Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 XII 25
1646 XII 25
Dienstag Nassau und W bei den Jesuiten. Nassau: Gestern
hat Portmann ihm den neuen Vorschlag zur schwedischen Satisfaktion vor-
gebracht , gar hoch geruhmbt und recommendirt und utilitatem auß den
zweyen fundamentis persuadiren wollen, daß nemblich das reich hierdurch
mehrers versichert, auch Schweden vor Polen, Dennemarck und andern, so
in mari Baltico und sonst als benachtparte der Pommerischen landen halber
interessirt, mehrers assecurirt, dan pro 2., daß mans dahin pillich nimmer
kommen laßen solte, daß ein so vornehmbes altes churhaus seiner fürsten-
thumb und landen also ohne schuld privirt und dadurch gleichsamb alle
haeredes gestrafft wurden, und sey es mit den stifftern weitt ein anders, da
die possessores solche nur ad dies vitae hetten und dabey kein haeres sich
interessirt befünde, mit mehrem etc. Was I. H. G. betreffen thett, wurden
sich noch mittel finden, ihr satisfaction in andere weg zu thun, wie sie dan
darauff allerseiz bedacht weren. I. H. G. gaben ihm hingegen zu ver-
stehen , daß auch eben diß vom graffen von Wittgenstein zu Oßnabruck auf
die bahn gepracht, die angebene fundamenta seyen von geringem valor,
zuemaln leicht zu erachten, wie das reich gesichert sein konne, wan der
cron Schweden so ansehenliche viele landschafften also weitt heraus im
reich solten cedirt werden. Die angezogene unsicherheit wegen Polen und
Dennemarck cessire durch die vergleichende manutenenz per se, so doch
eben wol mit Dennemarck ratione Bremen und der schiffahrt, wan man
sonst kein frieden haben wolte, zu befahren. Ad 2. seyen die catholische
älter bey den stifftern alß Churbrandenburg bey allen seinen landen und
hetten bey solchen stifftern alle catholische von adl, herrn, graffen und
fürsten merckliches interesse. Deren seyen auch die catholische im würck-
lichen besitz und ihnen die landschafften solchenfalß proprie genommen
würden. Dahingegen Churbrandenburg in Pommern keinen fuß breitt nie
besessen, sondern müste er erst zu solchen landen ex gratia Suecorum
kommen. [...]
hat Portmann ihm den neuen Vorschlag zur schwedischen Satisfaktion vor-
gebracht , gar hoch geruhmbt und recommendirt und utilitatem auß den
zweyen fundamentis persuadiren wollen, daß nemblich das reich hierdurch
mehrers versichert, auch Schweden vor Polen, Dennemarck und andern, so
in mari Baltico und sonst als benachtparte der Pommerischen landen halber
interessirt, mehrers assecurirt, dan pro 2., daß mans dahin pillich nimmer
kommen laßen solte, daß ein so vornehmbes altes churhaus seiner fürsten-
thumb und landen also ohne schuld privirt und dadurch gleichsamb alle
haeredes gestrafft wurden, und sey es mit den stifftern weitt ein anders, da
die possessores solche nur ad dies vitae hetten und dabey kein haeres sich
interessirt befünde, mit mehrem etc. Was I. H. G. betreffen thett, wurden
sich noch mittel finden, ihr satisfaction in andere weg zu thun, wie sie dan
darauff allerseiz bedacht weren. I. H. G. gaben ihm hingegen zu ver-
stehen , daß auch eben diß vom graffen von Wittgenstein zu Oßnabruck auf
die bahn gepracht, die angebene fundamenta seyen von geringem valor,
zuemaln leicht zu erachten, wie das reich gesichert sein konne, wan der
cron Schweden so ansehenliche viele landschafften also weitt heraus im
reich solten cedirt werden. Die angezogene unsicherheit wegen Polen und
Dennemarck cessire durch die vergleichende manutenenz per se, so doch
eben wol mit Dennemarck ratione Bremen und der schiffahrt, wan man
sonst kein frieden haben wolte, zu befahren. Ad 2. seyen die catholische
älter bey den stifftern alß Churbrandenburg bey allen seinen landen und
hetten bey solchen stifftern alle catholische von adl, herrn, graffen und
fürsten merckliches interesse. Deren seyen auch die catholische im würck-
lichen besitz und ihnen die landschafften solchenfalß proprie genommen
würden. Dahingegen Churbrandenburg in Pommern keinen fuß breitt nie
besessen, sondern müste er erst zu solchen landen ex gratia Suecorum
kommen. [...]