Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 V 18

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1645 V 18
Donnerstag [...] . Schreiben der Mainzer aus Osnabrück,
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in dem sie zu folgenden Punkten Ws Gutachten wünschen: 1. Schweden und
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etliche Protestanten machen Schwierigkeiten wegen der Deputation. 2. Sie
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bestehen auf Behandlung der Religionsgravamina. 3. Vor Bewilligung der
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Pässe für die Mediatstände will Schweden nicht proponieren. 4. Verlegung der
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Verhandlungen an einen Ort, da bei Religionsverhandlungen in Osnabrück
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Ksl. und Mainzer allein den Protestanten gegenüberstehen würden. 5. Zu-
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stimmung zu einer wöchentlichen Korrespondenz. 6. Brandenburg will in
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dem zur Beilegung des Besuchsstreites verabredeten Revers nicht die Main-
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zer Präzedenz anerkennen, sondern nur erklären, daß man gegen Mainz
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nichts zu präjudizieren gesucht, im übrigen aber auf der Gleichheit aller
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Kurfürsten bestehen.

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Treffen mit den Bayern vor der Stadt. Proposition der Mainzer Punkte.
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Bayern: Es scheine, daß die herren Churmaintzische gar zu bald allen von

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dem gegentheyl auf die bahn pringenden difficulteten und discursibus
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glauben beymessen, und es gleich pro determinato bey den Schwedischen
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halten. Dergleichen und anderß werde hier von den Franzosen vor und
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nach auch movirt, so man aber also nit verstanden, sondern pro re nata
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endweder dissimulando vorbey gangen, oder mit gegenremonstrationibus
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opponirt, daß sie endlich von denen vorprachten propositis abstehen muß-
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ten . Folgendts in specie und zwarn beym ersten puncto, wegen der reichs-
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deputation , seye dieselbe, alß in reichsconstitutionibus fundirt, legitima,
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und in imperio ublich und herkommen, und die abgeordnete darauf und ad
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pacem tractandam, nachdem die sachen zu Franckfurt wegen des justizi
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weesens geendiget, specialiter instruirt, welches den Schwedischen, wie man
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auch hier den Franzosen gethan, zur andwort geben werden kondte. Ad
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2. ratione gravaminum religionis, und daß selbe ad tractatus wolten gezo-
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gen werden, vermeinten beßer zue sein, dagegen iezo noch nichts zu movi-
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ren , sondern biß zu beysamenkunfft der deputation, oder etwas bestendi-
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ges vom gegentheil hierunter anpracht würde, diesen punctum tacite zu
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ubergehen. 3. [...]. Hielten nicht undienlich, daß man zu befurderung des
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wercks mit den interessenten reden und sehen möchte, ob sie zu nachgebung
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dieses puncts, yedoch absque praeiudicio, zu disponiren. 4. Dagegen spreche
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die Abneigung der Schweden und der mit einer solchen Änderung ver-
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bundene
Zeitverlust, weshalb lieber mit proponirung solcher translation,
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biß die proposition herauß, einzuhalten. Underdeßen werde sich Chur-
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mainz erklehren müßen, wie ers mit dem directorio alhier zu halten ge-
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dencke . 5. Haben mit I. H. G. sie sich verglichen, daß weilen die sachen
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schriftlich also nit explicirt, auch anderst eingenommen werden konten,
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man under sich churfurstlichen wochentlich, oder nach beschaffenheit der
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sachen, alle 14 tag in loco aliquo intermedio, alß zu Lengerich, so auf hal-
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bem weg Oßnabruck, und zwarn auf den mitwoch, der postäg halber ahm
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gelegensten, zusammenkommen. Am kommenden 24. Mai könne man damit
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zunächst unter den drei katholischen Kurfürsten beginnen, und zwar zur
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Vermeidung von Verdacht bei den Brandenburgern mit der Begründung,
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Köln und Bayern wollten sich im Besuchsstreit interponieren. 6. Sey zwarn
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der Brandenburgischen andwort und gemachte außdeuttung des vorgehens
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etwas nachdencklich und weit aussehend, hielten aber doch, daß mans der-
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zeit tacite zu ubergehen, und der accommodation dieser mißverstendnus
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sich zu befleißen. Zu dem endt das Churmainzisch concept wol in kurzere
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form gebracht, und doch alles, was vorubergangen, zu ihrer beßeren
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verwahrung ad prothocollum per decanum S. Joannis

