Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 VIII 1

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1646 VIII 1
Mittwoch Bericht Buschmanns: Frage Trauttmansdorffs
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nach den Unruhen anläßlich der Bürgermeisterwahl in Lüttich, worüber
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Buschmann noch keine näheren Informationen geben konnte. Laut Schrei-
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ben der Ksl. in Osnabrück haben die Schweden gefordert: 1. Amnestie
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1618, Erledigung der Gravamina durch die Reichsstände selbst, 3. Alterna-
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tion der Pfälzer Kur sofort nach Tod Maximilians, 4. völlige Restitution
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der Pfälzer Lande, 5. Entschädigung Brandenburgs durch den Kaiser. Der
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Kaiser hat geschrieben, da die Feinde allerseits die extrema behaupten,
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müsse er es Gott befehlen; geplante österreichisch-spanische Doppelehe

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Der spanische Thronerbe Baltasar Carlos (1629–1646) war mit der Erzherzogin Maria
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Anna (1635–1696) verlobt, ihr Bruder Ferdinand (IV.) sollte die Infantin Maria
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Theresia (1638–1683) heiraten.
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Mitteilung der Trierer an Buschmann: Antwort auf ihre Relation über die
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Verhandlungen mit den Kölnern wegen Ehrenbreitstein; Schreiben Kur-
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triers an seine Beamten gegen die Kaiserlichen und Kölnischen

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Anlage (Kurtrier an Gesandte; Kurtrier an Beamte 1646 VII 22): fehlt; letzteres
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München II K. schw. 986).
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Zusammenkunft mit den Mainzern und Trierern. W: Anregung eines
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Schreibens der katholischen Stände an die Königin von Frankreich, Maza-
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rin
und den Pariser Nuntius. Mainzer: Wollen berichten und hoffen
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auf Befehl zur Proposition. In discursu vermeldete der Churmainzische
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canzler, wie sie abermalß von ihrem gnädigsten herrn befelch empfangen,
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daß sie so wenig der Hessischen satisfaction halber alß wegen des stiffts
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Halberstatt und Verden, solche nemblich ahn die Schweden und Churbran-
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denburg zu laßen, einigen consensum geben, sondern die conservation der-
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selben , nicht nur pro bono religionis catholicae et status ecclesiastici, son-
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dern auch daß diese zwo kirchen suffraganeae ecclesiae metropolitanae
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Mcguntinensis weren, aufs fleisigst mitzubefürdern. Wobey I. H. G. er-
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zehlet , was der herr graff von Trautmanstorff dem canzlern Buschman
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gestert angedeut. Und meldete er canzler, daß sie von ihren mitabge-
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sandten auß Oßnabruck eben deßgleichen empfangen; er verlange zu ver-
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nehmen , wo es mit dem negotio gravaminum hinaußwolle, beklagte sich
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dabey, daß so weit von den Kayserlichen ohne der catholischen stend vor-

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wissen , ia gegen ihr außtrückliches guttachten, in underschiedlichen punctis
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gegangen. Sie, auch andere mehr, seyen darauf nicht instruirt, und werde
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Churmainz darzu niemaln verstehen, deßgleichen er dan auch vernehm,
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daß underschiedliche viel daruber sich nit allein hoch beschwerdten, son-
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dern auch darwieder außtrücklich protestirten. Es erwehneten hiebey
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I. H. G., wie gröblich darin geirret und von vielen, auch den Kayserlichen
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selbst, nit beobachtet seye, daß die gravamina catholicorum von den un-
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catholischen , auch theyls catholischen mit under die amnisti gezogen, da
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doch dieselbe allein auf die militaria, confiscationes bonorum saecularium,
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und was dergleichen, zu verstehen; anfangs auch, alß daruber catholischen
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theylß consultirt, die gravamina expresse davon seyen außgenommen.

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Welches er canzler wahr zu sein affirmirt, und daß er solches auch ab-
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sonderlich in den leztern Kayserlichen punctis vermerckt hette, und muste
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ia darauf von seithen der catholischen beßer reflexion gemacht werden.
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Gesuch der Brandenburger um Mithilfe gegen die schwedische Forderung
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auf ganz Pommern. Man will es demnächst proponieren, sey ihme aber das
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werck nit außer suspicion, dan dadurch endweder die Schweden von
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andern und sonderlich catholischen stenden ein mehrers zur satisfaction
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oder Churbrandenburg hernacher ein aequivalens zu begehren anlaß neh-
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men würde; doch müste man den sachen etwas beßer nachdencken.

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