Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 VII 16

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1646 VII 16
Montag Mecklenburger Gesandter

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Dr. Abraham Kayser (1603–1652), Geheimer Legationsrat.
bei W. Beteuert seine
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gemäßigte Haltung in den Religionsfragen; in politicis Klagen über die
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schwedische Forderung nach Wismar, Poel und drei weiteren Ämtern, der
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die Ksl. ohne Vorwissen seines Herrn nachzugeben bereit seien. W: Daß
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von den Kayserlichen etwas weith were heraußgangen, und werde nun zu
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erwartten sein, waß die uncatholische darauff sich erkleren und auff der
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catholischen gegebene resolution inen hinwiederumb werden vorpringen.

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Leuchselring bei W. Daß die herrn Kayserlichen den uncatholischen stendten
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abermalß einige schrifft in negocio gravaminum zugesteldt, die der catho-
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lischen concluso nicht allein ungemeeß, sondern in viele weeg hoch prae-
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iudicirlich , in specie aber der stadt Augspurg in ecclesiasticis et politicis,
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und seye gleichwohl ein seltzsames ding, daß auch die formalitas nit ge-
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haltten und sogar nit den catholischen oder wenigst den interessirten vor-
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hero nit communicirt worden. Zue solchen sachen, auch dem modo proce-
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dendi , kontte er sich einmahl nicht verstehen, wie sich dan auch eines
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gleichmeßigen andere, in specie der Teutschmeisterische, Bysantinische und
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Verdunische

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Giffen, Fricquet, Rousselot.
beschwerten, daß man sie alhier nur pro ziffera haltten,
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interim seinem principalen dergleichen praeiudicia thette zuziehen. Dar-
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auff referirten I. H. G., daß der Vollmar allein den canzlern Buschman
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über dieße materi ad partem zue sich gerueffen, warüber sie den begriff
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selbsten begert, sonsten eben so wenig alß andere davon gewust hetten, und
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hetten alßo in der verleßung underschiedtliche erinnerungen gethan, wel-
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ches zwarn theilß, theilß aber nicht weren beobachtet worden. Sie mästen
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sich ab deme contentiren, daß sie öffters in voto gesagt, daß sie bey den
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einmaln genommenen principiis thetten verharren, und zwarn sonderlich,
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daß dieße schrifft nicht den nahmen haben solle, alß wan sie mitt der
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andern catholischen bewilligung abgefaßt und übergeben were, sondern nur
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alß ein vorschlag von den Kayserlichen. Sopaldt sich nun die uncatholische
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in andtwortt werden vernehmmen und demnegst die Kayserliche waß wei-
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ters ahn die catholische werden pringen laßen, werde zeitt und gelegenheit
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sein, daß ein jedder der sachen nottörfft iuxta mandatum sui principalis,
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und waß er in conscientia befindet, in obacht nehmmen könne.

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Uber ein weill kombt der praelatische abgeordneter

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Adami.
mitt dergleichen clagt-
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ten und beschwerden, deme I. H. G., wie vorhin gemeldet, geandtworttet.

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39 W ] am Rande: der praepositus Reck
W und die Bayern vor der Stadt. W: Musten bekennen, daß zu erlangung

