Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 XII 29
1646 XII 29
Samstag [...] –
Mitteilung der Mainzer: Erklärung Kur-
brandenburgs
Anlage (Kurbrandenburg an Kurkolleg 1646 XII 23; Resolution für Plettenberg): fehlt;
Druck J. G. Meiern III S. 779ff.
.
Chigi bei W. Bezweifelt den Friedenswillen der Franzosen und Schweden.
Spanische Haltung wegen Porto Longone und Piombino. Weigerung der
Franzosen, sich zum Verzicht auf neue Forderungen gegenüber Spanien zu
verpflichten. Zusammenbringung von 60 französischen Schiffen, die ver-
mutlich gegen Neapel bestimmt sind.
W bei den Mainzern: Nachdeme in der Churbrandenburgischen andtwortt
auff den wegen etzlicher stiffter gethanen vorschlag alß von Pommerischen
stenden herrürend gedeutet werde, solches aber zue stabilirung friedens
kein mittel seye, alß woltten sie sowohl Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht
zue Cölln alß ihrentwegen, zumaln die stiffter Hildeshaimb, Münster,
Oßnabruck und Minden darunter begriffen, gebetten haben, wieder solches
vorhaben das ihrige mitt vor- und anzuwenden und auff der negativa be-
stendig zu verbleiben, desto mehrer, daß dergleichen künfftig mehr vor-
kommen und es heißen möchte: hodie mihi, cras tibi, zumaln dergleichen
unruhe anietz über wenig jahr von uncatholischen angefangen und auf kir-
chen und geistliche güetter praetension gemacht werden dörffte, und seye
der underschied zwischen denen stifftern, welche sie schon vorhin haben,
und denen, so sie weiters begeren, gnugsamb bekand. Beede stiffter Mün-
ster und Hildeshaimb hetten keinen uncatholischen herrn iemaln gehabt,
auch Oßnabruck und Minden von den uncatholischen anders alß admini-
stratorio nomine von dem thumbcapitul nit beseßen, und zum überfluß
durch die regul des jahrs 1624 salvirt, mitt fernerm andeuten, was der herr
graff von Trautmansdorff de constantia Gallorum et catholicorum gegen
sie erinnert und nomine Caesaris eines gleichmeßigen sich erbotten. Vor-
schläge Longuevilles wegen Magdeburg. Wahl eines braunschweigischen
Prinzen zum Koadjutor in Magdeburg
Im November 1646 war vom Magdeburger Kapitel Hg. Ernst August von Braun-
schweig -Lüneburg (1629 – 1698) zum Koadjutor gewählt worden. Vgl. Notifikation
Kapitel an Kaiser 1646 XII 21 (Druck: J. G. Meiern IV S. 256 f.).
, und hette man darab exemplum,
daß die catholische billich gleichergestaldt die stiffter und kirchen zue con-
serviren zusammenzuhaltten hetten, dan sonst die geistliche fürstenbanck
täglich mehrers ab- und hingegen der numerus acatholicorum und die
suffragia in magnum, status politici etiam, praeiudicium zunehmen wür-
den . Mainzer: Versichern ihre Unterstützung, Bitte um Hilfe wegen
des Eichsfeldes und Erfurts. W: Kurköln hat das Kölner Votum dazu
gebilligt, auch sonsten die instruction in generale dießes vermöchte, dahin
zu sehen, daß keinem stand, sonderlich aber catholischen, von seinen landen
ichtswas dahinden bleib, deme sie in ihren votis also gehorsamb nachzu-
gehen gedechten.
W bei den Trierern. Diese erklären auf den gleichen Vortrag, sie seien in-
struiert , durchauß nicht zuzugeben, daß den uncatholischen einig bißthumb
oder geistliche landen nicht nachgegeben, noch sonsten viel bewilliget, wel-
chem befelch gemeeß sie I. H. G. und übrigen Churcöllnischen in ihrem
anliegen gern secundiren woltten. – W bei Hg. Roderich von Württemberg
[...]. – [...]
brandenburgs
Anlage (Kurbrandenburg an Kurkolleg 1646 XII 23; Resolution für Plettenberg): fehlt;
Druck J. G. Meiern III S. 779ff.