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Raban Heistermann (gest. 1668), Domherr in Lübeck, Dechant von St. Johann in
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Osnabrück.
, alß welcher den
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mediatorn supplirt und auch dieser sachen wegen adhibirt worden sein
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wurd, genommen werden kondt. I. H. G. haben diesem nach die puncta
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der Churmainzischen schreibens wiederholet und durchgehendts vermög

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vorhin gethanen proposition mit den herren Churbayerischen sich confor-
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mirt . Und noch ferner beym ersten vermeldet, daß die Kayserliche und
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Churmainzische den Schwedischen zu Oßnabruck die remonstration [!],
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gleich hier den Franzosischen geschehen, warahn sie dan auch, wie man
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praesupponire, satisfaction gehabt, und der deputation erwartteten, zu thun
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hetten. Beym 2. und 4., wan nemblich die gravamina nach Oßnabruck
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gezogen werden solten, wurden sich alßdan von den interessirten catholi-
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schen stenden schon gnug dorthin begeben, maßen sie dan selbst ihr not-
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turfft solchen falß beobachten laßen wurden. Wegen translation tracta-
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tuum ad unum locum seye weder Munster noch Oßnabruck bequehm. Da
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man dan ad locum tertium etwan nacher Collen das absehen haben wolt,
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wurde zum referiren hien und wieder, und biß man sichs allerseits ver-
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glichen , die quartier eingericht, die raiß hernegst vorgenommen, wenigst 3
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ad 4 monat zeit, inmittelst aber daruber abermal dieser sommer vergeblich
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hingehen. Ohne das man weiß, daß die Schweden sich vernehmen laßen,
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mit den tractaten auß Oßnabruck anderwerzhin nit zu kommen. Die-
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sem nach hat man gutt befunden, von mehr bemeltem Churmainzischen
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schreiben und was aniezo passiret, den herren Kayserlichen zu communi-
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ciren . W teilt die Antwort des Kammergerichtes

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Vgl. unten [ S. 181 Anm. 2 ] .
auf das köln-bayerische
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Schreiben mit. Da auch die Ksl. eine Antwort erhalten haben, soll mit
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ihnen und den Brandenburgern darüber beraten werden. Bayern: Auf
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Befehl des Kurfürsten unterrichten sie W, da auß denen alhie zu Munster
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anwesenden Franzosischen gesandten uber alle angewendte mühe und fleiß
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nichts zu pringen gewest, habe Maximilian mit Zustimmung des Kaisers
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25–S. 177,39 Und – fortzusezen] am Rande: ad Bavarum omittantur
seinen Beichtvater P. Vervaux nach Frankreich geschickt. Und durch den-
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selben erstlich urgiren laßen, daß weilen die churfürstlichen gesandten, wo-
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rauff die handlung dem andeutten nach, verschoben worden, schon vor
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guter weil alhier und doch zu den sachen nicht gethan werde, den pleni-
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potentiariis befelch zugeschickt werden möchte, ihre proposition ohn lenger
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anstand zu thun, und die tractatus mit ernst anzufangen und fortzusezen.
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2. Seye dem patre confessario zu remonstriren auffgeben, was fur religions-
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gefahr im reich, auch wol anderwerz auß der Schweden großen progressi-
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bus und auß dem etlich und zwanzig jahrigen krieg, wan Franckreich seine
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assistenz also ferner continuiren solte, wol eversio totius erfolgen dorffte.
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3. Einen stillstand der waffen, etwa auf einen, 2, 3, oder 4 monat lang, vor-
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zuschlagen und zue befurdern, und etwa nach verfließung, da die handlung
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underdeßen noch nit zum end kommen, weitter hienauß zu prolongiren,
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gleich dan bey allen haubttractatiombus solches nuzlich practiziret worden.
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4. Hab er auch im befelch gehabt, die Pfalzische sach pro domo Bavarica
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im besten zu recommendiren, und zu remonstriren, wie viel darahn gelegen,

