Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 VII 12
1645 VII 12
Mittwoch [...]
Domdechant von Verden
bei W. Als er
auf die unterlassenen Visiten der Kurfürstlichen bei Peñaranda kommt,
verweist W darauf, daß die Spanier selbst für die Verschiebung bis zum
Einlangen ihrer Resolution waren und sich deshalb nicht, wie der Dom-
dechant andeutete, zurückgesetzt fühlen können. Auf den Einwurf, der
Exzellenztitel der Kurfürstlichen sei eine nicht vorhersehbare Neuerung
gewesen, erwidert W, es werde schon seit Januar darüber verhandelt, und
gibt einen Überblick über die Entwicklung dieser Frage. Und seye zu be-
thawern , daß eben von den Spaniern den herrn churfürstlichen (deren sie
sich doch sowoll in bellicis alß tractatibus pacis zue ihren vortheill gebrau-
chen wollen) dergestalt, und zwar in so geringer sach disgusto anzuthuen,
kein schew getragen würde. Daß nun hingegen auch die Spanische von den
herrn churfürstlichen auff gleiche weiß tractirt, und nicht mehrer mit dem
titul geachtet würden, hetten sie niemandt alß sich selbsten zue imputiren.
Bergaigne, mit dem es keine Titulaturschwierigkeiten gibt, hat er nur
deshalb noch nicht besucht, weil er secundus in ordine. Domdechant:
Außer der gemeinsamen hat Bergaigne wie Peñaranda noch eine Einzelvoll-
macht ; Peñaranda wird vielleicht bald wieder abreisen und Bergaigne
Primargesandter werden.
Nachricht anderwertsher: Peñaranda betont seine Vorrangsstellung gegen-
über Saavedra; Rangstreit zwischen Bergaigne und Saavedra; Castel Ro-
drigo auf seiten Bergaignes.
auf die unterlassenen Visiten der Kurfürstlichen bei Peñaranda kommt,
verweist W darauf, daß die Spanier selbst für die Verschiebung bis zum
Einlangen ihrer Resolution waren und sich deshalb nicht, wie der Dom-
dechant andeutete, zurückgesetzt fühlen können. Auf den Einwurf, der
Exzellenztitel der Kurfürstlichen sei eine nicht vorhersehbare Neuerung
gewesen, erwidert W, es werde schon seit Januar darüber verhandelt, und
gibt einen Überblick über die Entwicklung dieser Frage. Und seye zu be-
thawern , daß eben von den Spaniern den herrn churfürstlichen (deren sie
sich doch sowoll in bellicis alß tractatibus pacis zue ihren vortheill gebrau-
chen wollen) dergestalt, und zwar in so geringer sach disgusto anzuthuen,
kein schew getragen würde. Daß nun hingegen auch die Spanische von den
herrn churfürstlichen auff gleiche weiß tractirt, und nicht mehrer mit dem
titul geachtet würden, hetten sie niemandt alß sich selbsten zue imputiren.
Bergaigne, mit dem es keine Titulaturschwierigkeiten gibt, hat er nur
deshalb noch nicht besucht, weil er secundus in ordine. Domdechant:
Außer der gemeinsamen hat Bergaigne wie Peñaranda noch eine Einzelvoll-
macht ; Peñaranda wird vielleicht bald wieder abreisen und Bergaigne
Primargesandter werden.
Nachricht anderwertsher: Peñaranda betont seine Vorrangsstellung gegen-
über Saavedra; Rangstreit zwischen Bergaigne und Saavedra; Castel Ro-
drigo auf seiten Bergaignes.