Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 X 18
1648 X 18
Sonntag Mitteilung der Bayern: Von Oxenstierna ange-
nommener Modus der Unterzeichnung in Münster und Liste der für die
Reichsstände vorgesehenen Deputierten; Beharren der Schweden auf
Winterquartieren für die nationalschwedischen Truppen und Gegenargu-
mente der Reichsstände. W: Weyl dan die protestirende so wol für
reich bey den Schweden gered hetten, wolten sie desto weniger hoffen, daß
mit underhaltung der nationalvolcker die herrn Churbayerische nit gar zu
liberal sein werden, dan obs wol heisch, daß es umb ein geringes zu thun,
werd sichs doch anderst befinden, zumaln schon dieienige volcker, welche
der pfalzgraff in 8 000 mitheraußgepracht, alle fur national außgeben wer-
den und deren sonder zweiffel noch etliche thausend sein, also ein armade
von 12–14 000 designiren würden, welches auf eine newe satisfaction auß-
lieffe und ein weitter unmugliches ding sein werd, da sonderlich dieser
craiß und die Churcollnische, auch ihre stiffter mit der doppelen, ia drey-
fachen beschwernus schon mehr uberladen, alß man sich kondte aussehen,
woher es zue nehmen. Respondit: Daß zwarn die Churbayerische dahin
gangen, die Schwedische kondten auß den 5 millionen die underhaltung ihrer
nationalvolcker selbsten thun, man vermerck aber, daß allschon ein und
ander stand zu wancken anfange, und zu besorgen, daß solche sich gegen die
Schweden mochten eingelaßen haben.
Zusammenkunft der Reichsstände, ist aber nichts proponirt, noch einige
formalitas mit sitzen, ordnung halten oder votiren vorgangen, sondern hat
einer da, der ander dort gered und, was es durchzutringen vermaint, vor-
pracht , also daß darüber plerique statuum sich beklagen, nun bey 4 wochen
und lenger gewehret, daß hoc agendi modo der ordo und maiestas imperii
nur zu mehrerm despect der außwertigen ganz darniederliege, keine proto-
colla würden gehalten, daß uber kurz keine memori von vorgehenden
sachen werde vorhanden sein. Warwieder ein oder ander vermeld, ad quid
viel zusammenzukommen, zu votiren oder vota anzuhören, die potentiores
müsten sich vergleichen und vorgreiffen, niemandts darüeber fragen und
nur durchgehen.
Bericht Tosculanos: Ksl. und Franzosen haben die Religionsfrage in Chur
und Graubünden in das Instrument aufzunehmen versprochen; die tempo-
ralia des Stiftes sollen im spanisch-französischen Vertrag berücksichtigt wer-
den , so daß er abreisen kann.
Volmar zu den sich angebenden Osnabrücker Räten: Aus Zeitmangel für
Verschiebung der Kapitulationsverhandlungen bis nach Unterzeichnung der
Instrumente.
Mitteilung Kranes auf Anfrage Ws: Die Ksl. haben die Stände erinnert,
sich wegen der schwedischen Winderquartiere niditt zu vertieffen; Servien
zur Unterschrift bereit.
W bei Brun. Kein Fortschritt in den spanisch-französischen Verhandlun-
gen . Militärische Lage in den Niederlanden. Von den Lottringischen völ-
ckeren würden dem Lamboy auch noch mehrere zuegeschicktt. I. H. G.:
Daß noch newe Lottringische regimenter kommen soltten, davon hetten sie
auch aviso. Sie würden aber dem Lamboy bey ietziger seiner Operation die
handt nit bieten können, dan ob man zwarn keine eigentliche zeittung, woh
der Lamboy ietzo sich befinde, so würde er doch unfehlbar nahe bey der
stadt Paderborn und dem Hessischen läger sich befinden und die Operation
derents vorgehen, bevor die Lottringische völcker an den Rhein kehmen.
[...]
nommener Modus der Unterzeichnung in Münster und Liste der für die
Reichsstände vorgesehenen Deputierten; Beharren der Schweden auf
Winterquartieren für die nationalschwedischen Truppen und Gegenargu-
mente der Reichsstände. W: Weyl dan die protestirende so wol für
reich bey den Schweden gered hetten, wolten sie desto weniger hoffen, daß
mit underhaltung der nationalvolcker die herrn Churbayerische nit gar zu
liberal sein werden, dan obs wol heisch, daß es umb ein geringes zu thun,
werd sichs doch anderst befinden, zumaln schon dieienige volcker, welche
der pfalzgraff in 8 000 mitheraußgepracht, alle fur national außgeben wer-
den und deren sonder zweiffel noch etliche thausend sein, also ein armade
von 12–14 000 designiren würden, welches auf eine newe satisfaction auß-
lieffe und ein weitter unmugliches ding sein werd, da sonderlich dieser
craiß und die Churcollnische, auch ihre stiffter mit der doppelen, ia drey-
fachen beschwernus schon mehr uberladen, alß man sich kondte aussehen,
woher es zue nehmen. Respondit: Daß zwarn die Churbayerische dahin
gangen, die Schwedische kondten auß den 5 millionen die underhaltung ihrer
nationalvolcker selbsten thun, man vermerck aber, daß allschon ein und
ander stand zu wancken anfange, und zu besorgen, daß solche sich gegen die
Schweden mochten eingelaßen haben.
Zusammenkunft der Reichsstände, ist aber nichts proponirt, noch einige
formalitas mit sitzen, ordnung halten oder votiren vorgangen, sondern hat
einer da, der ander dort gered und, was es durchzutringen vermaint, vor-
pracht , also daß darüber plerique statuum sich beklagen, nun bey 4 wochen
und lenger gewehret, daß hoc agendi modo der ordo und maiestas imperii
nur zu mehrerm despect der außwertigen ganz darniederliege, keine proto-
colla würden gehalten, daß uber kurz keine memori von vorgehenden
sachen werde vorhanden sein. Warwieder ein oder ander vermeld, ad quid
viel zusammenzukommen, zu votiren oder vota anzuhören, die potentiores
müsten sich vergleichen und vorgreiffen, niemandts darüeber fragen und
nur durchgehen.
Bericht Tosculanos: Ksl. und Franzosen haben die Religionsfrage in Chur
und Graubünden in das Instrument aufzunehmen versprochen; die tempo-
ralia des Stiftes sollen im spanisch-französischen Vertrag berücksichtigt wer-
den , so daß er abreisen kann.
Volmar zu den sich angebenden Osnabrücker Räten: Aus Zeitmangel für
Verschiebung der Kapitulationsverhandlungen bis nach Unterzeichnung der
Instrumente.
Mitteilung Kranes auf Anfrage Ws: Die Ksl. haben die Stände erinnert,
sich wegen der schwedischen Winderquartiere niditt zu vertieffen; Servien
zur Unterschrift bereit.
W bei Brun. Kein Fortschritt in den spanisch-französischen Verhandlun-
gen . Militärische Lage in den Niederlanden. Von den Lottringischen völ-
ckeren würden dem Lamboy auch noch mehrere zuegeschicktt. I. H. G.:
Daß noch newe Lottringische regimenter kommen soltten, davon hetten sie
auch aviso. Sie würden aber dem Lamboy bey ietziger seiner Operation die
handt nit bieten können, dan ob man zwarn keine eigentliche zeittung, woh
der Lamboy ietzo sich befinde, so würde er doch unfehlbar nahe bey der
stadt Paderborn und dem Hessischen läger sich befinden und die Operation
derents vorgehen, bevor die Lottringische völcker an den Rhein kehmen.
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