Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 X 2
1648 X 2
Freitag Bericht Steins: Für heute ist allen Ständen und auch
ihm zur Entgegennahme der ksl. Resolution angesagt worden. Warüber
I. H. G., daß sie davon nichts wüsten, auch daß die ansagh ihro alß
principalisten von der Churcöllnischen gesandtschafft, gleich vor dießem
beschehen, nit gethan, verwundert. Warauff der bemelter canzler
ferner referirt, welcher gestaldt vorgestert der Churbayerischer Dr. Krebß
bey ihme wieder zugesprochen und vorbracht, welcher gestaldt sie zwarn
gentzlich der hoffnung, es werde nunmehr eine völlige Kayserliche reso-
lution einlangen, casu quo aber solches noch nicht geschehen möchte, woltte
gern vernehmen, was alßdan zu thuen sein würde. Sie Churbayerische hiel-
tten ihrestheilß, auch mitt ihnen andere stend, in specie Chursachßen und
Brandenburg, dafür, daß nitdestoweniger sub ratificatione Caesaris mitt
den cronen alßdan zu schließen were, und zwarn wegen der großen gefahr,
die sowoll den Kayserlichen erbkönigreichen und landen alß dem gantzen
Römischen reich zuestunde, da sonderlich auch der Salvius mitt dem
abzugh von hinnen betrohete und sich offentlich vernehmen ließe, daß die
Schweden lenger nit gebunden sein woltten, wan hingegen die Kayserliche
mitt den Franzosischen auch keinen schluß machen woltten. Und weren sie
Churbayerische per expressum befelcht, [...] darauff zu tringen, daß ohne
verliehrung einiger zeitt der fried geschloßen und publicirt würde. Woltten
alßo von ihme canzlern vernehmen, wie man Churcöllnischer seithen
befelcht were. Warauff bemelter canzler Stein sich auff seine am negstvori-
gen montag gegen ihme gethane erklerung bezogen, daß nemblich von Ihrer
Churfürstlichen Durchlaucht er für sein person auff dießen casum, da die
stendt allein schließen soltten und woltten, nit instruirt were. Zwarn hette
von Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht underschiedtliche befelche,
darinnen ihme bedeutet, daß hogstgemelte Ihre Churfürstliche Durchlaucht
sich von ihren herrn mittchurfürsten zu separiren nit gemaint; ob aber er
damitt in hoc tam arduo negocio versichert, stunde pillig ahn, sonderlich
weiln noch bey der gestriger dingstags post (wie auch vorhin unterm 3.
Septembris er ad partem gethan) sowoll, alß auch ietzo von I. H. G. und
den übrigen Churcöllnischen geschehen, umb special befelch underthenigst
geschrieben worden. Ille: Es were wunderlich, daß man in dießer sach,
die so lang vorgewesen, keine endliche resolution oder instruction hette.
Dießer assistenzpunct oder instruction were schon vor zwey jahren vor-
kommen , und hetten sie mehr alß dreyßig resolutiones und befelche darin
erhaltten. Die gefahr were zue groß, und köntte man einmaln lenger nit
zuewartten, weiln die cronen vornehmblich bey den großen progressen
leichtlich wieder zuruckfallen und alles über ein hauffen werffen möch-
ten . Canzler Stain: Köntte sich weiter nit heraußlaßen, were gleichwol
erpietig, I. H. G. und den übrigen Churcölnischen davon der gebühr zue
referiren.
Eodem umb halb 11 kombtt bey I. H. G. canzley einer von den Chur-
maintzischen und sagtt ahn, daß umb zehen alle stend zusahmenkommen
würden, umb die Kayserliche resolution zu vernehmen. Weiln aber die zeitt
verloffen, die gesandte schon beyeinander, alß haben I. H. G. wegen enge
der zeitt und dießer unförmblicher ansagh von den ihrigen niemand
dorthin erscheinen laßen können. – Stände bei den Ksl.
Vgl. APW [ III C 2,2 S. 1145 ] .
.
Bericht Steins: Beratung der Stände und Verhandlung mit den Ksl. –
Beratung Ws und der anwesenden kölnischen Geheimen Räte wegen der
Nachmittagssitzung. Wabey per unanimia guett befunden, dahin zue sehen,
wie die coronae (wan ye die stendt der Kayserlichen begeren nach zue
spedirung eines curriers nacher den Kayserlichen hoff die frist nit indul-
giren woltten) durch eine deputation und bestendige fundamenta darzue zu
permoviren sein möchten. Benebenst ist für guett befunden worden, daß
wegen der vorhin bemelten unformblichen ansagh der canzler Stein allein
ad consilium electorale gehen solle. – Reichsräte. Verhandlung mit den
Ksl.
Vgl. J.G. Meiern VI S. 560–567.
.
