Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 II 21
1646 II 21
Mittwoch Kurfürsten- und Fürstenrat
Vgl. APW [ III A 1,1 S. 489ff ] .
. – Mitteilung
Wittgensteins : Muß in Landesangelegenheit die staatischen Gesandten auf-
suchen . W: Selbst wenn Wittgenstein den Besuch allein verrichtet,
weicht man damit in der Frage der kurfürstlichen Sekundargesandten. Ent-
sprechend dem letzten Beschluß hat er bei Kurköln angefragt und Befehl
erhalten, hierin nicht nachzugeben. Auf die Mitteilung, einer der
staatischen Gesandten habe vertraulich angedeutet, man werde den Kur-
fürstlichen hierin nachgeben, bittet W, die Brandenburger möchten sich
noch genau vergewissern; er selbst werde die Staatischen dann auch be-
suchen .
Ankündigung des Besuches bei den Staatischen. Abrede über den Gebrauch
Der staatischerseits vorgeschlagene Titel ‘Gratia
Principalis’ wird als unlateinisch abgelehnt; auf die Bemerkung, W erhalte
von den Franzosen ‘Celsitudo’, wird versichert, er solle mit den gleichen
Ehren wie von den Franzosen behandelt werden. [...]
Begehren der Franzosen: Die Stände mögen nicht, wie sie beabsichtigen
sollen, mit Behandlung der übrigen Punkte der Replik warten, bis über die
erste Klasse ein allseitiger Beschluß vorliegt. W: Auf Wunsch der
Kronen ist heute beschlossen worden, alle Punkte der Replik nacheinander
vorzunehmen
Vgl. APW [ III A 1,1 S. 489ff ] .
, nachdem man mit Rücksicht auf die Protestanten zunächst
auf Abschluß der Beratung über die erste Klasse in Osnabrück gewartet
hatte. Der in Münster gefaßte Beschluß der Deputation an die Franzosen
ist in Osnabrück nicht gebilligt worden, also die schuld des verwaigerns der
catholischen nicht, hetten auch I. H. G. und ubrige Churcolnische dasienige,
weßen sie die herren Franzosische vertröstet, beobachtet und zu werck ge-
richtet .
Rückantwort der Franzosen: Nach dem heutigen Beschluß sind ihre
geplanten Vorstellungen bei den übrigen Kurfürstlichen unnötig, doch
möge W diesen ihre Meinung andeuten. Die Protestanten haben in Osna-
brück d’Avaux erklärt, sie sähen an sich die Deputation an die Franzosen
gern und widersetzten sich nur, weil die Stände in Münster den Beschluß
ohne sie gefaßt hätten und dabei die Satisfaktionsfrage behandeln wollten,
was sie vor Beantwortung der Gravamina ablehnten. W: Man will die
entsprechenden Schriftstücke den Franzosen zustellen, worauß sie hiesiger
stend aufrichtige intention, und den unfüg der Oßnabruckischen klarlich
ersehen würden. Und geschehe auch den hiesigen in dem, daß man ohne sie
conclusa abfasse, ungleich, sondern seye jedeßmalß, ehe man, was gutt-
befunden , ad effectum bracht, ihnen zu eroffnung ihrer mainung commu-
nicirt , gleich dan auf ihr erinnerung, ad quemcunque tandem finem solche
beschehen, die deputation biß dato verplieben. Und werde sonsten nicht
befinden, daß dieser- oder jenerseiths vom puncto satisfactionis zu tractiren
in gemelden resolutionibus einige erwehnung geschehen.
Vgl. APW [ III A 1,1 S. 489ff ] .
Wittgensteins : Muß in Landesangelegenheit die staatischen Gesandten auf-
suchen . W: Selbst wenn Wittgenstein den Besuch allein verrichtet,
weicht man damit in der Frage der kurfürstlichen Sekundargesandten. Ent-
sprechend dem letzten Beschluß hat er bei Kurköln angefragt und Befehl
erhalten, hierin nicht nachzugeben. Auf die Mitteilung, einer der
staatischen Gesandten habe vertraulich angedeutet, man werde den Kur-
fürstlichen hierin nachgeben, bittet W, die Brandenburger möchten sich
noch genau vergewissern; er selbst werde die Staatischen dann auch be-
suchen .
Ankündigung des Besuches bei den Staatischen. Abrede über den Gebrauch
Der staatischerseits vorgeschlagene Titel ‘Gratia
Principalis’ wird als unlateinisch abgelehnt; auf die Bemerkung, W erhalte
von den Franzosen ‘Celsitudo’, wird versichert, er solle mit den gleichen
Ehren wie von den Franzosen behandelt werden. [...]
Begehren der Franzosen: Die Stände mögen nicht, wie sie beabsichtigen
sollen, mit Behandlung der übrigen Punkte der Replik warten, bis über die
erste Klasse ein allseitiger Beschluß vorliegt. W: Auf Wunsch der
Kronen ist heute beschlossen worden, alle Punkte der Replik nacheinander
vorzunehmen
Vgl. APW [ III A 1,1 S. 489ff ] .
auf Abschluß der Beratung über die erste Klasse in Osnabrück gewartet
hatte. Der in Münster gefaßte Beschluß der Deputation an die Franzosen
ist in Osnabrück nicht gebilligt worden, also die schuld des verwaigerns der
catholischen nicht, hetten auch I. H. G. und ubrige Churcolnische dasienige,
weßen sie die herren Franzosische vertröstet, beobachtet und zu werck ge-
richtet .
Rückantwort der Franzosen: Nach dem heutigen Beschluß sind ihre
geplanten Vorstellungen bei den übrigen Kurfürstlichen unnötig, doch
möge W diesen ihre Meinung andeuten. Die Protestanten haben in Osna-
brück d’Avaux erklärt, sie sähen an sich die Deputation an die Franzosen
gern und widersetzten sich nur, weil die Stände in Münster den Beschluß
ohne sie gefaßt hätten und dabei die Satisfaktionsfrage behandeln wollten,
was sie vor Beantwortung der Gravamina ablehnten. W: Man will die
entsprechenden Schriftstücke den Franzosen zustellen, worauß sie hiesiger
stend aufrichtige intention, und den unfüg der Oßnabruckischen klarlich
ersehen würden. Und geschehe auch den hiesigen in dem, daß man ohne sie
conclusa abfasse, ungleich, sondern seye jedeßmalß, ehe man, was gutt-
befunden , ad effectum bracht, ihnen zu eroffnung ihrer mainung commu-
nicirt , gleich dan auf ihr erinnerung, ad quemcunque tandem finem solche
beschehen, die deputation biß dato verplieben. Und werde sonsten nicht
befinden, daß dieser- oder jenerseiths vom puncto satisfactionis zu tractiren
in gemelden resolutionibus einige erwehnung geschehen.