Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 X 19
1648 X 19
Montag Wird hora 8. den stenden zur beysammenkunfft
angesagt, da biß auff 10 gewarttet, ohn daß ichtwas proponirt oder referirt
worden, welches vergeblich zuwartten die stend zue ungeduldt bewegt und
von catholisch und uncatholischen uber solchen modum sich beschwerd wor-
den , under andern daß die deputati hin und wieder herumbführen und
negotiirten, den stenden aber darob nichts würde angezeigt, gleich man
dan, was bey den Kayserlichen gestern were vorgangen, nicht wißen
kondte. Darauff einer auß den deputirten sich vernehmen laßen, wan
sachen weren, die man zur nachricht nottig erachtete, solte davon commu-
nication geschehen. Underdeßen verlauttet, daß underschiedliche sachen
underm nahmen der stendt vorgehen und gegen gemeinen schluß, alß die
attestata wegen Bremen und Pirmondt und anders mehr ad partem hinauß-
geben , und alß deßwegen ein und ander nachgefragt, ist von Churmainzi-
schen zur andwort geben, daß nachmittag einige sachen per dictaturam
solten communicirt werden; wer lust hab, kondte hinschicken und die not-
turfft darauß vernehmen.
Durchsicht der Kreismatrikel mit den Paderborner und münsterischen
Räten; Instruktion für Galen/Drachter zu den Beratungen der Stände
über die Aufteilung der schwedischen Militärsatisfaktion. – Zusammen-
kunft der Stände
Vgl. J.G. Meiern VI S. 589f.
. – Mitteilung des Schreibens an den Kaiser betr. den
§ ‘Tandem omnes’ und der Attestate wegen Bremen, Pyrmont und Weißen-
burg per dictaturam
Anlage (Attestate wegen Bremen, Weißenburg und Pyrmont 1648 X 18): fehlt; vgl.
J.G. Meiern VI S. 610 f.
.
Bayern bei W. Bericht über den Stand der Verhandlungen mit den Kronen;
Hoffnung, daß auf Druck der Protestanten die Schweden in der Quar-
tierfrage nachgeben. Die von W erwähnte Forderung Serviens auf Fas-
sung der französischen Ratifikation in französischer Sprache hält Krebs für
keinen echten Verzögerungsgrund. Wegen Prag hetten die protestirende
zeittung, daß die stadt beraits im accord stunde. Und were woll allerhand,
weiln man die sachen ad tam adversam fortunam kommen laßen, zu befah-
ren , dahero dan woll nit mitt dem schluß zu saumen. I. H. G.: Itzo circa
finem weiße es sich ia recht auß, daß die exteri nimmermehr, was man auch
ihnen nachgeben und angetrieben, zue dem friedenschluß zu bewegen gewe-
ßen . Das unchristliche haußen und brennen, welches der Touraine in Ihrer
Churfürstlichen Durchlaucht zue Bayern land thette, were ein schlechte
anzaig eiher gueten zueneigung und friedbegyrd. Darauff fragend, ob nit
alsolches dem comte Servient remonstrirt. Ille: Dem comte Servient
hielten sie alsolche procedeur gnugsamb vor, nehme sich dabey ahn, alß
wan es ihme sehr leyd were und daß der könig solches auch ungern ver-
nehmen würde. Ista occasione ist ihnen Churbayerischen zur gedächt-
nuß geführt worden, welcher gestaldt eben der comte Servient sich gegen
den hern von Haßlang vernehmen laßen, Churbayern müste noch humi-
liirt , undertruckt und verdorben werden. Er gäbe zwarn auch vor, daß die
cron Franckreich dem churfürstlichen hauß Bayern so viell guetts gönnete,
es were aber solches auß dem wercke nit zu erkennen, und wüste man gnug-
samb , was durch den praesident l’Ombré
Antoine l’Hombres vgl. oben [ S. 571 Anm. 5 ] . Zu den Lütticher Unruhen vgl. J. Daris ,
M. Huisman .
für händel in der statt Lüttig
angesponnen und fomentirt würden. Wan I. H. G. bey dem Servient der
Lüttigischen sach meldung thetten, brächte er alßbald ab und hette sich
derentwegen nit einlaßen wollen. Ille: Der Lüttigischen sach halber
hette er bey ihnen auch kein andere meldung gethan, alß daß pace conclusa
solches sich woll schicken und accommodiren werde. Kriegslage in Bayern.
W: Entsatz Paderborns. [...]