Bericht Steins: Zunächst hatten die Stände beschlossen, wenn die Ksl. nicht
mit abschließen wollten, morgen allein mit den Kronen Verhandlungen zu
beginnen; auf Bitten der Ksl. haben sie diesen dann noch bis Dienstag Zeit
gelassen.
ihm zur Entgegennahme der ksl. Resolution angesagt worden. Warüber
I. H. G., daß sie davon nichts wüsten, auch daß die ansagh ihro alß
principalisten von der Churcöllnischen gesandtschafft, gleich vor dießem
beschehen, nit gethan, verwundert. Warauff der bemelter canzler
ferner referirt, welcher gestaldt vorgestert der Churbayerischer Dr. Krebß
bey ihme wieder zugesprochen und vorbracht, welcher gestaldt sie zwarn
gentzlich der hoffnung, es werde nunmehr eine völlige Kayserliche reso-
lution einlangen, casu quo aber solches noch nicht geschehen möchte, woltte
gern vernehmen, was alßdan zu thuen sein würde. Sie Churbayerische hiel-
tten ihrestheilß, auch mitt ihnen andere stend, in specie Chursachßen und
Brandenburg, dafür, daß nitdestoweniger sub ratificatione Caesaris mitt
den cronen alßdan zu schließen were, und zwarn wegen der großen gefahr,
die sowoll den Kayserlichen erbkönigreichen und landen alß dem gantzen
Römischen reich zuestunde, da sonderlich auch der Salvius mitt dem
abzugh von hinnen betrohete und sich offentlich vernehmen ließe, daß die
Schweden lenger nit gebunden sein woltten, wan hingegen die Kayserliche
mitt den Franzosischen auch keinen schluß machen woltten. Und weren sie
Churbayerische per expressum befelcht, [...] darauff zu tringen, daß ohne
verliehrung einiger zeitt der fried geschloßen und publicirt würde. Woltten
alßo von ihme canzlern vernehmen, wie man Churcöllnischer seithen
befelcht were. Warauff bemelter canzler Stein sich auff seine am negstvori-
gen montag gegen ihme gethane erklerung bezogen, daß nemblich von Ihrer
Churfürstlichen Durchlaucht er für sein person auff dießen casum, da die
stendt allein schließen soltten und woltten, nit instruirt were. Zwarn hette
von Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht underschiedtliche befelche,
darinnen ihme bedeutet, daß hogstgemelte Ihre Churfürstliche Durchlaucht
sich von ihren herrn mittchurfürsten zu separiren nit gemaint; ob aber er
damitt in hoc tam arduo negocio versichert, stunde pillig ahn, sonderlich
weiln noch bey der gestriger dingstags post (wie auch vorhin unterm 3.
Septembris er ad partem gethan) sowoll, alß auch ietzo von I. H. G. und
den übrigen Churcöllnischen geschehen, umb special befelch underthenigst
geschrieben worden. Ille: Es were wunderlich, daß man in dießer sach,
die so lang vorgewesen, keine endliche resolution oder instruction hette.
Dießer assistenzpunct oder instruction were schon vor zwey jahren vor-
kommen , und hetten sie mehr alß dreyßig resolutiones und befelche darin
erhaltten. Die gefahr were zue groß, und köntte man einmaln lenger nit
zuewartten, weiln die cronen vornehmblich bey den großen progressen
leichtlich wieder zuruckfallen und alles über ein hauffen werffen möch-
ten . Canzler Stain: Köntte sich weiter nit heraußlaßen, were gleichwol
erpietig, I. H. G. und den übrigen Churcölnischen davon der gebühr zue
referiren.
Eodem umb halb 11 kombtt bey I. H. G. canzley einer von den Chur-
maintzischen und sagtt ahn, daß umb zehen alle stend zusahmenkommen
würden, umb die Kayserliche resolution zu vernehmen. Weiln aber die zeitt
verloffen, die gesandte schon beyeinander, alß haben I. H. G. wegen enge
der zeitt und dießer unförmblicher ansagh von den ihrigen niemand
dorthin erscheinen laßen können. – Stände bei den Ksl.
Vgl. APW [ III C 2,2 S. 1145 ] .
Bericht Steins: Beratung der Stände und Verhandlung mit den Ksl. –
Beratung Ws und der anwesenden kölnischen Geheimen Räte wegen der
Nachmittagssitzung. Wabey per unanimia guett befunden, dahin zue sehen,
wie die coronae (wan ye die stendt der Kayserlichen begeren nach zue
spedirung eines curriers nacher den Kayserlichen hoff die frist nit indul-
giren woltten) durch eine deputation und bestendige fundamenta darzue zu
permoviren sein möchten. Benebenst ist für guett befunden worden, daß
wegen der vorhin bemelten unformblichen ansagh der canzler Stein allein
ad consilium electorale gehen solle. – Reichsräte. Verhandlung mit den
Ksl.
Vgl. J.G. Meiern VI S. 560–567.
Bericht Steins: Zunächst hatten die Stände beschlossen, wenn die Ksl. nicht
mit abschließen wollten, morgen allein mit den Kronen Verhandlungen zu
beginnen; auf Bitten der Ksl. haben sie diesen dann noch bis Dienstag Zeit
gelassen.