Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
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1646 XII 5
Mittwoch Bericht Buschmanns: Trauttmansdorff läßt mit-
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teilen
, die Schweden beständen zumindest auf einem der beiden Stifter
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Osnabrück und Minden, die Ksl. hetten sich resolvirt, steiff darauff zu be-
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stehen , auch innen gar die andeutung zu thuen, umb eines stiffts wegen, so
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den catholischen gebühren thette und bey den tractaten allezeit außgenom-
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men worden, auch in die petition niemaln kommen, den krieg noch ferner
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zue continuiren und dasjenige, worinnen man alberaits so vielfalttig gewi-
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chen und nachgegeben, zuruckzusetzen, würde mans ex parte Caesaris et
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catholicorum auch dahin stehen laßen müßen; dahero er der herr graff von
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Trautmansdorff iezt das rechte tempo zu sein haltte, in die Franzosen
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starck zu tringen, daß sie bey der vorgebenden intention verbleiben und
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beede diese stiffter bey den catholischen conserviren helffen woltten. Vol-
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mar
soll vor seiner Reise nach Osnabrück sich bei W ratione temperamenti

[p. 650] [scan. 700]


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in puncto religionis wie auch des exercitii in beeden stifftern erkundigen.
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2–6 Weiter – zue geben] am Rande: omittitur.
Weiter hat Trauttmansdorff in hohem vertrawen gemeldet, daß da ye noch
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difficulteten wowol in negotio Palatinatus alß wegen der stiffter, seye er
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tandem gesinnet, zue hinleg- und respective conservirung derselben der
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cron Schweden die anwarttung auch auff Hinderpommern, wie begert
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werde, zue geben, ebenso das privilegium de non appellando, dabey genz-
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lich versichernd, daß weitter nicht gangen werden, sondern dieses summi et
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ultimi Suecicae satisfactionis gradus sein wolten. Einwände der Protestanten
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gegen die Endliche Erklärung der Ksl.

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Vgl. unten [ S. 652 ] .
: württembergische Klöster, Osna-
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brück
und Minden, Sulzbacher Ansprüche, Autonomie, Reichsstandschaft
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Osnabrücks. Auf letzteres hat Trauttmansdorff geantwortet, wan sie dar-
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auff so starck ia dringen thetten, würde nicht nur dieße, sondern noch
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andere mehr stett, Stuttgard und dergleichen benennend, von Ihrer
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Maiestet mitt der immedietet können begnädigt werden, mitt welcher andt-
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wortt er sie protestirende in dießem punct stillschweigend gemacht.

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Mitteilung Haslangs: Nach Trauttmansdorff wollen die Protestanten noch
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einige Tage in Münster bleiben, da sie in Osnabrück Störungen durch die
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Schweden befürchten. Forderungen der Protestanten. Vorschlag protestan-
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tischer
Koadjutoren in Minden/Osnabrück und Religionsstand von 1624;
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zu letzterem wird W um Angabe von temperamenta gebeten, im übrigen
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hofft Trauttmansdorff, schon zuerecht zu kommen.

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Dechant von Deutz bei W. Jülich-klevische Religionsbeschwerden gegen
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die Staaten. – Anfrage bei den Mainzern: Antwort der Staaten auf die
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frühere Beschwerde? Mainzer: Auf die Nachfrage wurde geantwortet,
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es sei noch keine Resolution eingekommen.

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