Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 VI 14
1646 VI 14
Donnerstag Mitteilung der credential und protestation-
schrift Rousselots
Anlage (Kreditive von Lothringen und Verdun; Protest wegen Verdun): fehlt; vgl. J. G.
Meiern III S. 528 (Kreditiv wegen Lothringen 1646 V 24).
per dictaturam.
Mitteilung an Chigi: Nachrichten Buschmanns 1646 VI 11. Chigi: Die
Franzosen haben nur in generale [...] aliquam facilitatem in etlichen punc-
ten erzeigt und wollen sich nach Rückkehr Trauttmansdorff s näher erklä-
ren . Im Gegensatz zu ihm macht Contarini sich darauf Hoffnung, weshalb
man Volmar zur Mitteilung an Trauttmansdorff davon berichtet hat.
Gestern hat er den Franzosen vergeblich klarzumachen gesucht, daß der
Kaiser nicht von sich aus über die Immediatstände jenseits des Rheins ent-
scheiden könne. Setzte demnegst hinzu, daß er offt gesagt, iezt sag und
sagen werd, daß man hier nur fumum schlagen und sich sowol hier alß zu
Oßnabruck, dan alles auf betrug angesehen, betrogen finden werd, was sich
auch ein oder ander dan hie dan dort moge laßen weiß machen und vor-
bilden , ihnen werd der leidige außgang nur zu viel zum wahrsager machen.
Der Churbayerische adiunctus Dr. Krebß sey bey ihm gewesen, hette sich
von Franzosen abermaln etwas wuncks wegen eines anstandts der waffen,
und daß sie die Schweden darzu zu disponiren vermainten, machen laßen,
dergleichen glaubte er, berichte es hinauff nacher Munchen, darauß der-
gleichen chimerae bey disseittigen armeen gemacht und underdeßen den
feinden lufft gelaßen und der vortheyl in die hand gespielt würde. Er nun-
cius hab ihn gefragt, ob nicht eben dergleichen von ihm vor zwen monaten
iisdem quasi formalibus gemeldet, was aber darauff erfolgt? Mochte sich
doch hiermit nicht verfuhren laßen. Welches er gestehen mußen, yedoch
vermainen wollen, daß wan aufs new hier von den mediatorn und zu
Oßnabruck von den Kayserlichen vorpracht, es nicht abs re sein dörffte.
Ferner vermeldete der her nuncius, daß ob er wol nit sehe, was der herr
graff von Trautmanstorff hier viel werde richten, dannoch sehe er ihn zu
Oßnabruck, wegen besorgenden weitteren praeiuditii in religions sachen,
nicht gern. Vor seinem hinraisen habe er erinnert, die sachen quoad sessio-
nem et votum fur die uncatholische inhaber der erz- und stiffter im alten
stand zu laßen, so er ihm zugesagt, nach der hand aber von Oßnabruck auß
geschrieben und durch den herrn graffen von Naßaw und Vollmarn ihme
andeuten laßen, daß die uncatholische alldort von allem bericht hetten, was
inter status catholicos deßhalber schon were geschloßen, daher er sein dem
herrn nuncio gethan versprechen nicht würde halten konnen, welches ihme
(herrn nuncio) sehr wunder und selzam vorkehm, daß die catholische under
sich solche proditores, zu ihrem selbst so grosen schaden, hetten. Einer son-
derlich , quem nominabat, seye ihm verdachtig, und gebe darzu gelegenheit
quotidiana conversatio mit den acatholicis. Summus Pontifex schreib bey
lezter post gar eiffrig in dieser religionssach, und daß von solcher congrega-
tion , wo causa Dei postponirt, nichts gutes zu gewartten, were beßer zeit-
lich dissolvirt. Er seines theylß befinde hundertmal beßer, daß man nie
zusammenkommen, wunschte auch noch, der her graff von Trautmanstorff
begerte von den Schweden cathegoricam und begebe sich alßdan hieher, mit
bedeutten, daß von Ihrer Maiestät er wieder zuruckgefordert. Demnegst
der beste modus sein wurd, daß die mediatores beyde theyl die Kayserliche
und Franzosische auf einmal zu sich erforderten, yeden in absonderlichem
zimmer vernehmen, umb zu sehen, ob noch einige bestendige hoffnung zum
frieden zu machen. Falß sich aber solches nit würde zeigen, sondern daß
nur alles zu gewinnung zeit angesehen, werde ja zehen mal beßer sein, sich
von hier zue begeben alß dergestalt sich lenger umblaithen zu laßen, dan
allein ubrig, sich so gut man kan zu armiren und auff Gottes beystand und
die gerechte sach zu trawen.
Stadtkölner bei W. Lyskirchen verabschiedet sich, Meinertzhagen reist mit
ihm; bis zu seiner Rückkehr erhalten Halveren und der Sekretär Voll-
macht . W: Immunität von St. Gereon. – [...]
Ketteler/Sintzig bei den Hessen . – Hasenkamp bei W. Bitte um Unter-
stützung für die Katholiken im Erzstift Bremen, besonders wegen Erhal-
tung der geistlichen Jurisdiktion und der Visitationsrechte über die vier
noch katholischen Klöster Harsefeld, Zeven, Alt- und Neukloster bei einem
katholischen Bischof.
schrift Rousselots
Anlage (Kreditive von Lothringen und Verdun; Protest wegen Verdun): fehlt; vgl. J. G.
