Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 VI 19
1646 VI 19
Dienstag Anethanus bei W. Ehrenbreitstein. W: Noch
keine Erklärung von Kurköln eingetroffen. Grenzsachen Hachenburg-
Freusberg .
Schreiben Buschmanns mit 55 Artikeln der Protestanten
Anlage (W an Buschmann 1646 VI 18; Gegenerklärung der protestantischen Reichsstände
über die Gravamina (55 Punkte): fehlt; letztere gedruckt: J. G. Meiern III S. 160 –170.
. – Mitteilung an
die Bayern.
W bei Chigi. Protestantische Artikel. Zum Verhandlungsstand äußert
sich Chigi wie die Ksl., nur hat er dabey rhatsamb vermaint, wan der herr
graff von Trautmanstorff wieder anhero kommen, daß alßdan nachmaln
tentirt werden möcht, ob die Franzosen zu erweichen; einmaln hetten sowol
die Kayserliche alß mediatores ihnen der newen petiten halber also zugered
und remonstration gethan, daß sie weitters nicht kondten, er sambt dem
Veneto beförchten nachmaln wie allezeit, daß so wenig den coronis alß
uncatholischen stenden ernst sey frieden zu machen, absonderlich vor endi-
gung dieser campagnia, in welcher sorg und mainung sie noch täglich meh-
rers gesterckt würden.
Prälat von Hamersleben bei W. Klagen über die beabsichtigte Überlassung
des Stiftes Magdeburg an die Protestanten für 100 Jahre; der gegenwärtige
Administrator hat ihm die Bestätigung als Abt verweigert, falls er nicht
Protestanten in gleicher Zahl in das Kloster aufnehme. Beschwerde gegen
die Überlassung des Stiftes Halberstadt an Brandenburg im Namen des
Domkapitels und der Geistlichkeit. Auch die protestantischen Kapitulare
beschweren sich und sagen, daß der Kayser wohl pferd und hund ver-
schencken köntt, mitt menschen, fürstenthumben und geistlichen capituln
hab es aber andere mainung und gehöre ein mehrers darzue, alß sie der-
gestaldt unbefragt zu verschencken und ihre libertatem et privilegia eli-
gendi und sonsten zu benehmmen; hettens umb den Kayser und das hauß
Osterreich nicht verdient; sie, obwohln der catholischen religion nicht zuge-
than , hetten zue ihren bischof und fürsten des Kaysers brueder elegirt, bey
demselben bißher gehaltten, auch zu haltten noch gedächten; auff dieße
weiße aber würden sie dargegen gar schelchtlich recompensirt. Bitte um
Unterstützung Ws.
keine Erklärung von Kurköln eingetroffen. Grenzsachen Hachenburg-
Freusberg .
Schreiben Buschmanns mit 55 Artikeln der Protestanten
Anlage (W an Buschmann 1646 VI 18; Gegenerklärung der protestantischen Reichsstände
über die Gravamina (55 Punkte): fehlt; letztere gedruckt: J. G. Meiern III S. 160 –170.
die Bayern.
W bei Chigi. Protestantische Artikel. Zum Verhandlungsstand äußert
sich Chigi wie die Ksl., nur hat er dabey rhatsamb vermaint, wan der herr
graff von Trautmanstorff wieder anhero kommen, daß alßdan nachmaln
tentirt werden möcht, ob die Franzosen zu erweichen; einmaln hetten sowol
die Kayserliche alß mediatores ihnen der newen petiten halber also zugered
und remonstration gethan, daß sie weitters nicht kondten, er sambt dem
Veneto beförchten nachmaln wie allezeit, daß so wenig den coronis alß
uncatholischen stenden ernst sey frieden zu machen, absonderlich vor endi-
gung dieser campagnia, in welcher sorg und mainung sie noch täglich meh-
rers gesterckt würden.
Prälat von Hamersleben bei W. Klagen über die beabsichtigte Überlassung
des Stiftes Magdeburg an die Protestanten für 100 Jahre; der gegenwärtige
Administrator hat ihm die Bestätigung als Abt verweigert, falls er nicht
Protestanten in gleicher Zahl in das Kloster aufnehme. Beschwerde gegen
die Überlassung des Stiftes Halberstadt an Brandenburg im Namen des
Domkapitels und der Geistlichkeit. Auch die protestantischen Kapitulare
beschweren sich und sagen, daß der Kayser wohl pferd und hund ver-
schencken köntt, mitt menschen, fürstenthumben und geistlichen capituln
hab es aber andere mainung und gehöre ein mehrers darzue, alß sie der-
gestaldt unbefragt zu verschencken und ihre libertatem et privilegia eli-
gendi und sonsten zu benehmmen; hettens umb den Kayser und das hauß
Osterreich nicht verdient; sie, obwohln der catholischen religion nicht zuge-
than , hetten zue ihren bischof und fürsten des Kaysers brueder elegirt, bey
demselben bißher gehaltten, auch zu haltten noch gedächten; auff dieße
weiße aber würden sie dargegen gar schelchtlich recompensirt. Bitte um
Unterstützung Ws.