Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 XI 30

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1645 XI 30
Donnerstag Mitteilung der Mainzer: Die Ksl. stellen den
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Kurfürstlichen frei, nach den Mediatoren oder nach den Kronen Trautt-
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mansdorff zu besuchen. W: Besser nach den Kronen, da Contarini dann
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nicht den Kurfürstlichen unmittelbar vorangeht. – [...]

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W/Reck bei Servien. Gratulation zur Geburt von dessen Sohn. Klage über
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die den Frieden verzögernden Einwürfe der Kronen. Bisher hat man in
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allem nachgegeben, zuletzt in der Admissionsfrage und mit dem Angebot,
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daß Mediatständen, die sich bei den Ksl. angeben, der Paß nicht verweigert
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werde. Wenn die Kronen noch mehrere einwürff und remoras herbeyziehen
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solten, müßte die ganze erbare weit iudiciren, daß es nur lauttere auffzüeg,
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und ihnen niemaln ernst gewesen, einen frieden in der christenheit zu stiff-
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ten . Servien: Beteuerung ihrer Friedensliebe; daß wegen der Mediat-
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stände
die Franzosen weiters viel nit wurden urgiren, vom Salvio aber ver-
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nommen hetten, daß es von den Schweden pro punto di honore angezogen
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werde, und sie solche gelaidtsbrieff zu begehren kein unrecht, sondern die
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praeliminaria in allem wollen adimplirt und vollzogen haben. Mit fernerm
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vermelden, wan nur der generalpaß gegeben, daß die Schweden selbigen
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zurucklegen und außer 2 oder 3, so sich bißhero angeben, zu keinem andern
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verstehen wolten. Ad quod I. H. G.: Daß es dan ia zu bethauren, daß
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umb solcher punctilien und unnuzer hinderhaltung willen ein so blütiger

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krieg in der christenheit so lang fovirt werde. So er Servient bejahet,
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mit vermelden, daß man frieden machen muste, weyln der Turck anfing,
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sich ins spiel zu mischen. Türkische Kriegsvorbereitungen. Worauf
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I. H. G.: Hiervon seye schon vorm jahr gesagt; wan ihrerseits die gute con-
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silia angenommen, hette man beraiz frieden und wurde der Turck so weit
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alß leider beraiz nit kommen sein. Man muße zu den sachen anderst thun,
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mangle allein ahn der coronen, zumaln der Kayser sich weit einmal gnug
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erklehrt hette. Servient: Es seye nicht ohn, daß der Kayser zimblich
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weit sich heraußgelaßen und uber 3 oder 4 puncten mehr nit ubrig. In
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puncto assecurationis, seittemal man solche von ihnen gleichfals werde be-
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gehren , wolten sie propositiones acceptabiles dergestalt machen und mittel
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vorschlagen, daß man sich darüber leicht werde vergleichen konnen. In
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puncto satisfactionis wurde zwarn auch von der assecuration mit einlauf-
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fen , yedoch davon sich noch wol werde reden laßen. Ratione gravami-
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num meldeten I. H. G., beßer zu sein, daß deren die coronen sich nit an-
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nehmen , alßdan ihnen auch desto weniger verandwortung wurde obliegen,
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und den catholischen kein ferner beschwer zuegezogen, weyln solche secun-
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dum leges imperii ohn ihr einred schon konte verglichen werden, hingegen
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aber sub protectione coronarum allein die catholische getruckt und betrangt
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würden. Worauf Servient, er wolte zwen finger auß seiner hand, die
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hand selbst geben, daß die catholische ihre petita erhalten mochten, förchte
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aber, es werde mit den stifftern hart halten. I. H. G.: Sie Franzosen
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hetten billich ursach, vor allem sich der stiffter, welche Carolus Magnus
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Kayser und konig in Franckreich gestifftet, bey den catholischen zue erhal-
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ten sich angelegen sein zu laßen, maßen sie auch solchen titulum per suam
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auctoritatem leicht würden zue behaubten haben. Und weren neben Mun-
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ster , Paderborn, Oßnabruck und Minden (welche in der catholischen han-
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den , und weylen die capitula catholisch in kein disputat zu ziehen, auch die
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bischoffe keine contradictores hetten) annoch der erzstifft Brehmen,
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Lubeck, Verden, und Halberstatt, welche bemelte 8 stiffter Carolus Magnus
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fundirt. Magdeburg, Ratzenburg und dergleichen musten auch wieder zue-
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ruckkommen , weyln noch in allen capitula, so ihr ius biß dato noch conser-
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virt hetten, und were nit wie mit Naumburg, Meißen und Merseburg, wel-
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che Chursachsen, wie auch Brandenburg und Havelberg, welche Churbran-
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denburg zue taffelgüttern gemacht, und es damit, ob sie gleich contra pacta
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Passavica ad pias causas nicht verwendet worden, und mit fugen repetirt
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werden konden, grosere difficultet haben würde. So weren auch stifft und
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clöster, wo Luttherische canonici und munch weren, maßen deren I. H. G.
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underschiedliche benennet, wobey die fursten einig interesse nicht haben,
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sondern wan schon solche in den catholischen landen gleich mit uncatholi-
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schen besezt, den fursten dadurch nichts abgehe, nur daß alles in odium
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religionis geschehe, damit keine catholische daselbst geduldet werden. In
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Straßburg ist bis zum Aussterben der lutherischen Mitglieder das Kapitel
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zeitweise nach Konfessionen getrennt gewesen und danach 1630 notorie und

