Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
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Sonntag Buschmann und Anethanus bei den Mainzern.
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Pfälzer Protestation. Einigkeit in der Ablehnung. Zur Begründung schlägt
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Anethanus vor, den Pfälzern zu bedeuten, sie hätten sich, wenn sie etwas
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anbringen wollten, mündlich an die Deputierten des Kollegs zu wenden.

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Buschmann: Daß man sie so gleichsam auffordere, um Audienz nachzu-
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suchen
; der kurtziste weeg were, daß die herren Churmaintzische simpli-
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citer und für sich selbst dem Pfaltzischen secretario, wan sich derselbe
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wiederumb angeben wurde, zu andtwortten, daß sie sich nicht zu erinneren,
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daß dergleichen protestationes iemahln unangesehen der vielen under-
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schiedlichen von etlichen und 20 iahren her gehalttenen churfürstlichen
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collegialconventen insinuirt, weniger vom directorio angenommen, und
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woltten also sie Churmeintzische verhoffen, man ihro auch dießmahl damit

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verschonen werde. Wie sie Pfaltzische auch dan darumb desto beßer in
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ruhe würden stehen können, weilen man sich erinnere, daß letzmahln zue
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Wien die Pfaltzstreittigkeitt zue anderwerttiger reassumption der befange-
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nen güetlichen composition außgestellet und verwießen worden, deßen man
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dan allerseits pillich zu erwartten. Die Mainzer wollen die Ablehnung
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nicht allein verantworten und schlagen als Antwort vor, da Köln und
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Brandenburg als interessiert gelten könnten, wollten Mainz und Trier die
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Ankunft der Sachsen abwarten. Buschmann: Daß sichs mitt solcher
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endschuldigung nicht woll thuen laßen würde, dan erstlich Ihre Churfürst-
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liche Durchlaucht zue Colln sich zur parthey nicht würden machen noch
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künffig davon außschließen laßen, wie sie dan bei letztmahliger composi-
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tionshandlung zue Wien notorie von den Pfaltzischen selbst zur mittinter-
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position guetwillig angenommen und erkendt. So dörfften auch villeicht
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Ihre Churfürstliche Gnaden zue Maintz darinnen mehr pro parte, alß
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Churcoln gehaltten werden, weiln bekandt, daß Churcolln kein eintzig
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dorff, so von den Pfaltzischen besprochen werde, besitze; hingegen aber
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von Churmaintz die gantze Bergstraß angefochten werde, derhalben es dan
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ein gantz bedenckliches ding, daß man disseits den eingangk selbst machen
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woltte, einen oder anderen churfürsten von dießen negotiis zue excludiren,
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und möchte es auch zweiffelsohn den Brandenburgischen, alß welchen die
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Pfaltzische nichts verbergen, frembd vorkommen, daß man sie ihrer unge-
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hört partiales erclerte. So were es auch nicht wenig bedencklich, daß die
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herren Churmeintzische die endschuldigung auff das gantze collegium
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legtten, dan solchenfalß die Brandenburgische urgiren würden, daß man
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dießen punct in offentlicher collegialversamblung in proposition bringen
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sollte, da würde es dan abermahln anderst nichts, alß lauter disputat und
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fernere verbitterung abgeben, indeme nicht zu zweiffelen, daß die Chur-
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brandenburgische auff acceptirung dießer protestation, unterm vorwandt,
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alß wan solche niemaldten schädlich sein köntte und daß protestiren
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menniglich erlaubtt, tringen würden; und wan etwa die Pfaltzische dieße
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ihre protestation herumbtragen und allen churfürstlichen gesandten ad
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partem insinuiren wollen, so werde man ex parte Churcollnischer kein groß
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bedencken tragen, sie simpliciter obgesetztermaßen abzuweißen. Die
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Mainzer bleiben bei ihrem Einwand und sind nur bereit, dilatorisch zu ant-
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worten
, sie müßten berichten und sich aus den Kollegialakten informieren.

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