Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 VI 10
1645 VI 10
Samstag Mitteilung an Saavedra: Gespräch mit Merfeldt.
Saavedra will an den Kurfürsten schreiben.
Landsberg bei Bergaigne: Angebot der Visite, sobald Bergaigne Besuche an-
nimmt . Dieser berichtet, er habe, als er merkte, daß ein öffentlicher Einzug
Schwierigkeiten verursachen werde, seinen ursprünglichen Plan wiederauf-
genommen und sei inkognito hereingekommen, womit die übrigen spani-
schen Gesandten, als er ihnen nach seiner Ankunft die Gründe darlegte,
sich zufrieden zeigten. Er will nur als Bischof von Herzogenbusch
auftreten, zumal die päpstliche Bestätigung für Cambrai noch nicht vor-
liegt . Zwar wird ihm von vielen schon der Titel Fürstliche Gnaden gege-
ben , doch verhält er sich dazu passiv und fordert es nicht.
Mitteilung der Brandenburger: 1. Wegen des Exzellenztitels für die Sekun-
dargesandten muß man erst bei Wittgenstein anfragen. 2. Besuche in der
Reihenfolge der Anmeldung. 3. Einen Beschluß wegen tractament der
fürstlichen gesandten können sie im Reichsabschied 1641 nicht finden
und haben von Wittgenstein Erläuterung erbeten. Darauff I. H. G. ver-
meld , sie vermercken, daß die sachen nicht recht eingenommen, wolten nit
hoffen, daß er [!] von ihrem abgeschickten unrecht vorgepracht, und haben
denselben sogleich vor sich kommen lasen, der es auf die weiß, wie gestern
reportirt und hievorn gemeldet ist, wiederholt; demnegst dem Branden-
burgischen secretario zur andwort geben, daß er selbsten aus dieser relation
ahnehmen kondt, daß in primo puncto die quaestio anderst gefallen, und
begert, wan sie davon ye dem graffen von Wittgenstein bericht thun wol-
ten , daß es auf die angepracht, und ieztgehörte weiß, wie sie nemblich von
den herrn Churmainzischen angefragt, geschehen möchte. Sonsten die frag
belangend, wie ers vorpracht, ob das praedicatum Excellenz allein den
principalgesandten zu geben, seye 1. der dißhalber von Ihrer Mayestät
ausgelassene befelch allein auff die haubtgesandte gangen, und zwarn mit
dieser außbescheidung, wan sie nemblich standespersonen, 2. würden die
außwerdige darzu durchauß nit verstehen, und weniger die fürsten und
stende des reichs, also man newe disputat und difficulteten ohne noht er-
wecken würde, gestalt I. H. G. dan auch nit sehen, mit was fundament und
verhoffendem effectu solches zu moviren. Ad 2. were in alleweg die visita
in der ordnung anzunehmen, wie sie gesucht, welches yedoch cum mica salis
zu verstehen, daß solches inter plures eiusdem gradus gemeint, nit aber wan
ein stättischer sich vor angemeldet, daß darumb ein fürstlicher zurückzu-
stehen . Das dritte seye kein materi in den reichsabschied zu trucken, son-
dern ein conclusum so under den churfurstlichen allein gemacht worden,
desen sich dan der von Loben und Doctor Fritz, alß welche solchen con-
ferentiis selbst mit beygewohnt, wol wurden zu erinnern wissen [...].
Mitteilung an die Bayern: Gespräch mit dem Brandenburger. Schreiben an
die Mainzer .
Mitteilung der Brandenburger: Sie müssen erst an Wittgenstein berichten:
W: Daß solches bey ihrem belieben stünde, hetten aber die erinnerung zue
dem endt thun wollen, auff daß solches gleicher gestalt uberschreiben
kondten [...]
Saavedra will an den Kurfürsten schreiben.
Landsberg bei Bergaigne: Angebot der Visite, sobald Bergaigne Besuche an-
nimmt . Dieser berichtet, er habe, als er merkte, daß ein öffentlicher Einzug
Schwierigkeiten verursachen werde, seinen ursprünglichen Plan wiederauf-
genommen und sei inkognito hereingekommen, womit die übrigen spani-
schen Gesandten, als er ihnen nach seiner Ankunft die Gründe darlegte,
sich zufrieden zeigten. Er will nur als Bischof von Herzogenbusch
auftreten, zumal die päpstliche Bestätigung für Cambrai noch nicht vor-
liegt . Zwar wird ihm von vielen schon der Titel Fürstliche Gnaden gege-
ben , doch verhält er sich dazu passiv und fordert es nicht.
Mitteilung der Brandenburger: 1. Wegen des Exzellenztitels für die Sekun-
dargesandten muß man erst bei Wittgenstein anfragen. 2. Besuche in der
Reihenfolge der Anmeldung. 3. Einen Beschluß wegen tractament der
fürstlichen gesandten können sie im Reichsabschied 1641 nicht finden
und haben von Wittgenstein Erläuterung erbeten. Darauff I. H. G. ver-
meld , sie vermercken, daß die sachen nicht recht eingenommen, wolten nit
hoffen, daß er [!] von ihrem abgeschickten unrecht vorgepracht, und haben
denselben sogleich vor sich kommen lasen, der es auf die weiß, wie gestern
reportirt und hievorn gemeldet ist, wiederholt; demnegst dem Branden-
burgischen secretario zur andwort geben, daß er selbsten aus dieser relation
ahnehmen kondt, daß in primo puncto die quaestio anderst gefallen, und
begert, wan sie davon ye dem graffen von Wittgenstein bericht thun wol-
ten , daß es auf die angepracht, und ieztgehörte weiß, wie sie nemblich von
den herrn Churmainzischen angefragt, geschehen möchte. Sonsten die frag
belangend, wie ers vorpracht, ob das praedicatum Excellenz allein den
principalgesandten zu geben, seye 1. der dißhalber von Ihrer Mayestät
ausgelassene befelch allein auff die haubtgesandte gangen, und zwarn mit
dieser außbescheidung, wan sie nemblich standespersonen, 2. würden die
außwerdige darzu durchauß nit verstehen, und weniger die fürsten und
stende des reichs, also man newe disputat und difficulteten ohne noht er-
wecken würde, gestalt I. H. G. dan auch nit sehen, mit was fundament und
verhoffendem effectu solches zu moviren. Ad 2. were in alleweg die visita
in der ordnung anzunehmen, wie sie gesucht, welches yedoch cum mica salis
zu verstehen, daß solches inter plures eiusdem gradus gemeint, nit aber wan
ein stättischer sich vor angemeldet, daß darumb ein fürstlicher zurückzu-
stehen . Das dritte seye kein materi in den reichsabschied zu trucken, son-
dern ein conclusum so under den churfurstlichen allein gemacht worden,
desen sich dan der von Loben und Doctor Fritz, alß welche solchen con-
ferentiis selbst mit beygewohnt, wol wurden zu erinnern wissen [...].
Mitteilung an die Bayern: Gespräch mit dem Brandenburger. Schreiben an
die Mainzer .
Mitteilung der Brandenburger: Sie müssen erst an Wittgenstein berichten:
W: Daß solches bey ihrem belieben stünde, hetten aber die erinnerung zue
dem endt thun wollen, auff daß solches gleicher gestalt uberschreiben
kondten [...]