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friedens eine gute verfassung das rechte mittel, haffte aber ahn dem, wie
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man darzue kommen mochte, was fur ein modus und dan fur media zu
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gebrauchen. Daß beste were zwarn, davon ahn die sammetliche reichs-
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stende zu pringen, sorgen aber, daß es tempore noch nicht, und mochte also
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secundus gradus sein, ob nicht Ihre Kayserliche Maiestät und die catho-
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lische in mehrere verfassung sich stellen. I. H. G. halten fur diensamb, den
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uncatholischeri mit gelegenheit hin und wieder ad partem der cronen un-
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billiches procedere vor augen zu stellen, und daß man sich zu erhaltung der
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Teutschen libertet und reichsstatus in ordine ad pacem in beßere verfassung
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stellen möcht. Warauß mit den catholischen umbstendlicher zu reden und
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zwarn dergestalt, daß wan gleich die andere reichsstend dazu nicht verste-
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hen , doch die catholische beßer mochten zusammenhalten. Darzu aber vor-
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erst wolte nottig sein, ihnen die kleinmütthigkeit zu benehmen, darinnen sie
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durch iungsten Churbayerischen vortrag in pleno catholicorum, daß nemb-
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lich Ihre Churfürstliche Durchlaucht ein mehrers bey den sachen nit thun
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köndten und ehender zu salvirung ihrer landen andere consilia ergreiffen
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würden, 2. den vielfaltig circa administrationem militiae gefuhrten klagten
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abzuhelffen, 3. Ihre Maiestät zu disponiren, daß ein ander und beßer
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kriegsdisciplin und ordnung wurde eingericht. I. H. G. hetten den Regens-
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purgischen reichsbeschluß in hoc passu mit fleiß nachgesehen, befinden, daß
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von demienigen, so damalß in militaribus eingerathen, nichts gehalten.
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Damaln seye de mediis, den krieg mit guter ordre zu continuiren, viel
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gered, auch Chursachsen und andere den Churcolnischen vorschlag

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Vgl. J. Foerster S. 182ff.
beyfall
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gegeben, drey B B B aber, alß Bayern, Bamberg, Brandenburg hetten den
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effectum verhindert, wiewoln der erst und letzt in votis selbst bekend, esse
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medium perpetuandi bellum, Churcolnischer seitthen demonstrirt, esse
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medium pacis promovendae und die exteros zur raison zu pringen, welches
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sich dan iezt klar genug ahn tag gibt. Auff lezterm craistag zu Franckfurt

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Zu den kurkölnischen Bemühungen um eine gemeinsame Defension auf dem kurrheini-
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schen Kreistag 1642/43 vgl. J. Foerster S. 225f, 229ff.

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seyen wenigers nit ex parte Churcollen gute vorschläg geschehen, auch
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damaln des Westvalischen craises dorthin beschehene abordnung sich ge-
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nugsamb erpotten, andere aber hetten zur zusammensezung kein lust ge-
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habt , etliche dabey gar nichts thun wollen. Die statt Collen endschuldige
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ihr iezt mit Hessen gemachte neutralitet damit, daß Churbayern in pleno
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sich erklehrt, daß den krieg nicht lenger continuiren kondten, und müste
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nun diese statt anderst disponirt werden. Herrn Churbayerische: Sie
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vermerckten auch wol, daß, ehe mans in puncto gravaminum einig, die zu-
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sammensezung nit zue erhalten; müesten auch wol bekennen, daß ihr iungst
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auß befehl gethane erklehrung nit geringe kleinmütthigkeit veruhrsacht,
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iezt aber würde es ahn rationibus nicht ermanglen, das werck anderst zu
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expliciren, und wie Ihre Churfürstliche Durchlaucht in Bayern beym werck
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das ihrig ferner zu praestiren gedächten. Man muste aber auch ex parte