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ex contractu den catholischen der stifft wieder heimbgefallen

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Bei Beilegung des Straßburger Bistumstreites durch den Vertrag von Hagenau 1604 XI
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22 wurde der katholische Charakter des Stiftes und Kapitels anerkannt, den noch
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lebenden protestantischen Kapitularen aber ein Teil der Einkünfte zugesprochen (vgl.
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M. Ritter II S. 157).
, dahero sie
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Franzosen yedes stiffts conditiones consideriren und demnegst leicht mitl
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finden konten, den catholischen hiebey großern dienst und danck zu thun,
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alß daß man den statum in genere et absolute ad annum 1618 zu reducirn
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sich verlautthen läst, und sie bey diesem passu moderate et caute zu gehen,
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sich billich befleißigen solten. Es musten auch bey diesen stifftern die men-
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ses Papales in vigore bleiben, und was dergleichen mehr zu consideriren.

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Welcher discurß dem Servient wol eingangen, maßen der sich die vorge-
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schlagene media gefallen laßen. In der Pfälzer Frage versichert Servien,
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daß die Kronen Bayern die chur abzusprechen niemaln gemeind, die landen
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aber wurden den kindern, deren noch 5 bruder ubrig, nicht also endzogen
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werden konnen, und würde sich auch diese sach noch wol voneinander-
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pringen laßen. Dem Pfalzischen gesandten hab er noch dieser tagen gesagt,
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der zu viel begehr, bekom desto weniger oder gar nichts, wurden sich con-
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tentiren mußen, was sie bekommen konnen, die zeit gebe darnach schon
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mehrer [...]. Also durch heyraht und andere mittel die pfalzgraffen mit
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der zeit auch wieder haben, was sie iezt nit erlangen kondten. Auff
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welches I. H. G.: Daß wegen der landen Churbayern sich schon vorlengst
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erklehrt, mit der chur aber werd es hoffentlich bey iezigem statu verpleiben
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müßen. Weßwegen der conte Servient nochmaln hochlich contestirt
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und zue cooperation sich erpotten.

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Anfrage Wittgensteins

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In Münster Mitte November – XII 16.
wegen der Besuche bei Trauttmansdorff. Wieder-
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holung der den Mainzern gegebenen Antwort.

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Trauttmansdorff bei W in Erwiderung des gestrigen Besuches. Auf die Be-
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merkung
, wurde ungern sehen, daß man mit ausschliesung Spanien frieden
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machen solte, antwortet W: daß solches, wans ein generalfried soll genennd
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werden, je billich, weyln aber die Franzosen ohne bewilligung undt zuthun
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der Hollander mit den Spaniern nit tractiren wollen, die Hollander aber
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außplieben, so scheine es, daß beyde sowol die Franzosen alß Staden ihre
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bey voriger campagna in den Niederlanden gehabte gluckliche progreß
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kunfftig zu prosequiren gedacht seyen. Der her graff affirmirte es zwar,
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hetten aber auch etliche viel thausend man daruber verlohren, die sie
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sobald nit wieder würden richten konnen. Quoad satisfactionem, sagen
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I. H. G., wurde er herr graff, auf wehm sowol die Franzosen alß Schweden
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bestehen, schon vernommen haben. Er von Trauttmanstorff: Daß der
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Franzosen begehren zumal unbillich, dergleichen nie erhört, auch selbiges
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land unschuldigen kindern zustendig