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daß diß votum im churfürstlichen collegio, prout nunc est, den catholischen
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verpleibe. Welches befurderung man vom konig in Franckreich sich soviel
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da ehender sich verstehe, weilen die chur auf das hauß Bayern mit sein, des
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konigs, herrn vatter selbst guten belieben und cooperation transferirt wor-
5
den seye. Der cardinal Mazzarini habe auf das erste zur andwort geben,
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den Franzosischen plenipotentiariis zue Münster seye ordre zugeschickt, die
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proposition ad pacem zu thun, und damit nun desto weniger darahn fehl
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seye, solte solcher befelch reduplicirt, und ihnen alßpalden gleichfalß zuge-
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fertiget werden. Ad 2. Seyen die ministri Gallici bevollmächtiget, alles
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praeiudicium in religione zu verhuetten, und solte solches gleichfalß nach-
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malß renovirt werden. Mit begehren, Churbayern auch den ihrigen befelch
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ertheylen wolt, daß dasjenige, was contra religionem catholicam solte vor-
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gehen , solches alspalden bey den Franzosischen anpringen mochten. Das
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armistitium, drittens, seye vom cardinal Mazzarini gantz recusirt, mit ver-
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melden , daß es durchauß nit sein kond, sondern müsten die arma so lang,
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biß fried würde, operiren. Und mochte man desto geschwinder darzu thun,
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maßen dan ahn seithen Franckreich nichts ermanglen thette. Wobey die
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Churbayerische gedacht, daß diesem ungeacht Churbayern vermein, daß
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man alhier diesen punctum noch ferner omnibus modis zu urgiren hette.
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Beym 4. habe der cardinal sich vernehmen laßen, Churbayern seye bey
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Franckreich hoch aestimirt, und werde der konig die hand nimmer von
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ihme abthun. Hierbey ist vom Dr. Krebsen weitläuffig erwehnet, welcher-
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gestalt Churbayern die Pfaltzische landen titulo oneroso innenhabe. Item
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von richtigkeit der schuld, und daß mit Ihrer Kayserlichen Majestät wegen
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der 13 millionen liquidiret, und wie die transmutation des ländlein ob der
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Enß gegen die Oberpfalzische landen geschehen

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Im Münchener Vertrag 1628 II 22 (Druck: J. Dumont V 2 S. 538–542) hatte der Kaiser
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als Ersatz für die auf 13 Millionen Gulden berechneten Kriegskosten Bayern die Ober-
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pfalz und die rechtsrheinische Unterpfalz zugesprochen, wogegen Maximilian das bisher
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als Pfand innegehabte Oberösterreich dem Kaiser zurückgab.
. Wavon sie auch iungst
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dem conte de Avaux, auf sein begehren, umbstendlich parte geben. Uber
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diß hette auch Churbayern befohlen, I. H. G. sowol alß den Kayserlichen
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von deme iüngst bey Marienthal vorgegangenen treffen, und gegen die
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Franzosisch-Weinmarische erhaltenen ansehnlichen victori, yedoch citra
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iactantiam, parte zue geben, mit deren erinnerung, daß man desto weniger
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nit dem frieden ganz eiffrig nachtrachten und omnibus modis urgiren
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solle. I. H. G. haben sich fur beschehene communication von des patris
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confessarii nacher Franckreich gehabten commission, wavon sie schon
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anderwertz her etwas nachricht gehabt, hochlich bedanckt; mit andeuten,
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daß lezt Churbayerische schreiben von solch ihn Churbayerischen zuge-
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schickten befelch meldung thue. Imgleichen auch wegen der glücklichen
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victori, und weren der mainung ebenfalß auch, daß man desto eiffriger
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sehen solte, die tractatus pacis fortzusezen. [...].

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1
Nachricht, daß d’Avaux sich ganz von der Gesandtschaft zurückziehe und
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deshalb die Abgeordneten des schwäbischen Kreises

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Dr. Johann Georg Köberlin, Vizekanzler und Gesandter des Stiftes Konstanz mit Man-
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dat für Buchau und Kempten; Dr. Andreas Burkhardt (1594–1651), württembergischer
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Gesandter und Vizekanzler; beide in Münster seit 1645 V 4.
nicht mehr empfangen
3
wollte. Mit nächster Post soll eine Vollmacht auf Servien kommen,
4
d’Avaux wird nach Pfingsten abreisen.

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