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catholicorum reliquorum das seinig thun, sonderlich, wan die acatholici die
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vorig ungereimbt- und im gewissen unverandwortliche postulata beharren
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solten. I. H. G.: Das fundament muste in alle weg sein, ut quivis prae-
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standa praestaret. Die Stifter des westfälischen Kreises außer Lüttich zahlen
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trotz feindlicher Präsenz monatlich 40, 50 und mehr Römermonate, Münster
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allein monatlich über 20 000 Reichstaler, dazu an Servisgeldern an beide
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Seiten wohl über 10 000, ferner über 30 000 an die Hessen und 10 000 an
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die Schweden. Das Amt Fürstenau zahlt an beide Seiten 9 000, das ganze
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Stift Osnabrück etwa 24 000 Reichstaler. Wan nun nach solcher proportion
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die Osterreichische erblanden, Salzburg, Bayern und andere nit allein con-
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currirten , sondern ihrer landen vermögen nach das euseriste thetten, wie
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beraiz dieser endts mit verschreibung der taffelgefell geschehen, würde man
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dem feind bald den vortheyl benehmen und ad rationem meliorem pringen
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konnen. Die Churbayerische verwunderten sich uber erzehltes wegen
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der hohen assignation und gestunden, wan deßgleichen von andern gesche-
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he , daß viel damit könne gerichtet werden. Mit Salzburg aber würden die
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tractatus schwer hergehen, weyln er noch ahn den bewilligten römermona-
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ten schuldig. I. H. G.: Sie wisten wol, was Salzburg wegen der romer-
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monaten ahm Pabstlichen und Kayserlichen hoff tractirt, iezt aber must
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zum sachen anderst gethan werden; und wan Churbayern mit einem guten
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exempel vorgienge, wurden die andern schon folgen. Es würde aber mit den
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eingewilligten monaten den sachen nit geholffen sein. [...] Zu hohe Ko-
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sten
des Kommissariatsamtes. Die Franzosen haben gefragt, warum Ihre
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Churfürstliche Durchlaucht all ihre macht und landen dem Melander
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undergeben, zu verstehen gebend, wan sie ihre volcker zur selbst disposition
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wie Churbayern in handen behalten, in weit mehrer consideration bey den
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exteris, gleich Hessen Caßel, sein wurden. Und nachdem die effectus vor
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augen, wie dadurch ihre landen tractirt würden, wer zu bedencken, ob nit
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pro bono et interesse domus Bavaricae, Ihre Churfürstliche Durchlaucht
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von Munchen auß zu animiren, daß die mittel beßer wurden angewendt
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und die autoritet conservirt, welchen falß, wan Churcollen alß armatus
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mehrer in consideration, die Pfalzische und andere das hauß Bayern an-
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gehende sachen beßer wurden zu richten sein. Und were nun iezt bey des
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stiffts Paderborn schlechtem zustand die rechte zeit, werbungen anzustel-
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len , zumaln solches die underthanen selbst suchen und wunschen thetten.
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Welches dan I. H. G. continuirlich urgiren thette, wan allein anderwerz die
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mittel beygeschafft, und kondte mit richtung eines bestendigen kriegscorpo
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nicht nur dieser endts nuzlich operirt, sondern auch die Kayserliche imme-
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diat volcker anderwerzhin gebraucht werden, wobey der Kayserlichen
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generalen ieziger modus procedendi und deren eigennutz abzuthun. Bey
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diesen tractaten befinde sich, quod qui non habet arma, vestem nuptialem
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non habeat, und der sentenz gewertig sein müße, ut legatis manibus et pedi-
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bus extra sua territoria proiiciatur. Möglichkeit von Werbungen unter frü-
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her
kaiserlichen, nun von den Schweden zurückgekehrten Soldaten. Die

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hern Churbayerische erpotten sich, dieses nacher Munchen zue berichten,
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auch weitters nachzudencken, wie man wegen der nothigen defension mit
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den stenden tractiren möchte. Repentendo mit verwunderung, daß der
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stifft Munster und Oßnabruck ein so groses monatlich beypringen thette,
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und wünscheten, daß der feind auß den landen gepracht und der vortheyl
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mochte benommen werden. I. H. G.: Es seye freylich zu verwundern,
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wie man noch bißher subsistiren konnen, darauß die rechnung billich dro-
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ben zu machen, was man thun sollen. Des stiffts Munster einfacher romer-
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monat seye 832 fl., wan man nun auf die 60 000 rechnete, wurden bey
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andern gewaltige summen heraußkommen. [...] Darvon zu schließen, wan
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auch andere recht sich angriffen, und gute disciplin und ordnung bey der
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militia gehalten, in was weitt andern stand in kurzem die sachen würden zu
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richten und noch ein reputirlicher frieden zu hoffen sein. – [...]

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