Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 I 6
1646 I 6
Samstag Köberlin bei W. [...]
Klage über den Anspruch des
Rotaauditors Peutinger, hinsichtlich der Einkünfte seines Konstanzer
Kanonikates den residierenden Domherren gleichgestellt zu werden. W:
Im Interesse der Vertretung deutscher Angelegenheiten die Anwesenheit
von Deutschen an der Kurie nützlich, auch wenn der Unterhalt den Stif-
tern beschwerlich ist. [...] Worauf sich der discurß, remonstrando wie
einig die uncatholische, Lutherische und Calvinische undereinander, ad
publica flectirt, indem man sehe, daß sie nichts achten thetten, was sie auch
von den Schweden leiden müsten, sondern dadurch die catholische zu
undertrucken und ihre praetensiones durchzupringen verhofften, deßglei-
chen einsambkeit woll under den catholischen zu wunschen, aber es seye
zumal kein zuesammenstehen under ihnen, maßen sich dan in hoc congressu
genugsamb thette außweißen, daß die geistliche sowohl nit ubereinstim-
meten , alß auch diese gegen die weltlich sich bezaigten. Ohn seye zwar
nicht, daß die Kayserliche, Churbayerisch und Westvalische kriegsvolcker
beschwernus mit sich fuhren, und daß wol ursach daruber zu klagen sein
möcht, daß man aber deßhalber sich separirn, und den uncatholischen, ihres
gefallens, was unßer vorfahren nimmermehr gedacht, nachgeben und ein-
willigen , und a causa communi, propter privatum, zue hochstem nachtheyl
und schaden der religion, aussetzen solte, sey den principiis politicis
zuwieder, und hernegst bey Gott und der werthen posteritet uberschwer zu
verandwortten. Pace constituta cessire dergleichen trangsal mit der gelegen-
heit von sich selbsten. Falß man auch, so Gott verhütte, zu keinem frieden
solte gelangen, wurden sich schon andere mittel finden, den unordnungen
und beschwerden zu remidiiren. Welches der abgesandter nicht wieder-
sprochen , und damit der discursus sich geändiget.
Rotaauditors Peutinger, hinsichtlich der Einkünfte seines Konstanzer
Kanonikates den residierenden Domherren gleichgestellt zu werden. W:
Im Interesse der Vertretung deutscher Angelegenheiten die Anwesenheit
von Deutschen an der Kurie nützlich, auch wenn der Unterhalt den Stif-
tern beschwerlich ist. [...] Worauf sich der discurß, remonstrando wie
einig die uncatholische, Lutherische und Calvinische undereinander, ad
publica flectirt, indem man sehe, daß sie nichts achten thetten, was sie auch
von den Schweden leiden müsten, sondern dadurch die catholische zu
undertrucken und ihre praetensiones durchzupringen verhofften, deßglei-
chen einsambkeit woll under den catholischen zu wunschen, aber es seye
zumal kein zuesammenstehen under ihnen, maßen sich dan in hoc congressu
genugsamb thette außweißen, daß die geistliche sowohl nit ubereinstim-
meten , alß auch diese gegen die weltlich sich bezaigten. Ohn seye zwar
nicht, daß die Kayserliche, Churbayerisch und Westvalische kriegsvolcker
beschwernus mit sich fuhren, und daß wol ursach daruber zu klagen sein
möcht, daß man aber deßhalber sich separirn, und den uncatholischen, ihres
gefallens, was unßer vorfahren nimmermehr gedacht, nachgeben und ein-
willigen , und a causa communi, propter privatum, zue hochstem nachtheyl
und schaden der religion, aussetzen solte, sey den principiis politicis
zuwieder, und hernegst bey Gott und der werthen posteritet uberschwer zu
verandwortten. Pace constituta cessire dergleichen trangsal mit der gelegen-
heit von sich selbsten. Falß man auch, so Gott verhütte, zu keinem frieden
solte gelangen, wurden sich schon andere mittel finden, den unordnungen
und beschwerden zu remidiiren. Welches der abgesandter nicht wieder-
sprochen , und damit der discursus sich geändiget.