Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 XI 29
1646 XI 29
Donnerstag Mitteilung der Bayern: Gestern hat Trautt-
mansdorff Raigersperger und Krebs (Bayern) über die Verhandlungen mit
den Protestanten und mit Salvius informiert; Bestehen auf der perpetuitet
biß zum christlichen vergleich der religionen, Zustand von 1624 in Augs-
burg , Osnabrück und Minden ganz für die Protestanten. Longueville/ Ser-
vien haben gestern mitgeteilt, sie hätten Nachricht, daß Churbayern eine
newe ligam und bundnuß mitt dem Kayser, konig von Spanien und hauß
Österreich soltte gemacht haben, welchen fals sie auch anderst zue den
sachen würden thuen müeßen. Es hetten aber sie Churbayerische nit
ermanglet, innen, wie irrig dies außgeben seye, zu remonstriren, und daß
Franckreich die prob selbsten durch machenden friedenschluß nemmen
köndte.
Bericht Buschmanns: Nach Trauttmansdorff besteht Salvius auf Minden
mit Schaumburg für Schweden, wogegen man sich an die Franzosen wen-
den müsse; wegen Osnabrück ohne temperament im religionwesen nichts zu
erreichen; es werde von den uncatholischen de perpetuitate weiters nichts
gesucht, sie fordern 9 Kirchen und 8 Ratsstellen in Augsburg; da von der
Autonomie nichts erwähnt wird, gehen sie hiervon hoffentlich ab. Volmar
wird ein Projekt über die Gravamina entwerfen, das dann mit einem von
den Protestanten zu erstellenden verglichen werden soll.
Buschmann im Auftrag Ws zu d’Avaux. Osnabrück und Minden, Religion
in der Stadt Osnabrück. Zu längeren Ausführungen bleibt keine Zeit, da
d’Avaux im Aufbruch zu Longueville ist, von wo die Franzosen zu Salvius
wollen. D’Avaux verspricht seine äußerste Unterstützung.
Leuchselring bei W: Die Franzosen und Contarini haben sich höchlich offe-
rirt , wie sie dan auch dafür gehaltten, daß das erbieten, so von ihme beraits
geschehen, nicht zu verwerffen seye.
Konferenz der katholischen Stände
Vgl. APW [ III A 4,1 S. 459ff ] .
. – Danach Mitteilung Haslangs: Lon-
gueville /Servien sind im Gegensatz zu der früheren Zusage jetzt für eine
bayerische Entschädigung an den Pfalzgrafen wegen der Oberpfalz von
einer Million. Chigi und Contarini haben sich mehrfach widersetzt.
mansdorff Raigersperger und Krebs (Bayern) über die Verhandlungen mit
den Protestanten und mit Salvius informiert; Bestehen auf der perpetuitet
biß zum christlichen vergleich der religionen, Zustand von 1624 in Augs-
burg , Osnabrück und Minden ganz für die Protestanten. Longueville/ Ser-
vien haben gestern mitgeteilt, sie hätten Nachricht, daß Churbayern eine
newe ligam und bundnuß mitt dem Kayser, konig von Spanien und hauß
Österreich soltte gemacht haben, welchen fals sie auch anderst zue den
sachen würden thuen müeßen. Es hetten aber sie Churbayerische nit
ermanglet, innen, wie irrig dies außgeben seye, zu remonstriren, und daß
Franckreich die prob selbsten durch machenden friedenschluß nemmen
köndte.
Bericht Buschmanns: Nach Trauttmansdorff besteht Salvius auf Minden
mit Schaumburg für Schweden, wogegen man sich an die Franzosen wen-
den müsse; wegen Osnabrück ohne temperament im religionwesen nichts zu
erreichen; es werde von den uncatholischen de perpetuitate weiters nichts
gesucht, sie fordern 9 Kirchen und 8 Ratsstellen in Augsburg; da von der
Autonomie nichts erwähnt wird, gehen sie hiervon hoffentlich ab. Volmar
wird ein Projekt über die Gravamina entwerfen, das dann mit einem von
den Protestanten zu erstellenden verglichen werden soll.
Buschmann im Auftrag Ws zu d’Avaux. Osnabrück und Minden, Religion
in der Stadt Osnabrück. Zu längeren Ausführungen bleibt keine Zeit, da
d’Avaux im Aufbruch zu Longueville ist, von wo die Franzosen zu Salvius
wollen. D’Avaux verspricht seine äußerste Unterstützung.
Leuchselring bei W: Die Franzosen und Contarini haben sich höchlich offe-
rirt , wie sie dan auch dafür gehaltten, daß das erbieten, so von ihme beraits
geschehen, nicht zu verwerffen seye.
Konferenz der katholischen Stände
Vgl. APW [ III A 4,1 S. 459ff ] .
gueville /Servien sind im Gegensatz zu der früheren Zusage jetzt für eine
bayerische Entschädigung an den Pfalzgrafen wegen der Oberpfalz von
einer Million. Chigi und Contarini haben sich mehrfach widersetzt.