Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 VII 10
1645 VII 10
Montag Konferenz der kurfürstlichen Gesandten in Len-
gerich . Vormittagssitzung (siehe APW III A 1, 1 S. 159ff).
[...]. Vor Beginn der Nachmittagssitzung Gespräch Ws mit dem ihm von
früher bekannten Dr. Fritze: Auf die Frage, ob Brandenburg sich zur Ab-
tretung Pommerns verstehen werde, beteuert Fritze, sie seien instruiert und
hätten auch Oxenstierna gesagt, das sie nit einen hoff abtretten wollen;
daruber hette der Ochsenstern sich verwundert; sie aber fragten nit dar-
nach , dan es weder publico imperii bono noch privato electoris geschehen
khonte; alß I. H. G. sagten, man miesste salvo honore das unziffer nit selb-
sten an den pelz sezen, sagt er eben diß seie es, das die exteri nur in das
reich sich zu sezen gedeckten; Curbrandenburg konte sich darzu nit ver-
stehen , dan allemal wan Schweden feindlich in das reich kommen wollte,
miesten des churfirsten landen zum ersten alßdan leiden; khlaget dar-
nach wie ubel sie noch in der Markh von den Schweden tractiert wur-
den , das sie umb den churfirsten auch solche recompens nit verdient.
2. Alß I. H. G. sagt, es seie zum besten das wir im reich zusamen und alle
exteros darauß hiellten, sagt er, ia freilich, und seie woll zu practicieren
dan die stend und er einander ainß sein miessten; die evangelische lassen
ihnen nit vorstehen, das die catholische sie gar vertilgen und auß dem reich
iagen wollen, hingegen weren sie gegen die catholische auch nit gemaint.
I. H. G. andwortteten, also seie es, hundert jar hetten die catholische und
evangelische mit einander gelebt, miesste noch lenger sein, und hette man
dißhalber die vertrag und reichsconstitutiones allerseits zu hallten. Wel-
ches er mit ia beandtwortet. [...]
Nachmittagssitzung (siehe APW III A 1,1 S. 173ff). Im Anschluß erinnert
W die Mainzer daran, die anwesenden Ksl. zu informieren. Bei der im
Stehen gehaltenen Umfrage begründet W seinen Antrag damit, daß man
etwaige Erinnerungen dann morgen berücksichtigen könne; die Information
soll durch die ordentlichen Deputierten Mainz und Bayern erfolgen. Bayern
stimmt zu, Brandenburg mit dem Anhang, daß die Deputation keine Reli-
gionssachen betreffe.
W bei den Ksl., denen er während der Sitzung seinen Besuch hatte anbieten
lassen; wegen Ankunft der Deputierten wird das Gespräch bald abge-
brochen .
gerich . Vormittagssitzung (siehe APW III A 1, 1 S. 159ff).
[...]. Vor Beginn der Nachmittagssitzung Gespräch Ws mit dem ihm von
früher bekannten Dr. Fritze: Auf die Frage, ob Brandenburg sich zur Ab-
tretung Pommerns verstehen werde, beteuert Fritze, sie seien instruiert und
hätten auch Oxenstierna gesagt, das sie nit einen hoff abtretten wollen;
daruber hette der Ochsenstern sich verwundert; sie aber fragten nit dar-
nach , dan es weder publico imperii bono noch privato electoris geschehen
khonte; alß I. H. G. sagten, man miesste salvo honore das unziffer nit selb-
sten an den pelz sezen, sagt er eben diß seie es, das die exteri nur in das
reich sich zu sezen gedeckten; Curbrandenburg konte sich darzu nit ver-
stehen , dan allemal wan Schweden feindlich in das reich kommen wollte,
miesten des churfirsten landen zum ersten alßdan leiden; khlaget dar-
nach wie ubel sie noch in der Markh von den Schweden tractiert wur-
den , das sie umb den churfirsten auch solche recompens nit verdient.
2. Alß I. H. G. sagt, es seie zum besten das wir im reich zusamen und alle
exteros darauß hiellten, sagt er, ia freilich, und seie woll zu practicieren
dan die stend und er einander ainß sein miessten; die evangelische lassen
ihnen nit vorstehen, das die catholische sie gar vertilgen und auß dem reich
iagen wollen, hingegen weren sie gegen die catholische auch nit gemaint.
I. H. G. andwortteten, also seie es, hundert jar hetten die catholische und
evangelische mit einander gelebt, miesste noch lenger sein, und hette man
dißhalber die vertrag und reichsconstitutiones allerseits zu hallten. Wel-
ches er mit ia beandtwortet. [...]
Nachmittagssitzung (siehe APW III A 1,1 S. 173ff). Im Anschluß erinnert
W die Mainzer daran, die anwesenden Ksl. zu informieren. Bei der im
Stehen gehaltenen Umfrage begründet W seinen Antrag damit, daß man
etwaige Erinnerungen dann morgen berücksichtigen könne; die Information
soll durch die ordentlichen Deputierten Mainz und Bayern erfolgen. Bayern
stimmt zu, Brandenburg mit dem Anhang, daß die Deputation keine Reli-
gionssachen betreffe.
W bei den Ksl., denen er während der Sitzung seinen Besuch hatte anbieten
lassen; wegen Ankunft der Deputierten wird das Gespräch bald abge-
brochen .