Chigi bei W. Bezweifelt den Friedenswillen der Franzosen und Schweden.
Spanische Haltung wegen Porto Longone und Piombino. Weigerung der
Franzosen, sich zum Verzicht auf neue Forderungen gegenüber Spanien zu
verpflichten. Zusammenbringung von 60 französischen Schiffen, die ver-
mutlich gegen Neapel bestimmt sind.
W bei den Mainzern: Nachdeme in der Churbrandenburgischen andtwortt
auff den wegen etzlicher stiffter gethanen vorschlag alß von Pommerischen
stenden herrürend gedeutet werde, solches aber zue stabilirung friedens
kein mittel seye, alß woltten sie sowohl Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht
zue Cölln alß ihrentwegen, zumaln die stiffter Hildeshaimb, Münster,
Oßnabruck und Minden darunter begriffen, gebetten haben, wieder solches
vorhaben das ihrige mitt vor- und anzuwenden und auff der negativa be-
stendig zu verbleiben, desto mehrer, daß dergleichen künfftig mehr vor-
kommen und es heißen möchte: hodie mihi, cras tibi, zumaln dergleichen
unruhe anietz über wenig jahr von uncatholischen angefangen und auf kir-
chen und geistliche güetter praetension gemacht werden dörffte, und seye
der underschied zwischen denen stifftern, welche sie schon vorhin haben,
und denen, so sie weiters begeren, gnugsamb bekand. Beede stiffter Mün-
ster und Hildeshaimb hetten keinen uncatholischen herrn iemaln gehabt,
auch Oßnabruck und Minden von den uncatholischen anders alß admini-
stratorio nomine von dem thumbcapitul nit beseßen, und zum überfluß
durch die regul des jahrs 1624 salvirt, mitt fernerm andeuten, was der herr
graff von Trautmansdorff de constantia Gallorum et catholicorum gegen
sie erinnert und nomine Caesaris eines gleichmeßigen sich erbotten. Vor-
schläge Longuevilles wegen Magdeburg. Wahl eines braunschweigischen
Prinzen zum Koadjutor in Magdeburg
Im November 1646 war vom Magdeburger Kapitel Hg. Ernst August von Braun-
schweig -Lüneburg (1629 – 1698) zum Koadjutor gewählt worden. Vgl. Notifikation
Kapitel an Kaiser 1646 XII 21 (Druck: J. G. Meiern IV S. 256 f.).
daß die catholische billich gleichergestaldt die stiffter und kirchen zue con-
serviren zusammenzuhaltten hetten, dan sonst die geistliche fürstenbanck
täglich mehrers ab- und hingegen der numerus acatholicorum und die
suffragia in magnum, status politici etiam, praeiudicium zunehmen wür-
den . Mainzer: Versichern ihre Unterstützung, Bitte um Hilfe wegen
des Eichsfeldes und Erfurts. W: Kurköln hat das Kölner Votum dazu
gebilligt, auch sonsten die instruction in generale dießes vermöchte, dahin
zu sehen, daß keinem stand, sonderlich aber catholischen, von seinen landen
ichtswas dahinden bleib, deme sie in ihren votis also gehorsamb nachzu-
gehen gedechten.
W bei den Trierern. Diese erklären auf den gleichen Vortrag, sie seien in-
struiert , durchauß nicht zuzugeben, daß den uncatholischen einig bißthumb
oder geistliche landen nicht nachgegeben, noch sonsten viel bewilliget, wel-
chem befelch gemeeß sie I. H. G. und übrigen Churcöllnischen in ihrem
anliegen gern secundiren woltten. – W bei Hg. Roderich von Württemberg
[...]. – [...]