Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 VIII 21
1645 VIII 21
Montag Buschmann bei Volmar. Dieser sieht die Ur-
sache für die Verzögerung der Verhandlungen hauptsächlich im Streit der
Stände über den modus consultandi, muß aber zugeben, daß auch die ksl.
Antwort auf die Proposition noch nicht vorliegt, die erst durch Kurz mit
Bayern beraten werden soll
. Empfiehlt zur Beilegung der Religionsfrage
Verlängerung der im Prager Frieden gesetzten Frist. Buschmann: Außer
um die geistlichen Güter geht es um mit der Frist nicht zu erledigende Fra-
gen wie Anerkennung der Reformierten. Volmar will die Entscheidung
darüber den Lutheranern überlassen. Im übrigen befürchtet er die größte
Schwierigkeit in der Pfälzer Frage, da Frankreich, wenn auch indifferent
oder Bayern geneigt, sich doch den Schweden und Protestanten als seinen
Verbündeten nicht widersetzen werde. Buschmann: Wegen der Kur ein
Vergleich zu erhoffen, das Land habe Bayern gegen Erstattung der dem
Kaiser vorgestreckten Gelder schon längst zurückzugeben versprochen.
Volmar: Die Erstattung wird schwerfallen, zu weiteren Gebietsabtretungen
wird der Kaiser nicht bereit sein. Zum Ausgleich Spanien–Frankreich,
ohne den Frankreich wohl auch den deutschen Frieden nicht schließen will
und der ohne die von Spanien bisher verweigerten Landabtretungen nicht
möglich scheint, gibt Volmar als seine persönliche Meinung an, Spanien
könne Roussillon und die Franche Comté abtreten, wenn Frankreich auf
die Unterstützung der Katalanen und Portugiesen verzichte.
sache für die Verzögerung der Verhandlungen hauptsächlich im Streit der
Stände über den modus consultandi, muß aber zugeben, daß auch die ksl.
Antwort auf die Proposition noch nicht vorliegt, die erst durch Kurz mit
Bayern beraten werden soll
Verlängerung der im Prager Frieden gesetzten Frist. Buschmann: Außer
um die geistlichen Güter geht es um mit der Frist nicht zu erledigende Fra-
gen wie Anerkennung der Reformierten. Volmar will die Entscheidung
darüber den Lutheranern überlassen. Im übrigen befürchtet er die größte
Schwierigkeit in der Pfälzer Frage, da Frankreich, wenn auch indifferent
oder Bayern geneigt, sich doch den Schweden und Protestanten als seinen
Verbündeten nicht widersetzen werde. Buschmann: Wegen der Kur ein
Vergleich zu erhoffen, das Land habe Bayern gegen Erstattung der dem
Kaiser vorgestreckten Gelder schon längst zurückzugeben versprochen.
Volmar: Die Erstattung wird schwerfallen, zu weiteren Gebietsabtretungen
wird der Kaiser nicht bereit sein. Zum Ausgleich Spanien–Frankreich,
ohne den Frankreich wohl auch den deutschen Frieden nicht schließen will
und der ohne die von Spanien bisher verweigerten Landabtretungen nicht
möglich scheint, gibt Volmar als seine persönliche Meinung an, Spanien
könne Roussillon und die Franche Comté abtreten, wenn Frankreich auf
die Unterstützung der Katalanen und Portugiesen verzichte.