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Die vorderösterreichischen Lande waren im Besitz der Erzherzöge Ferdinand Karl (1628–
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1662) und Sigismund Franz (1630–1665), für die ihre Mutter Claudia de’ Medici (1604–
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1648), die Witwe Erzherzog Leopold V. (1586–1632), bis 1646 die Regentschaft führte.
, so daß hauß Osterreich etlich hun-

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dert jahr in posseß gehabt, und wurden sie dabey mit raison nicht bestehen
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konnen oder wollen. So werde auch mit der Schweden praetendiren Chur-
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brandenburg so leicht nicht zuefrieden sein. I. H. G.: Der Schweden
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mainung nach solte Churbrandenburg ahn deßen statt einiges stifft erblich
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eingeraumbt werden, so aber die Franzosen nit zugeben, I. H. G. auch nim-
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mer verhoffen wolten, daß Ihre Kayserliche Majestät darin würden con-
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sentiren . Und obwolen die Franzosen dahin gingen, daß wan ye eine recom-
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penß zu thun, etwas von den Schlesischen landen hingegen zu cediren, wur-
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den doch Ihrer Kayserlichen Majestät die catholische (wie man zu sagen
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pflegt) nit ausm seckel rathen, wan die stiffter nit in die außgab wolten
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gesezt werden, und seye, I. H. G. mainung nach, das fundamentum zue be-
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haubten , daß zwarn umb ein land so viel nit zue thun, weyln es aber res
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Deo dicatae, catholici dadurch die vota verliehren, die uncatholische hin-
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gegen mehr mittel bekommen die catholische zu undertrucken, so stehe alles
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dieserthalb auch in politicis wol zue bedencken. Und einmal gewiß, wan die
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stiffter nit wehren, daß die catholische religion durch das hauß Osterreich
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nit allein im reich, sondern auch in den eigenen erblanden nicht wurde
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conservirt werden konnen. Welches der herr graff gestehen mußen,
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aber weitter sich nit heraußlaßen wollen. Vermeldete demnegst, wan inner-
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halb 4 wochen die coronen sich nit beßer zue den tractaten wurden an-
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schicken , daß darauß zu schließen, daß sie zum frieden keinen lust, alßdan
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nicht sehe, was man lenger alhie beysammen zue verpleiben hab. Wor-
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auff I. H. G., seyen der mainung mit, wan zwischen hie und Ostern, ehe die
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campagna wiederumb angangen, das werck nit eine andere gestalt gewinne,
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darauff man starck werde tringen müßen, daß sie diß jahr wie das vorig
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dem gluck noch weitter werden abwartten wollen. Alß hiernach der
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herr graff gedacht, vernommen zue haben, daß die cronen weitter nichts
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schrifftlichs tractiren wollen, welches darumb desto gefahrlicher, weyln sie
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alles nach ihrem gefallen werden beßer rescindiren und retractiren kon-
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nen . Sagten I. H. G., daß sie solches also nit nehmen oder hoffen wol-
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ten , sondern damit die sachen mit langer schrifftwechßlung nit protrahirt
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würde, einen punct nach dem andern aufzusezen und seinen endtlichen aus-
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gang zue geben. Der herr graff hienwieder, daß es solchergestaldt beym
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Prager schluß gehalten, daß die materiae in certa puncta distribuirt, ein
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punct nach dem andern vorgenommen, was geschlossen, zu papier gebracht
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und zusammengetragen. I. H. G.: Daß dieses der herren mediatoren,
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Kayserlichen, auch churfürstlichen abgesandten intention yederzeit gewe-
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sen . Es gedachte auch der her graff, daß er im durchraisen zu Nurn-
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berg , Franckfurt und Collen diese stätt zur abordnung ihrer deputirten
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starck animirt, die sich darzu willig erpotten und des bißherigen verzugs
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die endschuldigung dahin eingewendet, daß doch bißhero nichts alß mere
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praeliminaria weren tractirt worden. Befürchtet Schwierigkeiten mit den
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Franzosen wegen der Visiten, da er die Spanier zuerst vorgelassen hat und

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den Titel Altezza nicht geben kann; man müsse sehen, wie den sachen zu
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thun, weyln er yemandts zu disgustiren nicht herkommen.

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Auf Anfrage von d’Avaux versichert W, daß mit Trauttmansdorff reine
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Privatbesuche gewechselt worden seien.

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[...]

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