Meiern III S. 528 (Kreditiv wegen Lothringen 1646 V 24).
Mitteilung an Chigi: Nachrichten Buschmanns 1646 VI 11. Chigi: Die
Franzosen haben nur in generale [...] aliquam facilitatem in etlichen punc-
ten erzeigt und wollen sich nach Rückkehr Trauttmansdorff s näher erklä-
ren . Im Gegensatz zu ihm macht Contarini sich darauf Hoffnung, weshalb
man Volmar zur Mitteilung an Trauttmansdorff davon berichtet hat.
Gestern hat er den Franzosen vergeblich klarzumachen gesucht, daß der
Kaiser nicht von sich aus über die Immediatstände jenseits des Rheins ent-
scheiden könne. Setzte demnegst hinzu, daß er offt gesagt, iezt sag und
sagen werd, daß man hier nur fumum schlagen und sich sowol hier alß zu
Oßnabruck, dan alles auf betrug angesehen, betrogen finden werd, was sich
auch ein oder ander dan hie dan dort moge laßen weiß machen und vor-
bilden , ihnen werd der leidige außgang nur zu viel zum wahrsager machen.
von Franzosen abermaln etwas wuncks wegen eines anstandts der waffen,
und daß sie die Schweden darzu zu disponiren vermainten, machen laßen,
dergleichen glaubte er, berichte es hinauff nacher Munchen, darauß der-
gleichen chimerae bey disseittigen armeen gemacht und underdeßen den
feinden lufft gelaßen und der vortheyl in die hand gespielt würde. Er nun-
cius hab ihn gefragt, ob nicht eben dergleichen von ihm vor zwen monaten
iisdem quasi formalibus gemeldet, was aber darauff erfolgt? Mochte sich
doch hiermit nicht verfuhren laßen. Welches er gestehen mußen, yedoch
vermainen wollen, daß wan aufs new hier von den mediatorn und zu
Oßnabruck von den Kayserlichen vorpracht, es nicht abs re sein dörffte.
Ferner vermeldete der her nuncius, daß ob er wol nit sehe, was der herr
graff von Trautmanstorff hier viel werde richten, dannoch sehe er ihn zu
Oßnabruck, wegen besorgenden weitteren praeiuditii in religions sachen,
nicht gern. Vor seinem hinraisen habe er erinnert, die sachen quoad sessio-
nem et votum fur die uncatholische inhaber der erz- und stiffter im alten
stand zu laßen, so er ihm zugesagt, nach der hand aber von Oßnabruck auß
geschrieben und durch den herrn graffen von Naßaw und Vollmarn ihme
andeuten laßen, daß die uncatholische alldort von allem bericht hetten, was
inter status catholicos deßhalber schon were geschloßen, daher er sein dem
herrn nuncio gethan versprechen nicht würde halten konnen, welches ihme
(herrn nuncio) sehr wunder und selzam vorkehm, daß die catholische under
sich solche proditores, zu ihrem selbst so grosen schaden, hetten. Einer son-
derlich , quem nominabat, seye ihm verdachtig, und gebe darzu gelegenheit
quotidiana conversatio mit den acatholicis. Summus Pontifex schreib bey
lezter post gar eiffrig in dieser religionssach, und daß von solcher congrega-
tion , wo causa Dei postponirt, nichts gutes zu gewartten, were beßer zeit-
lich dissolvirt. Er seines theylß befinde hundertmal beßer, daß man nie
zusammenkommen, wunschte auch noch, der her graff von Trautmanstorff
begerte von den Schweden cathegoricam und begebe sich alßdan hieher, mit
bedeutten, daß von Ihrer Maiestät er wieder zuruckgefordert. Demnegst
der beste modus sein wurd, daß die mediatores beyde theyl die Kayserliche
und Franzosische auf einmal zu sich erforderten, yeden in absonderlichem
zimmer vernehmen, umb zu sehen, ob noch einige bestendige hoffnung zum
frieden zu machen. Falß sich aber solches nit würde zeigen, sondern daß
nur alles zu gewinnung zeit angesehen, werde ja zehen mal beßer sein, sich
von hier zue begeben alß dergestalt sich lenger umblaithen zu laßen, dan
allein ubrig, sich so gut man kan zu armiren und auff Gottes beystand und
die gerechte sach zu trawen.
Stadtkölner bei W. Lyskirchen verabschiedet sich, Meinertzhagen reist mit
ihm; bis zu seiner Rückkehr erhalten Halveren und der Sekretär Voll-
macht . W: Immunität von St. Gereon. – [...]
Ketteler/Sintzig bei den Hessen . – Hasenkamp bei W. Bitte um Unter-
stützung für die Katholiken im Erzstift Bremen, besonders wegen Erhal-
tung der geistlichen Jurisdiktion und der Visitationsrechte über die vier
noch katholischen Klöster Harsefeld, Zeven, Alt- und Neukloster bei einem
katholischen Bischof.