Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 II 5
1647 II 5
Dienstag
Dinstags vormittag, 5. huius, ist herr Salvius bei Ihr
Excellentz praesentibus caeteris Caesareanis erschienen mit dem proiecto
satisfactionis praemissa excusatione, daß die sachen bißher etwas auffge-
halten und wegen eingefallner handlung mit Churbrandenburg nit hette
befürdert werden könden, wie ein- und anderseits wol erwünscht worden.
Nun hetten sie ein proiect verfaßt und unß darvon communication thuen
wollen, umb zu vernemmen, obs dergestalt möcht eingericht werden. Lege-
bat . Ihr Excellentz interloquirten in ettlichen puncten: 1. Wegen deß wortts
’modernis vectigalibus‘ wer ein grosse beschwehrung aller commercien.
Salvius, möchte nit vil zu bedeutten haben, wer noch bei lebzeitten deß
letstern herzogs von Pommern introducirt worden. Der hette auch mit parti-
cipirt . Man möchts der cron Schweden uff ein gwissen jar acht accordirn.
2. Ratione consensus interessatorum möchte dessentwegen wol ins stekhen
gerathen, wann Mechelburg und Holstein nit einwilligen wolten. Ille, der
consensus würde folgen, wann man inen nur etwas hingegen geben thet.
Nos, man wer darzu nicht verbunden, der gweßte administrator zu Bremen
hetts gratis bekommen, solts auch gratis widerumb lassen. Salvius meint,
man solte den herzog von Mechelburg nur etwan mit einem höflichen
schreiben begrüessen. Ihr Excellentz, daß köndte zwar wol geschehen, aber
man werde inmittelst sich nichts auffhalten, sondern in der handlung zum
schluss fortfahren. 3. Wegen exemption der statt Bremen remonstrirten Ihr
Excellentz zwar die unthuenlicheit nach nothuerfft, aber Salvius blieb uff
seiner meinung und verachtete der statt kriegspraeparatoria, gab zu verste-
hen , wann sie nit wolte, daß mans in 5 tagen überrumplen köndt. 4. Wegen
transmutation deß status ecclesiastici wolte er gar nit weichen, ungeachtet
waß ime econtra remonstrirt wurde. Sodann kam er auch auff andere sachen,
als 1. compositionem grauaminum, 2. Pfaltzische sach, 3. Hessen Cassel, 4.
Baden Durlach. In primo wurdt veranlaaßt, daß man morgen bei inen,
Schwedischen, den anfang machen solt. 2. In secundo liess er sich zu keinem
entlichen ansehen, contradicirte sonderlich die Churmaintzische pfandt-
schafft mit der Bergstraaß. In tertio vermeinte er, man solte sich deß cont
d’Avaux unterhandlung bedienen. In quarto, sagten Ihr Excellentz, werde es
einmahl bei der urtel und ergangner execution verbleiben müessen. Waß ra-
tione fructuum perceptorum vorgangen, da köndte villeicht ein mittel getrof-
fen werden. Entlich hatt er de satisfactione militiae meldung gethan, weil es
aber Ihr Excellentz preterirt, hatt er auch nichts weiters darvon gemeldt.
Excellentz praesentibus caeteris Caesareanis erschienen mit dem proiecto
satisfactionis praemissa excusatione, daß die sachen bißher etwas auffge-
halten und wegen eingefallner handlung mit Churbrandenburg nit hette
befürdert werden könden, wie ein- und anderseits wol erwünscht worden.
Nun hetten sie ein proiect verfaßt und unß darvon communication thuen
wollen, umb zu vernemmen, obs dergestalt möcht eingericht werden. Lege-
bat . Ihr Excellentz interloquirten in ettlichen puncten: 1. Wegen deß wortts
’modernis vectigalibus‘ wer ein grosse beschwehrung aller commercien.
Salvius, möchte nit vil zu bedeutten haben, wer noch bei lebzeitten deß
letstern herzogs von Pommern introducirt worden. Der hette auch mit parti-
cipirt . Man möchts der cron Schweden uff ein gwissen jar acht accordirn.
2. Ratione consensus interessatorum möchte dessentwegen wol ins stekhen
gerathen, wann Mechelburg und Holstein nit einwilligen wolten. Ille, der
consensus würde folgen, wann man inen nur etwas hingegen geben thet.
Nos, man wer darzu nicht verbunden, der gweßte administrator zu Bremen
hetts gratis bekommen, solts auch gratis widerumb lassen. Salvius meint,
man solte den herzog von Mechelburg nur etwan mit einem höflichen
schreiben begrüessen. Ihr Excellentz, daß köndte zwar wol geschehen, aber
man werde inmittelst sich nichts auffhalten, sondern in der handlung zum
schluss fortfahren. 3. Wegen exemption der statt Bremen remonstrirten Ihr
Excellentz zwar die unthuenlicheit nach nothuerfft, aber Salvius blieb uff
seiner meinung und verachtete der statt kriegspraeparatoria, gab zu verste-
hen , wann sie nit wolte, daß mans in 5 tagen überrumplen köndt. 4. Wegen
transmutation deß status ecclesiastici wolte er gar nit weichen, ungeachtet
waß ime econtra remonstrirt wurde. Sodann kam er auch auff andere sachen,
als 1. compositionem grauaminum, 2. Pfaltzische sach, 3. Hessen Cassel, 4.
Baden Durlach. In primo wurdt veranlaaßt, daß man morgen bei inen,
Schwedischen, den anfang machen solt. 2. In secundo liess er sich zu keinem
entlichen ansehen, contradicirte sonderlich die Churmaintzische pfandt-
schafft mit der Bergstraaß. In tertio vermeinte er, man solte sich deß cont
d’Avaux unterhandlung bedienen. In quarto, sagten Ihr Excellentz, werde es
einmahl bei der urtel und ergangner execution verbleiben müessen. Waß ra-
tione fructuum perceptorum vorgangen, da köndte villeicht ein mittel getrof-
fen werden. Entlich hatt er de satisfactione militiae meldung gethan, weil es
aber Ihr Excellentz preterirt, hatt er auch nichts weiters darvon gemeldt.