Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 V 4
1646 V 4
Freitag Schreiben Buschmanns
. – Mitteilung des Mantua-
ner Gesandten : Wegen der von den Mainzern seinem Sekretär dargelegten
Schwierigkeiten ist er inkognito eingezogen.
Anfrage bei Chigi: Haltung Longuevilles wegen Paderborn und Wieden-
brück ; französische Resolution in der Satisfaktionsfrage. Chigi: Lon-
gueville hat auf die Bitte, daß beide Städte nicht angegriffen würden, guete
vertröstung gegeben. Da man aber öffters verspürt, daß die sachen, warin-
nen sich ermelter Longeville alsogleich anfangs so prompto bezeigt, gemai-
niglich ohne effect verplieben, muß man bey der hoffnung gleichwoll auch
die gegenottörfft in obacht halten. Nuntius und venezianischer Vertreter in
Paris berichten, die Gesandten seien angewiesen, gegen Elsaß mit Breisach
und Neuenburg sowie einer Geldabfindung für die Waldstädte Frieden zu
schließen, doch stimmen deren Berichte nicht immer mit den Erklärungen
der französischen Gesandten überein. Das leztere wegen der waldtsteete
hielte er allein dahin angesehen zu sein, damitt sie materiam tractandi und
etwas nachzugeben haben mögen. Hat Nachricht, daß das englische Parla-
ment Deputierte schicken will, die unter Drohung mit einer militärischen
Intervention von 25 000 Mann die völlige Restitution des Pfälzers fordern
sollen. Dahero seines erachtens man zeitt über zeitt haben werd, mitt dem
beschluß der tractaten disshalber moglichst zu eylen und dardurch dießes
vorhaben zu underbrechen, mit begeren, [...] Haßlang davon in confi-
dentia parte zu geben, und daß er sowohl alß I. H. G. das negocium bey
den Kayserlichen stringiren woltten.
ner Gesandten : Wegen der von den Mainzern seinem Sekretär dargelegten
Schwierigkeiten ist er inkognito eingezogen.
Anfrage bei Chigi: Haltung Longuevilles wegen Paderborn und Wieden-
brück ; französische Resolution in der Satisfaktionsfrage. Chigi: Lon-
gueville hat auf die Bitte, daß beide Städte nicht angegriffen würden, guete
vertröstung gegeben. Da man aber öffters verspürt, daß die sachen, warin-
nen sich ermelter Longeville alsogleich anfangs so prompto bezeigt, gemai-
niglich ohne effect verplieben, muß man bey der hoffnung gleichwoll auch
die gegenottörfft in obacht halten. Nuntius und venezianischer Vertreter in
Paris berichten, die Gesandten seien angewiesen, gegen Elsaß mit Breisach
und Neuenburg sowie einer Geldabfindung für die Waldstädte Frieden zu
schließen, doch stimmen deren Berichte nicht immer mit den Erklärungen
der französischen Gesandten überein. Das leztere wegen der waldtsteete
hielte er allein dahin angesehen zu sein, damitt sie materiam tractandi und
etwas nachzugeben haben mögen. Hat Nachricht, daß das englische Parla-
ment Deputierte schicken will, die unter Drohung mit einer militärischen
Intervention von 25 000 Mann die völlige Restitution des Pfälzers fordern
sollen. Dahero seines erachtens man zeitt über zeitt haben werd, mitt dem
beschluß der tractaten disshalber moglichst zu eylen und dardurch dießes
vorhaben zu underbrechen, mit begeren, [...] Haßlang davon in confi-
dentia parte zu geben, und daß er sowohl alß I. H. G. das negocium bey
den Kayserlichen stringiren woltten.