Mitteilung Kranes: Heutiger Besuch der Schweden bei den Ksl. [...]
angesagt, da biß auff 10 gewarttet, ohn daß ichtwas proponirt oder referirt
worden, welches vergeblich zuwartten die stend zue ungeduldt bewegt und
von catholisch und uncatholischen uber solchen modum sich beschwerd wor-
den , under andern daß die deputati hin und wieder herumbführen und
negotiirten, den stenden aber darob nichts würde angezeigt, gleich man
dan, was bey den Kayserlichen gestern were vorgangen, nicht wißen
kondte. Darauff einer auß den deputirten sich vernehmen laßen, wan
sachen weren, die man zur nachricht nottig erachtete, solte davon commu-
nication geschehen. Underdeßen verlauttet, daß underschiedliche sachen
underm nahmen der stendt vorgehen und gegen gemeinen schluß, alß die
attestata wegen Bremen und Pirmondt und anders mehr ad partem hinauß-
geben , und alß deßwegen ein und ander nachgefragt, ist von Churmainzi-
schen zur andwort geben, daß nachmittag einige sachen per dictaturam
solten communicirt werden; wer lust hab, kondte hinschicken und die not-
turfft darauß vernehmen.
Durchsicht der Kreismatrikel mit den Paderborner und münsterischen
Räten; Instruktion für Galen/Drachter zu den Beratungen der Stände
über die Aufteilung der schwedischen Militärsatisfaktion. – Zusammen-
kunft der Stände
Vgl. J.G. Meiern VI S. 589f.
§ ‘Tandem omnes’ und der Attestate wegen Bremen, Pyrmont und Weißen-
burg per dictaturam
Anlage (Attestate wegen Bremen, Weißenburg und Pyrmont 1648 X 18): fehlt; vgl.
J.G. Meiern VI S. 610 f.
Bayern bei W. Bericht über den Stand der Verhandlungen mit den Kronen;
Hoffnung, daß auf Druck der Protestanten die Schweden in der Quar-
tierfrage nachgeben. Die von W erwähnte Forderung Serviens auf Fas-
sung der französischen Ratifikation in französischer Sprache hält Krebs für
keinen echten Verzögerungsgrund. Wegen Prag hetten die protestirende
zeittung, daß die stadt beraits im accord stunde. Und were woll allerhand,
weiln man die sachen ad tam adversam fortunam kommen laßen, zu befah-
ren , dahero dan woll nit mitt dem schluß zu saumen. I. H. G.: Itzo circa
finem weiße es sich ia recht auß, daß die exteri nimmermehr, was man auch
ihnen nachgeben und angetrieben, zue dem friedenschluß zu bewegen gewe-
ßen . Das unchristliche haußen und brennen, welches der Touraine in Ihrer
Churfürstlichen Durchlaucht zue Bayern land thette, were ein schlechte
anzaig eiher gueten zueneigung und friedbegyrd. Darauff fragend, ob nit
alsolches dem comte Servient remonstrirt. Ille: Dem comte Servient
hielten sie alsolche procedeur gnugsamb vor, nehme sich dabey ahn, alß
wan es ihme sehr leyd were und daß der könig solches auch ungern ver-
nehmen würde. Ista occasione ist ihnen Churbayerischen zur gedächt-
nuß geführt worden, welcher gestaldt eben der comte Servient sich gegen
den hern von Haßlang vernehmen laßen, Churbayern müste noch humi-
liirt , undertruckt und verdorben werden. Er gäbe zwarn auch vor, daß die
cron Franckreich dem churfürstlichen hauß Bayern so viell guetts gönnete,
es were aber solches auß dem wercke nit zu erkennen, und wüste man gnug-
samb , was durch den praesident l’Ombré
Antoine l’Hombres vgl. oben [ S. 571 Anm. 5 ] . Zu den Lütticher Unruhen vgl. J. Daris ,
M. Huisman .
angesponnen und fomentirt würden. Wan I. H. G. bey dem Servient der
Lüttigischen sach meldung thetten, brächte er alßbald ab und hette sich
derentwegen nit einlaßen wollen. Ille: Der Lüttigischen sach halber
hette er bey ihnen auch kein andere meldung gethan, alß daß pace conclusa
solches sich woll schicken und accommodiren werde. Kriegslage in Bayern.
W: Entsatz Paderborns. [...]
Mitteilung Kranes: Heutiger Besuch der Schweden bei den Ksl. [...]