Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 I 18
1647 I 18
Freitag Freytags, den 18. huius, seind herr graf von Lamberg,
Cran und ich beim conte d’Avaux gewesen salutationis caussa. Dabei dann
auch von ime referirt worden, daß er und die Hollender zwar mit denn
Schweden beraits wegen Pommern und daß sie dem churfürsten von
Brandenburg optionem alternatiuae noch freilassen wolten, in ansehung, daß
nunmehr der graf von Wittgenstain mit deß churfürsten consens gefaßt
wer, angesuecht, aber noch dato von inen nichts erhalten könden; sonder
sie bestüenden vestiglich uff gantz Pommern, geben vor, sie hetten sich
dessen schon mit unß verglichen. Er sorgte auch, sie wurden sich schwerlich
darvon lassen abtreiben. Hierauff hab ich ime ad longum erzehlt, waß mit
inen ex nostra parte gehandlet worden, worauß er, conte d’Avaux, nun
köndte mehrern anlaß nemmen, mit inen ferners ze handlen, dann sovil unß
anlangte, begehrten wir einmahl die Churbrandenburgischen nit zu preclu-
dirn , sondern wurden vil lieber sehen, daß diese sach mit deß herrn chur-
fürsten guettem consens möchte accordirt werden. Ille dicebat, die Schweden
vermeinten, der churfürst solte wol uff gantz Pommern consentirn, wann
man ime nur mit einer proportionirten recompens begegnen thet. Respondi,
dises hette ich vom Salvio auch verstanden, es gienge aber ihr vorschlag nur
auff der catholischen stiffter. D’Avaux, daß wurde Frankreich nimmer zu-
geben , man köndte dem churfürsten wol mit etwas recompens auß Schlesien
begegnen und der religion halber gwissen vorbehalt thuen. Respondi, dises
köndt Ihr Kayserlicher Maiestät mit keiner billicheit zugemuettet werden.
Sie werden es auch nit thuen, es gehe gleich wie es wölle. Letstlich ist er
auch mit der Hessen Casselischen sach auffgezogen, die müeßte einmal auch
verglichen sein, dann sonst köndt der fridt nit beschlossen werden. Respondi
nimium ignominiosum et infame Caesari fore, si ipse ad suae sententiae et con-
firmationis rescissionem concurrere debeat, potius partes ipsas admonendas,
ut inter se mediantibus suis propinquis conueniant, idque etiam coronae
Galliae laudabilius fore. Sed ipse perstitit in sententia. Diximus igitur nos
ea de re ad dominum comitem Trautmansdorfflum relaturos.
Cran und ich beim conte d’Avaux gewesen salutationis caussa. Dabei dann
auch von ime referirt worden, daß er und die Hollender zwar mit denn
Schweden beraits wegen Pommern und daß sie dem churfürsten von
Brandenburg optionem alternatiuae noch freilassen wolten, in ansehung, daß
nunmehr der graf von Wittgenstain mit deß churfürsten consens gefaßt
wer, angesuecht, aber noch dato von inen nichts erhalten könden; sonder
sie bestüenden vestiglich uff gantz Pommern, geben vor, sie hetten sich
dessen schon mit unß verglichen. Er sorgte auch, sie wurden sich schwerlich
darvon lassen abtreiben. Hierauff hab ich ime ad longum erzehlt, waß mit
inen ex nostra parte gehandlet worden, worauß er, conte d’Avaux, nun
köndte mehrern anlaß nemmen, mit inen ferners ze handlen, dann sovil unß
anlangte, begehrten wir einmahl die Churbrandenburgischen nit zu preclu-
dirn , sondern wurden vil lieber sehen, daß diese sach mit deß herrn chur-
fürsten guettem consens möchte accordirt werden. Ille dicebat, die Schweden
vermeinten, der churfürst solte wol uff gantz Pommern consentirn, wann
man ime nur mit einer proportionirten recompens begegnen thet. Respondi,
dises hette ich vom Salvio auch verstanden, es gienge aber ihr vorschlag nur
auff der catholischen stiffter. D’Avaux, daß wurde Frankreich nimmer zu-
geben , man köndte dem churfürsten wol mit etwas recompens auß Schlesien
begegnen und der religion halber gwissen vorbehalt thuen. Respondi, dises
köndt Ihr Kayserlicher Maiestät mit keiner billicheit zugemuettet werden.
Sie werden es auch nit thuen, es gehe gleich wie es wölle. Letstlich ist er
auch mit der Hessen Casselischen sach auffgezogen, die müeßte einmal auch
verglichen sein, dann sonst köndt der fridt nit beschlossen werden. Respondi
nimium ignominiosum et infame Caesari fore, si ipse ad suae sententiae et con-
firmationis rescissionem concurrere debeat, potius partes ipsas admonendas,
ut inter se mediantibus suis propinquis conueniant, idque etiam coronae
Galliae laudabilius fore. Sed ipse perstitit in sententia. Diximus igitur nos
ea de re ad dominum comitem Trautmansdorfflum relaturos.