Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 III 19
1645 III 19
Sonntag Mitteilung Nassaus: Krosigk
war
incognito bei
ihm, nachdem Nassau ihn wegen Milderung der Kriegslasten in der Graf-
schaft Hadamar zu sich gebeten hatte. Die erste Visite haben die Hessen
den Ksl. bisher noch nicht gegeben.
Mitteilung Haslangs: Besuch bei Contarini wegen der Türkengefahr. Der
Venezianer erwähnte, daß in Osnabrück alle Verhandlungen stockten und
die Schweden sich mit Fehlen kurfürstlicher Vertreter entschuldigten. Die
Bayern haben deshalb vorgeschlagen, auf Beschleunigung der brandenbur-
gischen Deputation zu dringen. I. H. G.: Sie hieltens für gar dienlich,
vermuttheten aber, sie würden auf der raiß begriffen sein und ehestens in
der nähe anlangen, also nit wüsten, wo sie die schreiben werde konnen an-
treffen . Zuedem, wan schon die Churbrandenburgische abordnung hier,
und zue Oßnabruck nit oder auch dort ohn die Churmainzische erfolgen
würde, so cessire doch die difficultet und der praetextus nit. Vermeinten
also, daß nit allein ahn den Churbrandenburgischen, sondern auch ahn
Churmainz selbsten zu schreiben. Welches die Churbayerische mit fur
gut gehalten und vermeldet, ob nit solche schreiben in gesambtem nahmen
zu thun, und in dem ahn die Brandenburgische ad partem oder per
postscriptum sich des praedicati Excellenz auf ihn Churbayerischen zu ver-
sichern . Auf welches I. H. G. geandtworttet, sie sehen nit wol, wie der
Churbayerische dem Churbrandenburgischen das praedicat zu attribuiren,
in incertitudine, obs ihm werde zuruckgegeben, es aber zu underlassen, hielten
auch bedencklich. Zudem stunde auch darumb ahn, weil man sich gegen die
frembde nationen mit dem stylo linguae Germanicae endschuldiget, daß
aniezt dem Churbrandenburgischen gegeben werden solt, so den Kayser-
lichen bißhero nit geschehen, welches desto mehr praeiudicirlicher, daß es
das ansehen hab, alß wan allein der Kayser umb der Venetianer willen den
churfursten den titul verwaigerte. Dahero beßer zu sein vermainten, daß
man rem integram verpleiben zue laßen, und I. H. G. dem Churbranden-
burgischen , wie vorhin schon offter geschehen, und mit dem sie ohne das
bekendt, allein zuschreiben. So den Churbayerischen also beliebet .
ihm, nachdem Nassau ihn wegen Milderung der Kriegslasten in der Graf-
schaft Hadamar zu sich gebeten hatte. Die erste Visite haben die Hessen
den Ksl. bisher noch nicht gegeben.
Mitteilung Haslangs: Besuch bei Contarini wegen der Türkengefahr. Der
Venezianer erwähnte, daß in Osnabrück alle Verhandlungen stockten und
die Schweden sich mit Fehlen kurfürstlicher Vertreter entschuldigten. Die
Bayern haben deshalb vorgeschlagen, auf Beschleunigung der brandenbur-
gischen Deputation zu dringen. I. H. G.: Sie hieltens für gar dienlich,
vermuttheten aber, sie würden auf der raiß begriffen sein und ehestens in
der nähe anlangen, also nit wüsten, wo sie die schreiben werde konnen an-
treffen . Zuedem, wan schon die Churbrandenburgische abordnung hier,
und zue Oßnabruck nit oder auch dort ohn die Churmainzische erfolgen
würde, so cessire doch die difficultet und der praetextus nit. Vermeinten
also, daß nit allein ahn den Churbrandenburgischen, sondern auch ahn
Churmainz selbsten zu schreiben. Welches die Churbayerische mit fur
gut gehalten und vermeldet, ob nit solche schreiben in gesambtem nahmen
zu thun, und in dem ahn die Brandenburgische ad partem oder per
postscriptum sich des praedicati Excellenz auf ihn Churbayerischen zu ver-
sichern . Auf welches I. H. G. geandtworttet, sie sehen nit wol, wie der
Churbayerische dem Churbrandenburgischen das praedicat zu attribuiren,
in incertitudine, obs ihm werde zuruckgegeben, es aber zu underlassen, hielten
auch bedencklich. Zudem stunde auch darumb ahn, weil man sich gegen die
frembde nationen mit dem stylo linguae Germanicae endschuldiget, daß
aniezt dem Churbrandenburgischen gegeben werden solt, so den Kayser-
lichen bißhero nit geschehen, welches desto mehr praeiudicirlicher, daß es
das ansehen hab, alß wan allein der Kayser umb der Venetianer willen den
churfursten den titul verwaigerte. Dahero beßer zu sein vermainten, daß
man rem integram verpleiben zue laßen, und I. H. G. dem Churbranden-
burgischen , wie vorhin schon offter geschehen, und mit dem sie ohne das
bekendt, allein zuschreiben. So den Churbayerischen also beliebet .