und protestierenden zu contrastirn, sondern vilmehr die
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nothurfft erfordern, daß Ihr Maiestät ihre sach zugleich anderwerts in obacht
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nemmen theten. Es stüende aber in puncto grauaminum fast mehistentheils
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an den beeden stifftern Minden und Oßnabrukh. In jenem hette man die
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protestierenden und Schweden propter terminum a quo zuwider, in disem
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liessen sich zwar die protestierenden ansehen, daß sie nit grosse difficulteten
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ze machen begehrten, weil dißortts der terminus a quo vor die catholischen
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wer, aber die Schweden werden schwerlich darvon weichen, und were zu be-
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sorgen , wann die Franzosen inen nit mit auffsagung der pündtnus troweten
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und sich den catholischen zu assistentz resolvirten, so werden deß conte
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d’Avaux officia wenig effectuirn. Hierauff sagte Buschmann, Ihr Fürstliche
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Gnaden von Oßnabrukh hetten eben in diser materi ein aignen zum duca di
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Longavilla geschikht und wartteten seiner resolution biß uff morgen. Pette,
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interim nichts praeiudicirlichs einzegehen. Quod et concessum. Im ubrigen
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hette sich conte d’Avaux wegen deß bruchs und würklicher assistentz keinen
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bevelch ze haben entschuldigt, sondern müeßte nach Pariß schreiben, wie
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auch beraits ad instantiam catholicorum geschehen. Vermeine, wegen Oßna-
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brukh werdts kein difficultet haben, und er glaube auch nit, daß ein widrige
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ordre von der konigin in Schweden obhanden. Dann sie hett dem Franzö-
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sischen residenten

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Pierre Chanut.
gesagt, man solt bei diser stifft den Gustavi allein so weit
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recommendirt halten, daß ime etwan ein viermonatliche contribution darauß
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möchte bewilligt und abgefolgt werden. Dr. Krebs meldet, Ihr Churfürst-
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liche Durchlaucht werde freylich bei Ihr Maiestät stehen bleiben, er wolle
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aber nit hoffen, daß sich die protestierenden widersetzen werden. Man soll in
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allweg die handlung befürdern, damit man zum schluss komme.

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Nach deren abschied haben Ihr Excellentz mich widerumb zu denn Schwe-
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den abgeordnet, umb die sachen wegen obberüertter clausula richtig ze
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machen und nochmaln daß concept allerdings ze agiustirn. Die Schweden
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haben erstlich wegen der Churbrandenburgischen recompensa quaestionem
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movirt, ob und wie die in der minuta einzebringen. Conclusum, quod sic

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und alles nach dem mit denn Churbrandenburgischen auffgerichten ab-
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sonderlichen verglich einzerichten. 2. Wegen Mechelburg, ob der stifft Rat-
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zenburg drin ze lassen. Conclusum, quod sic und ime per Caesareanos disen
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verglich ze notificirn. 3. Ob deß vorigen administrators zu Bremen et quo-
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modo zu gedenkhen, damit die cron Schweden gesichert sei. Conclusum, quod
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non, weil gnug sei, daß Ihr Kayserliche Maiestät sich mit dem reich obligiere
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contra quemcunque. 4. Waß die clausulam finalem anlangte, befinden die
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Schweden, daß der Franzosen praetension unbillich, weil der conte d’Avaux
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aber mit unß, Kavserlichen, in contradictoriis stehe, wolten sie nit gern einige
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decision geben. Ist derentwegen die clausula erstens also gesetzt worden:
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’Haec pacta conuenta tum demum sortiantur effectum, quando ea, quae
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publicum imperii statum tangunt, etiam conuenta constitutaque et cum
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legatis Gallicis de satisfactione regni Galliae inita conuentio et, si quae alia
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cum iis tractanda restant, simul ad effectum perducta parique passu domui
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Hasso Cassellanae et militiae satisfactum fuerit‘. Am andern haben die
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Schweden darfür gehalten, dise clausul zu allerseits zwischen inen und den
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Kavserlichen mehrer sicherheit also gesetzt werden solle: ’Omnia haec
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supra apposita hinc inde aeque sint obligatoria ac si instrumento pacis essent
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comprehensa et inserta, prout etiam comprehendi et inseri debent, cum ad
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finem perducta fuerint, imperii foederatorumque inprimis Galliae ut et do-
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mus Hasso Casselanae negocia quaeque militiae satisfactionem concernunt‘.
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Dise beede clausuln seind zwar ad electionem Suecorum et comitis d’Avaux
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remittirt worden. Es hatts aber d’Auaux nit dabei bleiben lassen, sondern
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noch dise wortt ’Galliae super omnibus punctis, quae cum iis (legatis Gallicis)
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tractanda restant‘, beigesetzt. Derentwegen Ihr Excellentz denn Schwedi-
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schen gsandten per secretarium Schröter anzeigen und begehren lassen, mit
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ime, d’Avaux, nichts ze determinirn, sondern mit beeden clausulis ihren secre-
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tarium , den Milonium, zu derselben abzeordnen. Wie beschehen. Und ist
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darauff die erste verworffen, die andere aber auß erheblichen ursachen be-
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liebt worden.

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Von Ihr Kayserlicher Maiestät auß Preßburg, den 26. Januarii, an mich er-
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innerung , daß ich mich deß scharpfen zusprechens gegen die Churbranden-
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burgischen gsandten wegen zurukhlassung Pommern enthalten solle [ 1616 ].
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Hett sich deren nichts bederfft, weil alles in anderm standt gewesen und ver-
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handlet worden.

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