Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 IX 29
1648 IX 29
Dienstag Bericht Steins: Gestern hat bei ihm Krebs
(Bayern) vorgebracht, falls morgen den Ksl. nicht der Befehl zugehen
würde, in affirmativam mit den stenden zu gehen und das Friedensprojekt
anzunehmen, daß alßdan gegen sie Kayserliche das erbieten geschehen
würde, daß chur- fürsten und stendt bey Ihrer Maiestet dießer underschrei-
bung halber vertretten woltten, und da solches von ihnnen den Kayser-
lichen nit angenohmmen werde, ermelte stendt underschreiben und ratifi-
cationem Caesaris, deßwegen ein expreßer an Ihre Maiestet spedirt werden
soltte, abwartten woltten. Würden dan Ihre Maiestet solche ratification nit
geben, sondern im krieg zu pleiben sich erkleren, soltten dieselbe dem reich
und jedem standt caution stellen, daß darauß niemanden einige unglegen-
heit erwachßen möchte, mitt dem anhang, daß es hierinnen andere stendt
mitt ihme Churbayerischen eins weren. – Daselbe mit den Curcolnischen
consultiert worden. Und dieweiln es ad separationem a Caesare zilete, hin-
gegen Ir Churfürstlichen Durchlaucht instructiones und bevelch unitatem
intendierten, also ist guet befunden, sich nicht zu erkhleren, sondern an Ir
Churfürstliche Durchlaucht pure bei heutiger post alsbald pro mandato zu
referieren, prout factum. Darbei man sich billich verwundert, daß die
Churbaierische in den iungsten visiten nicht bei I. H. G. und den andern
Curcolnischen dergleichen vorbracht, weniger darnach etwas, wie billich
geschehen sollen, gelangt, sonder nur ad partem dem Dr. Stein als ultimo in
legatione vorbracht und mit ihme allein sich vergleichen wollen.
W bei Scherer. Diesem hat Krebs (Bayern) vorgetragen, falls die ksl. Erklä-
rung bis Mittwoch nicht eintrifft, soll man den Ksl. vorschlagen: 1. Die
Gesandten der Stände übernehmen die Verantwortung, daß die Ksl. die
Instrumente in der vorliegenden Fassung unterschreiben; 2. die Stände
schließen, wenn die Ksl. nicht zur Unterschrift zu bewegen sind, selbstän-
dig ab und lassen dem Kaiser eine bestimmte Zeit zur Ratifikation. Er
Churtrierischer hette ihme geandtworttet, daß er auff dergleichen puncten
seinestheilß nit instruirt, auch bedenckens truge, sich derentwegen in etwas
zu erkleren, bevorn er mitt anderen sich derentwegen unterrehdet. I. H.
G.: Dem canzlern Stein were dergleichen auch von den Churbayerischen
gestert proponirt, hette aber, weiln er darauff von Ihrer Churfürstlichen
Durchlaucht nit instruirt noch befelcht, solches nur angezeigt und sich
weiter nit eingelaßen, sondern sowoll Irer Churfürstlichen Durchlaucht alß
I. H. G. und den andern Curcolnischen gebirend zu referieren erbotten.
Warüber hinc inde de periculosissimo imperii statu discurrirt.
W bei den Mainzern. Daß man bald zue einem frieden, welcher vor Gott,
in dem gewißen und werten lieben posteritet verandtworttlich, glangen
möchte. Raigersperger: Es were viell mitt wenig wortten gesagt und ia
dergleichen woll zu wünschen. Darauff der Dr. Mehl de periculoso imperii
statu zu rehden angefangen. Spanische Sachen. Hessische Assekurations-
plätze . – W bei Nomis. Complimenta.
(Bayern) vorgebracht, falls morgen den Ksl. nicht der Befehl zugehen
würde, in affirmativam mit den stenden zu gehen und das Friedensprojekt
anzunehmen, daß alßdan gegen sie Kayserliche das erbieten geschehen
würde, daß chur- fürsten und stendt bey Ihrer Maiestet dießer underschrei-
bung halber vertretten woltten, und da solches von ihnnen den Kayser-
lichen nit angenohmmen werde, ermelte stendt underschreiben und ratifi-
cationem Caesaris, deßwegen ein expreßer an Ihre Maiestet spedirt werden
soltte, abwartten woltten. Würden dan Ihre Maiestet solche ratification nit
geben, sondern im krieg zu pleiben sich erkleren, soltten dieselbe dem reich
und jedem standt caution stellen, daß darauß niemanden einige unglegen-
heit erwachßen möchte, mitt dem anhang, daß es hierinnen andere stendt
mitt ihme Churbayerischen eins weren. – Daselbe mit den Curcolnischen
consultiert worden. Und dieweiln es ad separationem a Caesare zilete, hin-
gegen Ir Churfürstlichen Durchlaucht instructiones und bevelch unitatem
intendierten, also ist guet befunden, sich nicht zu erkhleren, sondern an Ir
Churfürstliche Durchlaucht pure bei heutiger post alsbald pro mandato zu
referieren, prout factum. Darbei man sich billich verwundert, daß die
Churbaierische in den iungsten visiten nicht bei I. H. G. und den andern
Curcolnischen dergleichen vorbracht, weniger darnach etwas, wie billich
geschehen sollen, gelangt, sonder nur ad partem dem Dr. Stein als ultimo in
legatione vorbracht und mit ihme allein sich vergleichen wollen.
W bei Scherer. Diesem hat Krebs (Bayern) vorgetragen, falls die ksl. Erklä-
rung bis Mittwoch nicht eintrifft, soll man den Ksl. vorschlagen: 1. Die
Gesandten der Stände übernehmen die Verantwortung, daß die Ksl. die
Instrumente in der vorliegenden Fassung unterschreiben; 2. die Stände
schließen, wenn die Ksl. nicht zur Unterschrift zu bewegen sind, selbstän-
dig ab und lassen dem Kaiser eine bestimmte Zeit zur Ratifikation. Er
Churtrierischer hette ihme geandtworttet, daß er auff dergleichen puncten
seinestheilß nit instruirt, auch bedenckens truge, sich derentwegen in etwas
zu erkleren, bevorn er mitt anderen sich derentwegen unterrehdet. I. H.
G.: Dem canzlern Stein were dergleichen auch von den Churbayerischen
gestert proponirt, hette aber, weiln er darauff von Ihrer Churfürstlichen
Durchlaucht nit instruirt noch befelcht, solches nur angezeigt und sich
weiter nit eingelaßen, sondern sowoll Irer Churfürstlichen Durchlaucht alß
I. H. G. und den andern Curcolnischen gebirend zu referieren erbotten.
Warüber hinc inde de periculosissimo imperii statu discurrirt.
W bei den Mainzern. Daß man bald zue einem frieden, welcher vor Gott,
in dem gewißen und werten lieben posteritet verandtworttlich, glangen
möchte. Raigersperger: Es were viell mitt wenig wortten gesagt und ia
dergleichen woll zu wünschen. Darauff der Dr. Mehl de periculoso imperii
statu zu rehden angefangen. Spanische Sachen. Hessische Assekurations-
plätze . – W bei Nomis. Complimenta.